Category:Grillen / BBQ

Kein Schwein gehabt …

… und deshalb kurzentschlossen Rind genommen :mrgreen: .

Genauer gesagt: Schwein war zwar noch ausreichend vorhanden, aber da Ex-Nachbar leider kurzfristig beschäftigt war und somit nicht an der Vergrillung teilhaben konnte, wollte ich die Zeit nutzen und mit einem leckeren Stück aus einer  freilaufenden Rinderhüfte experimentieren.

Was soll man auch machen, wenn man spontan keinen Bock auf Convenience-Produkte hat (die ja sowieso verteufelt werden -> zu fett, zu süß, zu bähbäh), ein herkömmliches Abendessen viel zu banal erscheint und es zusätzlich noch aus der Kühltruhe leise „Grill mich“ ruft :roll: ?

Aufgetautes ist zwar nicht das gelbe vom Ei, aber für Spontanvergrillungen die einzige Möglichkeit – nicht jeder hat im Hof ja einen domestizierten eurasischen Auerochsen (= Hausrind) rumstehen, von dem man mal eben eine Scheibe abschneiden könnte :nein: .

Vor den Erfolg haben die Götter aber den Schweiß gesetzt, also musste zuerst das Sportgerät fachmännisch enteist von Schnee befreit werden:

Der Anzündkamin war übrigens nicht nur fast nicht mehr zu finden, nein, er war auch noch festgefroren O_o :

Irgendwann standen dann aber alle Schalter grilltechnisch gesehen auf „Go“ und die Wartezeit bis zum Erreichen der Betriebstemperatur wurde mit ein paar Schnappschüssen vom Kaminzimmer (nein, immer noch nicht fertig!) überbrückt:

Zwischenzeitlich schmurgelte das Hüftfleisch samt Bratkartoffeln im Kessel vor sich hin

und signalisierte durch die zunehmende Verfärbung ganz deutlich den Zieleinlauf:

Die gemessene Kerntemperatur betrug zu diesem Zeitpunkt 60°, demnach sollte es sich um die Garstufe „medium“ handeln, was übrigens auch exakt so gewollt war:

Das Gesamtkunstwerk ( :wink: ), fix und fertig angerichtet auf dem Teller, bot sich dem Auge so dar:

Dieser Anblick währte jedoch nur kurz, denn obwohl man aus dem Grillen von Steaks ja eine Wissenschaft für sich machen kann, geht es doch in letzter Konsequenz um die Beseitigung des Hungergefühls :) . Genussvoll natürlich, auch visuell, das Auge isst schließlich mit!

Und der Genuss kam wahrlich nicht zu kurz – satt wurde ich übrigens auch :yes: .

Erster Winter-Grill-Spaß in 2013

Watt’n Glück, dass das Sauwetter eine kurze Pause ein- und der Schnee einen zarten Start hingelegt hat – wettertechnisch herrschten also beste Voraussetzungen für eine kleine Winter-Vergrillung: Eisige Temperaturen draußen, im Kaminzimmer (abfällig auch „Grillgarage“ genannt :maul: und immer noch nicht fertig) dagegen wohlige Wärme!

Erst einmal galt es, das Grillgerät von der widrigen Witterung zu befreien

und den Holzkohlevorrat zu prüfen:

Sollte für heute noch ausreichen :mrgreen: , auch wenn er seit Beginn der kalten Jahreszeit schon um ein paar Säckchen geschrumpft ist.

Alsdann wird mächtig eingeheizt, um den Minusgraden zu trotzen, während die eigentlichen Hauptdarsteller – Schwenkbraten und Nackensteaks vom St. Wendeler Schwein – noch im Saft liegen. Die mit Kräutern gefüllten Kartoffeln schmurgeln hingegen schon unter der Haube :) :

Ganz wichtig übrigens: Die wartende Meute

muss auf die kurzen aber prägnanten Spielregeln hingewiesen werden:

Bereits wenig später hat sich in der Kugel einiges getan:

Die erste Ladung Fleisch hat dank dem Sear Grate Einsatz das gewünschte Muster und, wie die satte Färbung anzeigt, reichlich Buchenholzrauch inhaliert, weshalb es gleich rechts außen noch ein wenig auf Alufolie ausruhen darf (nein, ich bin kein Foliengriller :nein: . Die dient nur dazu, das erworbene Branding während der Ruhephase nicht zu zerstören). Der Ofenkäse hingegen braucht noch ein wenig, bis er Betriebstemperatur erreicht hat.

Macht aber nix, es soll ja schließlich am Ende eine Punktladung werden, bei der sowohl Kartoffeln, Fleisch, Ofenkäse als auch 12 Cocktailtomaten gleichzeitig fertig sind.

Wie immer habe ich gegen Ende vergessen, eine Gesamtaufnahme von allem zu machen, bevor alles seinen letzten Gang auf die Teller antritt  :wallbash: . Vielleicht sollte ich mir diesbezüglich eine Checkliste basteln :idea: ?

Egal, hinten kackt die Ente, das Ziel wurde trotzdem erreicht: Alle mehr als satt (sogar der Hund :wink: ) und geschmacklich überaus angetan :hurra: !

Bei genauem Hinschauen kann man sogar eine beginnende „Fressnarkose“ erkennen – wenn das mal kein gutes Zeichen ist :roll: !

Grillsaison vorbei …

… musste ich mir vergangene Woche 2 x von freundlichen Metzgerfrauen auf meine Schwenkbraten-Order hin anhören.

„Nööh, da hammer nix mehr eingelegt, es grillt ja niemand mehr“

Nanu, sind die jetzt alle unter die Vegetarier gegangen? Bloß weil die Temperatur stramm gegen Minus geht und der Schnee inflationär vom Himmel fällt? Oder ist es das fehlende Tageslicht nach Feierabend?

Zugegeben, im Sommer bei genehmen Temperaturen und lauen Nächten ist eine Vergrillerei deutlich spaßiger, aber nur wegen der Jahreszeit die Weber-Kugel für ein halbes Jahr erkalten lassen? Nix da, nicht mit mir! Schließlich laufen schon seit ein paar Wochen die Vorbereitungen zur Errichtung eines Winter-Grill-Refugiums auf Hochtouren :P !

Also ist DIY angesagt, was den Schwenkbraten bzw. dessen Marinade angeht. Nach eingehender Rezeptsucher- und -vergleicherei habe ich mich schlußendlich für eine Eigenkreation entschieden, mal schauen, wie sich das Resultat auf den Geschmacksnerven niederschlägt:

Man nehme also:

  • Reichlich Zwiebelringe
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 EL Thymian
  • 1 EL Oregano
  • 1 EL Senf
  • 1 EL Salz
  • 1 EL brauner Zucker
  • 1 TL Nelkenpulver
  • 1 TL Pimentpulver
  • 1 TL Currypulver
  • 1 TL Paprikapulver (scharf)
  • 1 TL Pfeffer
  • ein paar Lorbeerblätter, zerrieben
  • 15 zerstampfte Wachholderbeeren

Bildlich sieht das Zutaten-Massaker wie folgt aus:

Anschließend kommt alles in eine Tüte, um sich die nächsten 48 Stunden im Kühlschrank ordentlich auszuruhen:

Der erste Test fand dann unter erschwerten Bedingungen statt, vor dem Grillspaß musste zuerst das weiße Zeugs weichen und der Anzündkamin gegen die Minustemperaturen ankämpfen:

Das Resultat konnte auf jeden Fall trotz der widrigen Witterung vollends überzeugen:

Und was lernen wir daraus? Genau, es gibt weder schlechtes Wetter noch eine eigentliche „Grillsaison“, denn wo ein Wille ist, ist auch ein Grill.

Und Schwenkbraten  :mrgreen: !

Kalbsröllchen mit Frischkäse-Füllung

Nachdem es mittlerweile abends temperaturmäßig schon stramm gen Herbst / Winter geht wurde es Zeit, das geplante Winter-Grill-Quartier in einem ersten provisorischen Test auf Tauglichkeit zu überprüfen.

Zusätzlich war die Metzgers-Frau vom Boßert-Bauernhof so freundlich, bei ihrer freitäglichen Lieferung frisches Kalbfleisch im Gepäck zu haben, bei dem ich schon beim ersten Anblick überhaupt nicht Nein sagen konnte – kein Fett, keine Einschlüsse und auf Wunsch auch hachdünn geschnitten  :) :

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Bei diesem Ausgangsmaterial boten sich Kalbsröllchen mit Kräuter-Käse-Füllung ja förmlich an, als Beilage sollte es gefüllte Tomaten geben.

Also dann:

Für die Füllung 100 Gramm Kräuter-Frischkäse zusammen mit 2 zerkrümelten Toastbrotscheiben vermengt, Basilikum, Zitronenschalen und 2 Knoblauchzehen dazu – fertig ist das Innenleben. Anschließend die Kalbsschnitzel mit Salz und Pfeffer gewürztt, bevor es danach zu einer kleinen und notwendigen Bastelei kommt, um die Kalbsschnitzel ordentlich um die Füllung herum mittels Zahnstochern zu fixieren:

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Für die Beilage wurden nun anschließend die Tomaten fachgerecht enthauptet, überflüssiges Material entfernt, etwas mit Salz und Pfeffer gewürzt, und mit je einer Scheibe Gouda, fein gewürfelt, gefüllt.

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Danach wurde der Hut wieder aufgesetzt und die Teile ordnungsgemäß untenrum in Alufolie gehüllt, damit sie auf dem Grill nicht davonlaufen können :wink: :

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Bei der anschließenden Vergrillung wurden die gefalteten Kalbsschnitzel erst auf dem gusseisernen Sear Grate – Einsatz für wenige Minuten scharf angebraten (sorgt für Muster und feine Röstaromen), danach bei indirekter Hitze fertig gegart.  Eine Handvoll Buchenholz-Chips sorgt zusätzlich für den typischen BBQ-Geschmack. Die ganze Geschichte geht recht fix, da das Ausgangsmaterial schön zart und dünn ist, die gefüllten Tomaten dürfen währenddessen von Anfang an bei indirekter Hitze vor sich hin schmurgeln und, so Gott will, zeitgleich mit dem Kalbfleisch fertig werden.

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Nach ein paar Minuten war dann in der Tat beides zusammen in tadellosem Verzehr-Zustand und die Degustation konnte beginnen:

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Ergebnis:

Boah, war das feines Zeuch :bravo: ! Kalbsschnitzel könnten durchaus mein zukünftiges Lieblings-Grillgericht sein, selten habe ich so ein zartes Fleisch genießen dürfen :) . Die Frischkäse-Füllung gibt dem Ganzen einen ordentlichen Geschmack und die gefüllten Tomaten passten ebenfalls wie die Faust aufs Auge dazu – einfach göttlich 8) !

Das Winter-Grill-Quartier wurde ebenfalls für tauglich befunden, die kältere und ungemütliche Jahreszeit darf also gerne kommen :pfeif:

Beer-Butt-Chicken

Geplant war das Teil ja schon länger, nun sollte es endlich soweit sein: Mein erstes Beer-Butt-Chicken (auch Beer-Can-Chicken oder Bierdosenhähnchen) auf dem Weber Performer  :) . Bereits vor knapp 2 Wochen habe ich den Flattermann (Herkunft & Schlachtung: Wendelinushof, St. Wendel) mit 1.100 Gramm Kampfgewicht bei der Metzgerei Boßert erstanden und seitdem ruhte das gute Stück, das übrigens fast einen 10er wert ist, in der Tiefkühltruhe.

Das langsame Auftauen im Kühlschrank verlief reibungslos, wider Erwarten war in der extra dafür präparierten Schüssel überhaupt keine Auftauflüssigkeit zu erkennen, und rund 24 Stunden später lag Birdie nun auf dem Behandlungstisch:

Die Zusammenstellung der Gewürze, die nach einer kleinen Olivenöl-Massage auf und in den Vogel appliziert wurden,  erfolgte übrigens nach diesem Rezept.

Eigentlich soll man ja mit dem Essen nicht spielen, aber aus Gründen der Ästhetik sollte das Hähnchen nicht kopflos auf den Grill :roll: . Zudem sorgte die Zwiebel für einen halbwegs dichten Halsabschluss, damit das Bier aus der Dose bei der der späteren Vergrillung nicht einfach nur nach oben entweicht, sondern den etwas anstrengenderen Weg durch das Fleisch nehmen muss.

Also dann: Bierdose rektal eingeführt, Kopf drauf, und los gehts:

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Während der Zubereitung brannte draußen bereits der Anzündkamin mit Kokoskohle, zwischen den Kohlekörben links und rechts war mittig eine Edelstahlschale mit Bier (verfeinert mit zerdrückten Knoblauchzehen und Rosmarin) positioniert – es konnte also direkt in die „heiße Phase“ übergehen :) .

Kurze Zeit später saß Birdie dann auch auf seinem Thron, direkt in der Bierschale auf dem Kohlerost. Bezüglich der korrekten und sinnvollen Positionierung (auf dem Grill bzw. auf dem Kohlerost) liest man gegensätzliche Meinungen im Internet: Die Einen sagen, dass bei dem Sitzen auf dem Grill die Gefahr von „Sonnenbrand am Hals“ besteht, also dass das Hähnchen obenrum zu dunkel wird, da bekanntermaßen die Hitze oben am größten ist, andere wiederum sind der Ansicht, dass die direkte Hitze auf dem Kohlerost, bedingt durch den geringen Abstand zu den glühenden Kohlen, zu groß ist.

Wie auch immer, ich entschied mich für Variante 2, auf dem Kohlerost:

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Um den Geschmack noch zu verfeinern wurden direkt nach Grillbeginn noch zwei Hände voll gewässerter Apfelholz-Chips (selbst gehackt, eine mühselige Arbeit :( ) auf die heißen Kohlen aufgebracht. Das sorgte zwar für eine geringe Sichtbehinderung unter der Haube, aber was tut man nicht alles für ein feines Raucharoma :) :

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Nun begann der gemütliche Teil: Abwarten :pfeif:

Die Temperatur in der Kugel wurde auf ca. 200 Grad eingeregelt, als Grillzeit wurden ca. 90 Minuten bzw. eine Kerntemperatur von 85 Grad angepeilt. Die KT wurde bereits nach knapp 60 Minuten erreicht, allerdings ist die dauerhafte Positionierung der Temperatursonde in einem Hähnchen mit Bierdose im Ar*** nicht wirklich einfach: Gemessen werden soll an der dicksten Stelle im Schenkel, ohne den Knochen zu berühren. Dort lässt sich allerdings die Sonde vom Maverick nur schlecht anbringen, weshalb ich dann auf die Hähnchenbrust ausgewichen bin. Und um sicher zu gehen bzw. gemäß den bisher beim Ex-Nachbar gemachten Erfahrungen entschloss ich mich für eine KT von 95 Grad, die auch ziemlich genau nach 90 Minuten dort erreicht war.

Die Bräune des Vogels stellte sich relativ schnell ein, bereits nach 15 Minuten sah es nach einem ordentlichen Sonnenbad aus, und ich hatte schon Angst, dass es in der verbleibenden Zeit zu einem Sonnenbrand kommen würde, aber das war gänzlich unbegründet :) . Auch nach 90 Minuten war alles noch im grünen bzw. schönen braunen Bereich :yes: . Sicherlich trug das anfängliche Räuchern einen ordentlichen Teil zu der Farbgebung bei und es war nicht allein der Hitze geschuldet.

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Die Schenkelknochen ließen sich übrigens durch kurzes Ziehen kinderleicht vom Fleisch lösen, die restliche Zerlegung war auch recht einfach – so muss das sein :yes: . Auch wenn es auf dem Bild etwas „zerfleddert“ ausschaut: Es schmeckte hervorragend, das Fleisch war noch ordentlich saftig und überhaupt nicht trocken.

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Alles in allem: Meiner Meinung und der der Gäste nach zu urteilen war das erste Beer-Butt-Chicken ein voller Erfolg :hurra: !

Und eine Wiederholung ist mehr als wahrscheinlich :yes: .

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