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… mit den beliebtesten Geocaches weltweit bestückt

So zumindest preist der MediaMarkt in seinem aktuellen Newsletter das Magellan eXplorist GC an.

                                                                              Quelle: MediaMarkt Newsletter

Hätte ich selber noch Geocaches auf geocaching.com gelistet würde ich mich doch spontan fragen: Sind denn auch meine mit drauf :?: ? Gefühlt gehörten die ja zu den beliebtesten weltweit, mindestens :wink: !

Da dies aber nicht mehr der Fall ist, ist es mir herzlich egal, womit der MM das Magellan befüllt haben mag, ich bedauere nur all diejenigen, deren Caches zukünftig von Noobs gefunden werden, die mal eben auf Einkaufstour im genannten *Fachgeschäft* unterwegs waren und als Beute ein nagelneues Navigationsgerät, das extra und ausschließlich nur fürs Geocaching entwickelt wurde, mitgebracht haben :( .

Schon als die Mainzelmännchen mit Geocaching anfingen sagte man: Jetzt ist es wirklich Mainstream!

Ich sage: Wenn die Geräte erstmal in den gängigen Elektronikmärkten feilgeboten werden, dann noch viel mehr :mrgreen: !

Krimi-Geocaching: Wir sind wieder die Guten

Wurde aber auch Zeit! Nachdem Geocacher noch vor ein paar Monaten in der SAT1-Serie „Der letzte Bulle“ als Mörder und Drogenverstecker dargestellt wurden (und das natürlich seeeehr realitätsnah  :pfeif: ) wenden sich nun nicht nur das Blatt, sondern auch die Tupperdosensucher, zum Guten – beim Krimi-Geocaching der VHS-Lennetal.

In kleinen Gruppen, ausgerüstet mit GPS-Geräten, machen sich die Ermittlungsteams auf einen Rundweg, um Rätsel zu lösen, zu kombinieren und den Täter eines Mordfalls zu ermitteln. An ausgewählten Schauplätzen warten Zeugen und szenische Darstellungen.

Quelle: VHS-Lennetal

Schon erstaunlich, womit sich Geocaching so alles medien- und publikumswirksam verbinden lässt  :?: . Fehlen nun nur noch  die Geocaching-Sprachreisen, Geocaching für Senioren und natürlich Geocaching für Singles:  „Ihren Traumpartner finden Sie bei folgenden Koordinaten: …“ :mrgreen: . Zusätzlich „droht“ die VHS damit, genügend Zuspruch vorausgesetzt, mit einer Geocaching-AG im nächsten Frühjahr O_o .

Aber vielleicht gibt es auch Licht am Ende des Tunnels und Geocaching, womit auch immer kombiniert, verliert seinen Reiz zugunsten von  ZUMBA®, einer Art Aerobic mit Latino-Musik und überdies auch ein Kursangebot der genannten VHS. Das scheint noch brandneu (bei der deutschen Wikipedia gibt es dazu noch gar keinen Eintrag :?: ) und zugleich ein wirklicher Renner zu sein, taucht doch der Begriff neuerdings bei immer mehr Fitness-Studios und sonstigen Veranstaltern auf.

Und, als kleine Randnotiz: Im Gegensatz zu Geocaching ist  ZUMBA® auch noch als Trademark rechtlich geschützt und die Veranstalter von Kursen unter diesem Namen müssen für die Verwendung desselben Lizenzgebühren abdrücken. Jeremy hat das mit Geocaching auch mal versucht, allerdings erfolglos  :roll:

Die EGE mag keine Geocacher …

… und darüber hinaus auch keine Kletterer, Windkraftanlagen, Stromleitungen, Straßen und vermutlich sonst noch so Einiges, was kurz nach dem Mittelalter entwickelt, erdacht und konstruiert wurde  :irre: .


Quelle: Alma,  Avarim at de.wikipedia

Quelle: Stefan-Xp, Philip May at de.wikipedia

Hinter dem Kürzel EGE verbirgt sich die „Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V.“ , die sich selbst auch als „European Group of Experts on Ecology, Genetics and Conservation“ bezeichnet.

Aha, also nicht bloß ein Verein, nein, eine richtige Gruppe von Experten :roll: . Eine europäische noch dazu. Wahnsinn! Wer da mal nicht augenblicklich beim Lesen („…group of experts“) in Ehrfurcht erstarrt und fortan bereit ist, sein bisheriges Weltbild stante pede über den Haufen zu werfen, dem ist nicht mehr zu helfen. Punkt!

Lassen wir aber mal die Titel und sonstige (auch selbst erdachte) Auszeichnungen außen vor und beschränken uns vorab auf das Thema EGE und Geocaching. Und genau hier startet meine Vermutung (die Gewissheit fehlt mir noch, vielleicht mögen mich die „Experten“ im Nachgang erleuchten?):

Quelle: Karsten Huber bei fotocommunity.de

Erste Bekanntschaft mit einer ominösen, im Reviewer-Archivierungs-Log noch unbenannten Gruppe „…aus dem Bereich des Natur- und Artenschutzes“ machte ich mit meinem eigene Cache Feldspa(t)ziergang – Der Dritte, der am 25. März 2011 von Fritz-aus-Bayern, auch unter dem Namen nightjar als Moderator in der grünen Hölle bekannt, archiviert wurde.

In dem Archivierungs-Log wurden noch zwei weitere Caches (GC27BAH und GC2QG07) verlinkt (sind das dann Präzedenzfälle :wink: ), die direkt aus Seattle archiviert wurden, wobei man dort dem Kind, bzw. dem Beschwerdeführer, auch direkt einen – zwar immer noch ominösen – Namen gab:

The Society for the Conservation of owls„.

Die ganze Geschichte zwischen mir und Groundspeak (mit der EGE, sofern sie denn der Urheber war, gab es ja keinen Kontakt, dazu kommen wir später noch. Ebenso hielt es Fritz-aus-Bayern / nightjar bislang nicht für notwendig, auf meine ihm gestellte Frage zu antworten) ist unter anderem hier und hier nachzulesen.

Ob es sich dabei nun tatsächlich um die EGE handelt – keiner weiß es! Aber passen würde es schon, hat doch eben diese EGE dem Geocaching den Kampf angesagt, wie sich auf ihrer Seite anhand zahlreicher Artikel, die sich ausschließlich um die Tupperdosensuche und der damit verbundenen schädlichen Auswirkungen auf diverses Federvieh beschäftigt, erkennen lässt, auch wenn es noch keinen dezidierten Navigations-Button extra fürs Geocaching gibt – Stromtod, Windenergie und Klettersport haben schon einen :P .

Bei dem neuesten Artikel (Juni 2011) bekommt neben dem Geocaching auch der DAV bzw. dessen Jugend(-organisation?) sein Fett weg:

Im Rurtal im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel gibt es nach Beobachtungen von Dr. Lutz Dalbeck von der EGE kaum einen Felsen ohne Caches. […] Einer der in diesem Naturschutzgebiet jetzt von der EGE zugfällig in nächster Nähe zu einem Uhubrutplatz entdeckten Caches (oben im Bild) stammt von der Jugend des Deutschen Alpenvereins, die das Versteck dort ausweislich des aufgefundenen Logbuches während eines Jugendleitertreffens eingerichtet hat. […] Die Einträge auf der Website der Geocachingszene zeigen, was in diesem Europäischen Vogelschutzgebiet buchstäblich abgeht. Klicken Sie bitte hier, wenn Sie sich ein Bild von den Zuständen unmittelbar an den Uhubrutplätzen dieses Gebietes machen möchten, solange die Geocacher die Belegaufnahmen noch nicht haben verschwinden lassen. Die Geocacher selbst haben den Bildern den passenden Titel zugedacht: „Auf Abwegen“.

Quelle: Nachrichten auf www.egeeulen.de

Weiter geht es dann unter dem lustigen Titel „Dosenpfand“:

Es gibt offenbar kaum noch Habitate, die vor dem sich ausweitenden Geocaching sicher sind. In das Visier der Versteckspieler sind nun auch die Brutplätze der Steinkäuze geraten. Aus Mainz wurden der EGE gleich zwei Fälle mitgeteilt. In diesen Fällen wurden die Cache-Dosen in die tatsächlichen oder geeigneten Bruthöhlen von Steinkäuzen gesteckt und binnen weniger Monate 118- und 270-mal gesucht und gefunden. Nun sind die Vögel verschwunden. […] Die Beobachtungen aus dem Raum Mainz zeigen, wie riskant das scheinbar harmlose Versteckspiel für bedrohte Arten und wie wenig hilfreich die Haltung des Bundesumweltministers zum beschriebenen Problem ist. […] Vielleicht sollten die Deutschen das Dosenpfand auf Cache-Dosen ausdehnen.

Quelle: Nachrichten auf www.egeeulen.de

Bezüglich der angesprochenen Haltung des Bundesumweltministers muss man wissen, dass sich die EGE im Januar 2011 in einem Schreiben an Dr. Norbert Röttgen zum Thema Geocaching gewandt und diesen um die „Bewältigung dieses Problems“ ersucht hat.

Augenscheinlich ist seine Antwort nicht so ganz im Sinne der EGE ausgefallen, denn in ihrem Statement dazu heißt es:

Das Ministerium zeigt Verständnis für die Sorge der EGE, bietet aber keine annähernd durchgreifende Lösung an. Zwar heißt es in dem Schreiben, das Bundesumweltministerium setze sich gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) für ein naturverträgliches Geocaching ein. Tatsächlich bleibt dieser Einsatz vage. […] Wir fragen beide Behörden an dieser Stelle ganz konkret: „Was tun Sie für den Schutz der Uhus vor Geocaching?“

Tja, der Minister will also wohl doch keine Geopolizei einrichten, die die Reviewer vor Ort unterstützt und jeden Geocache auf seine Uhu-Verträglichkeit überprüft 8) .

Und während die EGE in ihrem Schreiben noch feststellt, dass die „Bemühungen, die Geocachingszene für ein Deaktivieren naturschutzkritischer Geocaches zu gewinnen, […] keineswegs durchweg erfolgreich“ verlaufen, lässt sich feststellen, sofern ich mit meiner Vermutung, dass es sich bei der „Society for the conservation of owls“ um eben genau diese EGE handelt, dass sie den Kontakt (mit dem Owner) erwiesenermaßen noch nicht einmal suchen sondern direkt beim Papa in Seattle für die Archivierung der Caches sorgen.

Insgesamt sind auf die beschriebene Art und Weise die folgenden Caches (zumindest sind mir nur diese bekannt) zwangsarchiviert worden:

GC1PTTA – Feldspa(t)ziergang – Der Dritte (meiner)

GC2G1RC – GRENZGÄNGER: Kletter- und Abseilcache (Volcano Rider)

GC2FZ1A – BIG HIT: Abseilcache (Volcano Rider)

GC2A4BJ – JAH DROP Volcanos First: Abseilcache (Volcano Rider)

GC27BAH – Die Wand T5 (dr.plama)

GC2QG07 – Toprope T5 (dr.plama)

GC24GE5 – Tuff Bonus (oljoka)

GC1KX54 – Im Schatten der Neuerburg (oschwoin74)

GC286BE – Hodin und die Silberfalter (DWIDZ)

(Falls jemand noch andere kennt, die mit dem üblichen Copy&Paste-Log von Fritz-aus-Bayern oder anderen archiviert wurden – her damit)

Interessant auch: 2 der genannten Caches waren keine T5-er, also nix mit „dem Uhu in den Horst klettern“ oder dergleichen!

Aber egal, wie wir ja mittlerweile gelernt haben sind fehlende Nachweise der vorgebrachten Beschuldigungen (gibt es da überhaupt  die angesprochenen „streng und besonders geschützten Vogelarten“) in Seattle durchaus zu verschmerzen, das macht nur Arbeit und bringt keine Kohle :pfeif: .

Stattdessen wird die Archivierungskeule geschwungen und eindeutig uneindeutig darauf verwiesen, dass auch zukünftig in diesen Gebieten (was auch immer damit gemeint ist) keine Caches mehr versteckt werden dürfen.

Touché, Punkt(e) für die seltsame Gesellschaft für die Rettung der fliegenden Fraktion! Die aktuell nicht müde wird, auf das böse Geocaching zu verweisen – auch wenn der gemeine Mitteleuropäer auf den von ihr verlinkten Logfotos mit spielenden Kindern vielleicht nicht unbedingt den drohenden Weltuntergang erkennt.

Aber was solls, Hauptsache man hat aktionsmäßig etwas vorzuweisen und die Nachrichtenseite auf dem Internetauftritt ist stets aktuell gefüllt – die fördernden Mitglieder wollen schließlich etwas sehen für ihr Geld :mrgreen: !

Ob es tatsächlich der Sache dienlich ist, sei mal dahingestellt, aber zumindest bei meiner Dose könnten die Uhu-Kontrolleure netterweise bei ihrem nächsten Besuch im Steinbruch (bestimmt sind die täglich vor Ort, woher wüssten sie sonst … :wink: ?) doch mal einen schicken Stempel im Logbuch hinterlassen, ähnlich wie bei den Kontrollstellen der ganzen organisierten Wanderungen – und, versprochen: Ich werde es auch kontrollieren :mrgreen: ! Dann wäre dieses Geheimnis endlich mal gelüftet  :mrgreen: .

Der Spiegel hat es in seiner Ausgabe 50/2000 übrigens gut getroffen:

Am schlimmsten sind bei uns die Vogelschützer“, berichtet ein führendes Nabu-Mitglied. „Die träumen ein Leben lang davon, eine Großtrappe in Balzstellung zu erleben – und dabei wollen sie sich nur ja nicht von irgendwelchen Wanderern stören lassen.“

Scheint etwas Wahres dran zu sein :mrgreen:

Ein kleines bisschen GC-Leaks

Fast kam ich mir vor wie Julian Assange, aber nur fast :) . Schließlich betreibe ich ja keine Seite, die sich mit diversen Enthüllungen beschäftigt und andere Personen damit kompromittiert, sondern nur einen stinknormalen Blog.

Trotzdem erreichte mich heute eine E-Mail, in der der mir über einige Ecken bekannte Absender eine wie ich finde sehr interessante Story zur Veröffentlichung antrug, Bezug nehmend auf meine gemachten Erfahrungen mit Groundspeak, deren Gebahren bei der Beantwortung von Mails und letztendlich im Hinblick auf die Zwangsarchivierung von Caches, wenn sich jemand (jemand dabei im Sinne von „irgendjemand, egal wer und warum“) darüber beschwert.

Was genau war passiert?

Vermutlich kennt fast jeder die unendliche Geschichte mit den erst neuerlich weitergeführten „Schuhmarken-Caches“, für die Groundspeak nun sogar ein extra Attribut (sponsored cache) spendiert hat, und die teils kontroverse Diskussionen über Sinn und Unsinn von solchen Dosen in diversen Blogs und Foren (und auch im jeweiligen Cachelisting  :) ) losgetreten haben.

Eine von diesen Dosen (GC2NY98 – Trail of heroes Berlin 1) liegt lag irgendwo bei N52° 31,725 E13° 25,239 und, wie man auf der Google-Karte schön sehen kann, in der Nähe (nicht auf!) des Friedhofes der St. Marien und Nicolaigemeinde. Und genau diese Dose nahm die hier nicht näher benannte Person zum Anlass, ein kleines Experiment zu starten und auf die Reaktion der Jungs aus Seattle zu warten.

Erster Schritt bei diesem Versuch war die Auswahl einer sprechenden Mailadresse bei einem Freemail-Anbieter (endend also z. B. auf @gmx.de, @web.de, @[irgendwas].de) und das Absenden einer Nachricht an Groundspeak, in der man sich als Grundstückseigentümer ausgibt und seinen Unmut über den auf den eigenen Ländereien platzierten Cache kund tut:

Drei Tage später kam dann auch die Antwort aus Übersee, die wie folgt lautete:

Wiederum zwei Tage später gab es dann eine erneute Antwortmail, dieses Mal vom „Program Manager“ (was auch immer damit gemeint ist), mit der Aussage, dass das Cachelisting nun temporär disabled sei und die Tupperdose innerhalb von 2 Tagen physisch entfernt werden würde , :

Nur ganz nebenbei: Trotz der Aussage, dass das Cachelisting bereits disabled sei, erfolgte dies erst zwei Tage später, nämlich am 24. Mai 2011. Irgendwie doof, wenn Aussagen getroffen werden, die nachprüfbar nicht der Wahrheit entsprechen.

Soweit zu den Fakten, wie man sie mir freundlicherweise übersandt hat.

Leider lässt sich anhand dieser Dokumente nicht ermitteln, inwieweit Groundspeak mit dem Owner in Kontakt getreten ist, um evtl. diesen und den Beschwerdeführer in irgendeiner Art und Weise zusammen zu bringen oder den Sachverhalt einvernehmlich zu klären. Aus eigener Erfahrung (siehe oben, der Link mit dem Uhu) kann ich dazu nur sagen: Groundspeak versucht es noch nicht einmal sondern macht den Cache einfach dicht! Ich gehe stark davon aus, dass nur die Tatsache, dass es sich hier um einen Cache handelt, für den der Schuhhersteller ordentlich Geld gelatzt hat, einen direkten Gang ins Archiv verhindert hat. Schließlich baut der ganze Mumpitz mit dem Gewinnspiel ja auf mehreren einzelnen Caches auf – da käme es eher ungelegen, wenn mal einer eben so verschwinden würde :mrgreen: .

Was sich aber auf jeden Fall feststellen lässt:

  • Groundspeak prüft nicht zuerst, Groundspeak handelt!
    Prinzipiell ja gut, aber wenn Hans@Wurst.de sich darüber beklagt, dass ein Cache auf seinem Grundstück liegt, was nachweislich gar nicht der Fall ist, dann sollte schon ein wenig Rationalität in die Sache kommen
  • Groundspeak prüft auch nicht nach dem Handeln!
    … denn ansonsten wäre es bei dem Cache überhaupt nicht zu einer „Verschiebung“ gekommen
  • Groundspeak lügt! Sie schreiben, dass ein Cache disabled ist, obwohl er es nicht ist! 

  • Groundspeak-Lackeys beherrschen die deutsche Sprache nicht! 

  • Bei sponsored caches braucht man keine Erlaubnis des Grundstückseigentümers!

 

Und was lernen wir nun daraus?

Auf jeden Fall eins: Wenn einem ein Cache nicht passt, warum auch immer, einfach eine Fakemail-Adresse nehmen und sich bei Groundspeak beklagen – zack, ist die Sache erledigt! Viel einfacher, schneller und vor allem auch anonymer als ein NA-Log :mrgreen: !

Und weil es sich bei dem hier geschilderten Vorfall um einen Cache handelt, bei dem es mir weder für den Cache noch für den Owner leid tun muss, dass ihnen solch Schlimmes widerfährt, sehe ich die ganze Angelegenheit auch äußerst locker, habe herzhaft darüber gelacht und bedanke mich bei dem Dokumentenspender recht herzlich für sein kleines Experiment  :) !

Tourismus Zentrale Saarland blamiert sich …

… und das, wie ich finde, ganz gehörig  :D !

Angefangen hat alles mit einem Fred im Geoclub, Anfang April.

Kurz zusammengefasst:
Ergänzend zum schon seit ewigen Zeiten durchgeführten ADAC-Heimatwettbewerb will die Tourismus Zentrale Saarland in diesem Jahr die Sache durch das Auslegen von Geocaches an Orten mit keltischem Bezug ein wenig aufpeppen. Ist ja auch klar, das seltsame Spiel mit den Tupperdosen im Wald und milliardenteurer Satellitentechnik spricht ganz bestimmt die junge Generation an und sorgt für ordentlich Schwung in der Butze  :mrgreen: .

Zufälligerweise gab es einen Geocacher (nein, ich war es nicht :wink: ), der die Ankündigung live mitbekommen und auch direkt an evtl. Probleme gedacht, ermahnt und Hilfe angeboten hat, wenn etwas klemmt. Und ebenfalls zufälligerweise kamen beide Parteien dann ins Gespräch.

Danach passierte eine Weile lang überhaupt nix, und plötzlich waren sie da, die Geocaches der Tourismus Zentrale Saarland, alle auf opencaching.de gelistet und obendrein noch auf einer eigenen Website beworben. So weit, so gut, mag man an dieser Stelle noch denken, in der Vergangenheit gab es ja schon des öfteren diverse Geocaches mit touristischem oder gar kommerziellem Hintergrund, aber dieses Mal war die Sache etwas anders.

Man hatte sich zwar schön brav die Hinweise, Empfehlungen und gut gemeinten Ratschläge eines in der Sache kundigen eingeholt – dann allerdings komplett ignoriert. Aber so richtig :doh: !

Als Ortsansässiger, der täglich an 2 der gelisteten Caches vorbeifährt, musste ich dann auf dem Nachhauseweg aus purer Neugier mal anhalten und schauen, was denn aus der groß angekündigten Schatzsuche letztendlich geworden ist. Und außerdem wollte ich mich vergewissern, dass die Jungs und Mädels nicht einfach meinen, an einer der beiden Stellen schon seit längerem liegenden, Geocache zweckentfremdet und mir ein Ei ins Nest gelegt haben.

Nummer eins auf dem Heimweg sollte also der Cache „Cache-Serie „Kelten und Römer“ (Teil 4/6, unabhängig lösbar) – Fuchshübel Tholey“ werden. Und damit nahm das Unheil dann seinen Lauf.

Wer die Landschaft dort kennt (oder einfach mal bei Google-Maps nachschaut) wird relativ schnell feststellen, dass sich der dort befindliche Grabhügel, von durchaus stattlicher Dimension und mit Bäumen bewachsen, sehr deutlich vom Rest der Umgebung (Felder und Wiesen) abhebt. Kurioserweise zeigen aber sowohl die Koordinaten der bereits erwähnten Internetseite als auch die im Listing bei OC knapp 200 Meter weiter, mitten auf ein Rapsfeld. Da darf man ruhig einigermaßen verwirrt sein und für einen kurzen Augenblick die Welt nicht mehr verstehen.

Natürlich war an den angegebenen Koordinaten überhaupt nix zu finden, oder besser gesagt: Ich wollte dem Bauern nicht sein Rapsfeld zertrampeln um nachzusehen. Also machte ich mich auf den Weg zu dem zweiten Cache namens „Cache-Serie „Kelten und Römer“ (Teil 1/6, unabhängig lösbar) – Arboretum Europaeum“. Und obwohl ich auf das Schlimmste vorbereitet war, passten die Koordinaten hier einwandfrei (mittlerweile behaupte ich: Das war ganz sicher Zufall!). Also habe ich hier brav meinen Fund geloggt, ließ es mir aber nicht nehmen, bei dem anderen ein klein wenig in die Schauspiel-Kiste zu greifen. Denn nachdem ich von dem bereits erwähnten Cacher (der damals seine Hilfe angeboten hatte) erfahren habe, dass man

a) seine Ratschläge komplett in den Wind geschrieben hat und
b) die Koordinaten der anderen Caches ebenfalls völlig daneben sind

stand für mich fest:

Nein, Mitleid (und weitere gut gemeinte Hilfe) ist hier fehl am Platze, wer nicht hören will, muss eben fühlen. Zumindest ein bisschen.

Also lautete der erste DNF-Log folgendermaßen:

So ganz kann ich mit dem Listing nicht konform gehen, denn die Schwierigkeit bei diesem Cache liegt meines Erachtens nicht darin, ihn „muggelfrei“ zu loggen, sondern knapp 50 Meter durch mannshohe Rapspflanzen zu laufen.

Das kann nämlich ohne Balkenmäher, den ich heute leider nicht dabei hatte, ziemlich schwierig werden.

Aber, wie bereits erwähnt: Die Mission muss erfüllt werden und so bahnte ich mir, ich habe nämlich recht große Füße, meinen eigenen Weg. Glücklicherweise hatte der Bauer wohl schon Feierabend gemacht, so dass ihm die fehlenden 200 Quadratmeter Raps wohl erst morgen auffallen dürften (zur Sicherheit habe ich ihm einen Zettel mit ihrer Kontaktadresse hinterlassen, damit er sich evtl. an ihnen schadlos halten kann, falls ihm dadurch ein Verlust entstanden sein sollte).

Leider konnte ich trotz der großflächig gerodeten Fläche keinen Cache entdecken und werde deshalb morgen wiederkommen, meinen Aufsitz-Mäher habe ich vorsorglich schon mal vollgetankt.

Ich bin schon ganz gespannt und werde nicht eher Ruhe geben, bis ich den Cache gefunden habe! Irgendwie hat es ja auch Spaß gemacht. Und mit einem richtigen Rasentraktor wird es bestimmt noch eine Spur schärfer .

Wirklich eine gute Idee – hier wird einem echt was geboten!

Fest mit einer wie auch immer gearteten Antwort rechnend ließ diese auch nicht lange auf sich warten, schon am nächsten Tag erschien folgender Log der Tourismus Zentrale (als Fund-Log übrigens, nicht als Note):

Mit den Muggeln gebe ich Ihnen recht, die sind hier in der Tat nicht so zahlreich vorhanden. Allerdings ist mir nicht klar, wo man durch so viel Raps muss? Als ich noch vor ein paar Tagen da war gab es einen Feldweg und erst die letzten paar Meter waren in bewachsenem Gebüsch zurückzulegen, was aber eher einem kleinen Wald als einem Rapsfeld glich. Ich hoffe, der Log gelingt noch ohne weitere Schwierigkeiten. Viel Erfolg!

Aha, dachte ich mir, die kapieren die ganze Sache noch immer nicht. Dann legen wir eben noch einen drauf:

Liebe Tourismus Zentrale Saarland!

Herzlichen Glückwunsch, dass sie nun ihren ersten eigenen Cache (im wahrsten Sinne des Wortes ) gefunden haben (das wollten sie doch mit ihrem Fund-Log wohl ausdrücken, oder?).

Allerdings bin ich mir sicher, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugegangen ist: Nach Rücksprache mit dem ortsansässigen Bauern, dem das (nun mehr oder weniger zertrampelte ) Rapsfeld gehört, hat dieser mir versichert, dass er an dieser Stelle keine gentechnisch veränderten Pflanzen anbaue und diese somit nicht innerhalb der letzten paar Tage so hoch gewachsen sein können.

Er ist übrigens immer noch mächtig sauer, dass sie ihm so ein Ei ins Nest, ähem, Feld gelegt haben und wird sich diesbezüglich sehr bald mit ihnen in Verbindung setzen. Weiterhin hat er mir auch unter Androhung von Schlägen verboten, heute abend mit dem Rasentraktor vorzufahren, um die Suche fortzusetzen.

Ich kann also wohl erst im Schutze der Dunkelheit und mit der Sense weiter nach dem Cache suchen. Sie wissen ja: Die Mission muss erfüllt werden – Kollateralschäden werden billigend in Kauf genommen.

Vielleicht könnte ich auch heute abend den ADAC (wie ich sehe, haben sie sich in ihrem Listing nun doch gegen den ADFC entschieden, gut so!) um Hilfe bitten: Ich gebe ihm einfach die Koordinaten von diesem Cache durch und warte dann, bis der gelbe Engel (passt ja auch zum Rapsfeld ) aufschlägt. Suchen wir eben gemeinsam (oder dürfen die Mitarbeiter des ADAC gar nicht teilnehmen?)!

Ist heute abend bei Ihnen noch jemand telefonisch erreichbar? Für den Fall, dass mich der Bauer doch aufspürt und handgreiflich wird, hätte ich gerne, dass sie ihn vielleicht, quasi von höchster Stelle, besänftigen und ihm die Sache mit dem Wettbewerb mal erklären. Vielleicht hat er dann ein Einsehen und erkennt, dass er den Verlust von ein paar Rapspflanzen im Sinne der Sache einfach hinnehmen muss.

Ich bin weiterhin gespannt – mit diesem Cache kann man wirklich eine Menge Spaß haben!

Irgendwann danach war der Cache dann „vorübergehend gesperrt“, was mich aber abends nicht von meinem hart erarbeiteten Fund-Log abhalten konnte:

Hallo Tourismus Zentrale, ich melde Vollzug ! War ganz schön anstrengend, so in Handarbeit mit der Sense einen passenden Weg zu bahnen – aber es hat sich ausgezahlt!

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit (wegen dem Bauer, ich erwähnte es ja bereits) konnte ich die Dose endlich in Händen halten und mich ins Logbuch eintragen ! Auch ohne den gelben Engel vom ADAC.

Und damit sich der Landwirt nicht allzu sehr ob der paar Liter entgangenem Rapsöl grämt, habe ich zumindest noch für ein schönes Muster im Feld gesorgt (siehe beigefügtes Bild). Schließlich soll er ja auch etwas davon haben.

Fazit: Eine wirklich anstrengende Suche unter widrigsten Bedingungen – dennoch hatte ich großen Spaß! Ich bin schon sooo auf die nächsten Caches der Serie gespannt, wenn die genauso sind: Uiuiuiui …

Und obendrein gab es noch ein lustiges Bild mit dem erwähnten „Rapskreis“, Kornkreise sind ja mittlerweile out:

Falls ihr das lest, liebe Tourismus Zentrale Saarland, hier ein gänzlich kostenloser Hinweis von mir:

Macht euch doch nicht zum Affen mit Dingen, von denen ihr keine Ahnung habt! Und wenn ihr es trotzdem unbedingt wollt, dann hört doch bitte auf die Leute, die Ahnung haben und ihre Hilfe unentgeltlich anbieten. Und geht beim nächsten Mal, falls ihr so etwas unbedingt wieder machen wollt, bloß nicht zu einem „kommerziellen Geo-Gedöns-Anbieter“, denn dann wird es auch nicht besser – kostet aber ganz viel (Steuer-)Geld und unzählige Flipchart-Seiten und Moderations-Wolken! Und schaut sicherheitshalber nochmal nach den Bewerbungsunterlagen eurer Diplom-Geographen, nicht dass da alles nur „geguttenbergt“ wurde  :pfeif:

Zu gute halten muss man euch allerdings, dass es eine ordentliche (Lock&Lock-)Dose war, ein Bleistift und ein ordentliches Logbuch, schön im Ziploc-Beutel verpackt, ebenso enthalten waren. Die Sache mit den Koordinaten (hier kommt dann irgendwie das „Geo-“ von Geocaching ins Spiel), lernen wir dann nächstes Jahr  :mrgreen: !

Zu Doku-Zwecken wollen wir an dieser Stelle mal die von der Tourismus Zentrale Saarland veröffentlichten Koordinaten festhalten – und dann mal schauen, in welche Himmelsrichtungen sie sich nach einer evtl. Korrektur bewegen. Vielleicht geht der Spaß ja weiter :mrgreen: :

Cache Koordinaten Korrektur
auf eigener Seite bei OC
Arboretum Europaeum N 49° 36.53
E 06° 59.22
N 49° 36.530′
E 006° 59.220′
N 49° 36.525′
E 006° 59.223′
Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim N 49°07.89′
E 07°10.69′
N 49° 07.890′
E 007° 10.690′
N 49° 07.886′
E 007° 10.694′
Weltkulturerbe Völklinger Hütte N 49°14.85′
E 06°50.81′
N 49° 14.850′
E 006° 50.810′
N 49° 14.857′
E 006° 50.802′
Fuchshübel Tholey N 49°30.90′
E 07°02.34′
N 49° 30.900′
E 007° 02.340′
N 49° 31.044′
E 007° 02.333′
Museum für Vor- und Frühgeschichte Saarbrücken N 49°13.87′
E 06°59.47′
N 49° 13.870′
E 006° 59.470′
N 49° 13.862′
E 006° 59.469′
Mystery-Final-Cache N 49° A.BC‘
E 07° DD.E‘
wahllos wahllos

EDIT 06. Mai 2011:
Auf der oben angegeben „eigenen Seite“ steht nun nur noch allgemeiner Kram zu der ganzen Sache, keine Cachebeschreibung mehr und keine Koordinaten  :roll: … . Wer sich das Bildchen allerdings genauer anschaut, wird noch einen hübschen Spoiler zu dem Cache „Schönecker Wanderung (GC16R8N)“ in Sachsen finden. Nur leider ist der schon seit Oktober 2009 archiviert  :wink: .

EDIT 29. Mai 2011:
Am 25. Mai, also knapp über 20 Tage, nachdem die Tourismus-Zentrale ihren Fehler bemerkt hat, irgendwie   :wink: , gibt es nun neue Koordinaten bei OC (siehe auch die Spalte „Korrektur“ in der obigen Tabelle). Zumindest beim Fuchshübel zeigt der Pfeil auf der Karte nun auch wirklich dorthin, wo ich den Cache seinerzeit gefunden habe. Ob die anderen Koordinaten jetzt passen – wer weiß :mrgreen: ? Beim Museum für Vor- und Frühgeschichte zeigt der Google-Maps-Marker mitten auf die Straße und beim Arboretum Europaeum, den ich damals ja auch gefunden hatte, war meines Erachtens gar keine Korrektur notwendig :( . Möchte mal jemand anderes sein Glück versuchen  :roll: ?

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