Monthly Archive:März, 2010

Unbedoster LP in der Ukraine – Wer legt die erste Dose?

Nachdem mich der bekannte Kollege aus Düsseldorf heute auf ein spektakuläres und ausuferndes Festival für elektronische Tanzmusik in der Ukraine, KaZantip genannt, aufmerksam gemacht hat, musste ich doch gleich mal im Internetz recherchieren. Und was sah ich da?

Einen wohl einmaligen LostPlace in Form eines nie in Betrieb gegangenen Atomkraftwerks :) in der Ukraine, genauer gesagt auf der Halbinsel Krim:  Das Kernkraftwerk Krim.

Wow, was für ein Teil!

Das besagte Festival fand leider nur in der Zeit zwischen 1997 – 1999 auf diesem Gelände statt, mittlerweile steigt die jährlich im Juli / August stattfindende Party an einem Strand auf dem westlichen Teil der Insel. Vermutlich wohl auch deshalb, weil aus den ehemals 10.000 Besuchern mittlerweile bis zu 170.000 geworden sind.

Doch zum Kraftwerk: Nicht genug damit, dass es auf Grund der enormen Kosten für den Bau und der letzendlichen Nichtfertigstellung den Weg ins Guinnes-Buch der Rekorde geschafft hat, nein, fast ebenso rekordverdächtig ist die geringe Cachedichte rundum! Der nächste Cache liegt lt. Geocaching.com erst in ca. 170 km Entfernung! Hierzulande ja absolut undenkbar, vor allem weil so ein spektakuläres Relikt förmlich nach einer Bedosung schreit!

Ein paar Bilder zu den traurigen Überresten sowie ein kleiner „Reisebericht“ finden sich im St. Petersburger Herold, ebenso gibt es auf youtube ein paar Amateurvideos dazu, unter anderem das hier:

Ein etwas seltsameres Erkundungsvideo, eher im Blair-Witch-Project Style, findet sich hier:

Und für die Liebhaber der elektronischen Tanzmusik dürfen natürlich auch eine kurze Reportage über KaZantip sowie ein paar Impressionen nicht fehlen:

Man könnte vielleicht auch ein Mega-Event :roll: :roll:

„Hier? Ja! Sparen! Ja, bis zu 30% Billiger!“

Hab‘ ich irgendwas verpasst in letzter Zeit?

Irgendwie habe ich Spam-Mails anders in Erinnerung, nämlich meistens beginnend mit „enlarge your …“ und im weiteren Verlauf mit der Nennung von so ein bis zwei großen Pharmakonzernen! Doch seit kurzem ist alles anders, wie man direkt auf den ersten Blick beim Lesen der Betreffzeilen erkennen kann:

Hier? Ja! Sparen! Ja, bis zu 30% Billiger!

Kaufen Sie Hier Programme. Sparen Sie wirklich.

Bestelle Jetzt Legale Und Sichere Software

Die Mail an sich liest sich dann mindestens genau so seltsam, wie der Betreff bereits vermuten lässt:

Herunterladen ist blitzschnell, Installation – kinderleicht. Programme fuer alle PC-Benutzer. Ein riesiges Sortiment von der besten Software. Unsere Preise sind die besten.

Preise im Keller! Wenn Sie jetzt unser Service ausprobieren werden Sie eindeutig begeistert sein. Billig, bald und bedenkenlos.

Wir haben eine Aktion damit Sie Ihr Geld beim Kauf von Software nicht wegwerfen! Geben Sie beim Kauf D33W-6255 ein! 30% Rabatt!

Da freut man sich doch als Mailempfänger, wenn einem bislang unbekannte Menschen namens Lester Berger, Dean Stevenson oder Cleveland Pollock Mails mit solch grandiosen Angeboten schicken  :).

Seltsam nur, dass die alle so komische E-Mail-Adressen haben  :roll:

Der jeweils in der Mail enthaltene Link führt dieses Mal immer zu einer Seite in der Form „#$%&35*#%&?.spaces.live.com„, also zu einem über die Microsoft Corporation (home.spaces.live.com) eingerichteten Webspace, der in der Selbstdarstellung so schön mit

„Dies ist der Ort im Web, an dem Sie Ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen können“

umschrieben wird.

Von diesem Angebot scheinen tatsächlich immer mehr Menschen Gebrauch zu machen und dort ihrer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen, was mich persönlich ja nicht im geringsten stört, aber müssen gleich alle mir mitteilen, dass sie es tun?

Wie auch immer, gehen wir einmal zum Profil von Dean Stevenson: Auf Windows Live nennt sich der Mensch nun plötzlich KYLIE und gibt relativ wenig von sich preis. Dafür aber spendiert er uns ein nettes und verlinktes Bildchen

Aha, wir kommen der Sache näher! Der nette Mensch arbeitet also für die Firma Euro Software. Und die haben sich was ganz Tolles einfallen lassen: Den Anti-Crisis-Discount! Im Klartext (mehr oder weniger :lol: ) wird das so umschrieben:

Die EuroSoftware Inc. und der Europäischer Verband der Hersteller hat sich ein spezielles Programm für beliebte Software in der Zeit der Weltwirtschaftskrise entwickelt, um die Preise zu senken. Damit können Sie unsere Software-Produkte sehr billig und sorglos erwerben!
Wir bieten lokalisierte Versionen der beliebtesten Software für PC und Macintosh. Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und viele anderen Sprachen der Welt! Sie können den Download und Setup von Software sofort nach dem Kauf tätigen. Sie brauchen gar nicht mehr ins Geschäft zu gehen oder auf Ihr CD-Paket mehrere Wochen zu warten.

Wenn das mal nicht sagenhaft ist! Solch tolle Angebote kann man ja fast gar nicht ausschlagen, selbst wenn man noch so sehr möchte :pfeif: . Echt schade, dass ich im Moment keine zusätzliche Software mehr brauche, wie gerne hätte ich hier eingekauft!

Weitere interessante Infos zu der beschriebenen Masche finden sich bei spamtrackers.eu, genauso wie zu der spendablen Firma Euro Software.

Am seltsamsten (und zugleich auch sehr erschreckend :wallbash: ) finde ich, dass die Spam-Versender es überhaupt mit dieser Masche versuchen! Sollte es wirklich jemanden geben, der daraufhin tatsächlich über eine dieser Seiten seine Software kauft? Billig bald und bedenklos? Man sagt zwar, dass jeden Tag ein Dummer aufsteht, aber so dumm … :doh: ?

Deshalb meine eindringliche Bitte an alle Dummen:

Bitte bitte kauft eure Software nicht dort! Kauft sie legal im Geschäft, in irgendeinem seriösen Webshop oder an der Tankstelle, aber bitte nicht dort! Wenn euch Softwarepiraterie nicht stört, dann ladet sie meinetwegen auch von einer der vielen Warez-Sites, aber kauft nicht bei diesen tollen Anbietern! Denn wenn niemand mehr dort kauft, hören sie vielleicht von alleine mit ihren Spam-Mails auf und ich habe meine Ruhe  :)

Outdoor-Paket „GPS-Schatzsuche“ in Kärnten

Dass sich immer mehr Gemeinden bzw. Tourismuszentralen der „modernen und elektronischen Form der Schatzsuche“ nicht verschließen und damit ihre eigenen Ziele verfolgen, sollte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Und deshalb war ich mal so neugierig, ob es bei den buchbaren Outdoor-Paketen im Nationalpark Hohe Tauern nicht auch eines gibt, welches genau das feilbietet.

Und, nicht schwer zu erraten: Ja, es gibt :roll: !

In den Tourismusbüros am Katschberg und in Rennweg erhält man kostenlos ein modernes GPS-Leihgerät samt genauer Beschreibung und kann damit direkt zur Erkundungstour in die Umgebung starten.

Bei genauerer Betrachtung und nach Ablegen der eigenen Geocacher-Brille hört sich das für den Otto-Normal-Tourist eigentlich gar nicht schlecht an: Kaum bzw. gar keine Kosten,  spannende Suche statt langweiligem Wandern und „kleine Geschenke“ in der Final-Box. Klingt interessant und verspricht Kurzweil.

Wenn wir aber jetzt die Geocacher-Brille wieder anziehen, kommen uns gleich mehrere Fragen in den Sinn: Sind die Caches extra für das „Geocaching-Paket“ angelegt? Oder auch für alle bei geocaching.com oder opencaching.de? Und wer füllt eigentlich die „kleinen Geschenke“ immer wieder auf?

Zuallererst stellt man fest, dass der Link Karte der Geocaches am Katschberg – Rennweg in dem Angebot zu einer Übersichtskarte führt führen soll, die man sich leider nur nach Registrierung ansehen darf, nämlich auf eine Seite der aj-gps.net, der Austrian Geocacher Community.

–> Erstes Hindernis (und sehr offensichtlich): Registrierung notwendig und komplett in Englisch.

Nun gut, klickt man auf den anderen Link Geführte GPS-Schatzwanderungen am Katschberg kommt man zumindest auf eine deutschsprachige Seite, die einem fein säuberlich 12 Caches in der Umgebung auflistet und hierzu auch eine pdf-Datei mit Cachelisting (Erstellungsdatum: 06.06.2008) und Koordinaten liefert.

–> Nächstes Hindernis (und nicht offensichtlich): Das Listing ist uralt, wer weiß, ob es den „Schatz“ überhaupt noch gibt? [Geocacher-Brille ab] … aber dafür gibt es ja den netten Mann, der immer die „kleinen Geschenke“ auffüllt und nach dem Rechten sieht. Irgendwie so muss das ja funktionieren. [Brille wieder an]

Also, widmen wir uns einmal dem „netten Mann“: Er nennt sich mawieser, heißt mit bürgerlichem Namen Matthias Wieser und ist von Beruf „Magister Unternehmensführung / Fachwirt Online Marketing BVDW„, wie uns der Link auf seine Profilseite bei Xing verrät. Daneben gibt es im GC-Profil noch diverse andere Links zu Social-Dingens-Seiten, die ich mir jetzt aber nicht alle angeschaut habe. Zum letzten Mal auf geocaching.com war er – Stand heute – am 13. Dezember 2009, also vor knapp drei Monaten.

[Geocacher-Brille ab] Hmm, wurden in den Final-Boxen jetzt schon seit drei Monaten keine „kleinen Geschenke“ mehr aufgefüllt? [Brille wieder an]

Scheinbar nicht, wie uns solche, solche, solche und solche Logs verraten. Immerhin, von seinen 30 während seiner 6-monatigen Tätigkeit als Web Marketing Manager der Tourismusregion Katschberg – Rennweg Marketing GmbH gelegten Caches (sagenhafte 4 hat er selbst gefunden!) ist die Mehrzahl noch aktiv und wird wohl auch regelmäßig gefunden, aber es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis es auch dort zappenduster ist. „Kleine Geschenke“ und Logbücher füllen sich eben doch nicht von alleine nach …

Meine Vermutung ist, dass sie alle irgendwann so enden, wie die Caches der  Verbandsgemeinde Birkenfeld, die zwar derzeit wohl auch noch findbar sind (immerhin, die wurden 2003 schon gelegt!), aber schon diverse NM-Logs (Dose kaputt, Logbuch nass / voll) erhalten haben (nebenbei: Scheinbar wird bei einem Cache, der beim Veröffentlichen keinerlei Attribute enthält, auch nachträglich kein NM-Attribut gesetzt, wenn jemand NM loggt. Interessant …).

Nehmen wir jetzt die Geocacher-Brille wieder ab und versetzen uns in Otto-Normal-Tourist hinein, dann wäre der sicherlich (bzw. hoffentlich!) mehr als böse darüber, dass man ihm tolle Schätze samt „kleinen Geschenken“ anpreist, die sich dann in der Realität aber als nicht existent herausstellen. Wahrscheinlicher ist es wohl, dass die Touris das Nichtfinden auf ihre Unkenntnis in der „modernen Technik“ zurückführen, den mitgeschleiften Kindern irgendwelche anderen „kleinen Geschenke“ als Entschädigung für den ganzen Frust kaufen und das GPS-Gerät wortlos wieder zurückgeben werden. Fest entschlossen, dass beim nächsten Urlaub wieder „ganz normal“ gewandert wird.

Bei all diesen Geschichten mit extra für Tourismuszwecke versteckten Caches, die auch auf anderen Plattformen gelistet sind, frage ich mich immer, ob denn keiner der Beteiligten (immerhin haben manche ja auch in dieser Richtung studiert!) einmal an den Begriff Nachhaltigkeit denkt? Oder sich fragt, was passiert, wenn reguläre Geocacher gnadenlos downtraden und die Touristen somit nur Müll statt „kleinen Geschenken“ vorfinden? Oder was mit den TBs und Coins geschieht, die dort von den gewöhnlichen Cachern abgelegt und von den Touris als „kleines Geschenk“ eingesackt werden?

Wie eingangs bereits erwähnt: An sich ist das Angebot „Urlaub + Wandern + Schatzsuche = Interessant“ durchaus gut, die Umsetzung ist aber in der Regel, soweit ich es bislang mitbekommen habe, auf Dauer immer mangelhaft!

Auch Muggels bauen grausige Attrappen

Da musste ich heute beim Lesen der Nachrichten doch mal schmunzeln:

„Opfer“ ist eine Attrappe – Verwirrung um Schneelawine

Und ich musste auch direkt an den „makabren und grausigen Fund“ denken, der sich unlängst im Pfälzerwald zugetragen hat:

Leiche entpuppt sich als „Schatz“

Sieh an, kommen also nicht nur die bösen Geocacher auf die Idee, „Leichen“ in der Umgebung zu verstecken (GCZ1JB – Edmund und Bruno & Fred im Geoclub & Fred im Pfalzcacher-Forum), um harmlose Spaziergänger und Passanten zu Tode zu erschrecken, sondern auch der Nachbar von nebenan :roll: .

Ob der gute Mann, der sicherlich für seine Dachlawinen-Warnung mehr Aufmerksamkeit bekommen hat als ihm lieb war, nun ein einfaches Schild aufstellen wird?

Marcell d’Avis hat Feierabend

Warum auch nicht, schließlich kann auch ein „Leiter Kundenzufriedenheit“ nicht 24 Stunden am Stück arbeiten. Aber diese Info hätte ich mir gerne vorher gewünscht.

Vorher? Genau, vor dem Eintippen meiner Kundennummer über das Telefon, und auch vor meiner akustischen „Ja“ – Bestätigung, dass der Telefoncomputer die eben eingegebene Kundennummer richtig verstanden hat. Dann hätte ich mir nämlich 2 Minuten wertvoller Freizeit sparen können.

Apropos Marcell d’Avis: Beim Suchen seines XING-Profils, damit ich seinen Namen im Titel auch richtig schreibe, fiel mir auf, dass es den besagten Herrn dort gar nicht mehr gibt :( . Aber es gab ihn mal, da bin ich mir ganz sicher, denn schon vor längerer Zeit hatte ich das in einem Anfall von Neugier überprüft. Und hier gibt es auch noch einen Screenshot.

Sollte man ihm etwa gekündigt haben :wink: ?

Oder muss man ihn von der Öffentlichkeit abschirmen, weil einige extremst genervte 1&1-Kunden den persönlichen Kontakt gesucht haben? Dem scheint nicht so zu sein, wenn man sich den aktuellen Eintrag im 1&1-Blog anschaut. Denn dort hat er, bereits zum zweiten Mal, interessierten Bloggern Rede und Antwort gestanden.

Nun gut, hätte er, hätte 1&1 eine ander Wahl gehabt? Wenn man schon mit solchen Werbespots durch alle Kanäle marschiert, dann muss man irgendwann auch die Hosen runterlassen :mrgreen:

Ich für meinen Teil werde einfach morgen noch einmal anrufen, bestimmt wartet er nur auf mich!

Archives

  • 2019 (1)
  • 2017 (3)
  • 2016 (1)
  • 2014 (3)
  • 2013 (21)
  • 2012 (15)
  • 2011 (60)
  • 2010 (88)
  • 2009 (3)
  • 2008 (3)
  • 2006 (2)
  • 2005 (3)
  • 2004 (4)
  • 2003 (5)