Yearly Archive:2013

Der „Tuck-Away™“ – Deckelhalter beim Weber …

… ist zwar prinzipiell eine tolle Sache, in der Ausführung aber eher Dummzeuch :irre: !

Damit sich auch jeder ein Bild davon machen kann, was das „specially designed stainless steel wire cradle“ mit dem schmucken Namen „Tuck-Away™ Lid-Holder“ eigentlich ist, hat Weber extra ein 11-sekündiges Video dazu gedreht:

Das war die Demonstration, wie praktisch das Teil ist.

Etwas näher betrachtet sieht das Wunderding so aus:

Auf diesem Bild erkennt man sehr schön den neuralgischen Punkt der Konstruktion: Das graue Plastik-Dings nämlich, welches direkt am Kessel anliegt.

Plastik? Direkt am Kessel? Hitze? O_o –> Jepp, genau so :doh: !

Die banale Erkenntnis, dass viel heiß gleichbedeutend mit viel Aua (für das Plastikteil) ist, drang wohl nicht zu den Weber-Ingenieuren durch. Es kann also passieren, dass man während einer Vergrillung, neben all den dabei stattfindenden physikalischen Phänomenen, auch die zweimalige Veränderung des Aggregatzustandes (fest –> flüssig –> fest) von Kunststoff miterleben darf.

Und das sieht dann im Ergebnis so aus:

Ganz oft liest man, dass die Teile nur dann so verschmurgeln, wenn man den Grill entgegen seiner eigentlichen Bestimmung zusätzlich mit ein wenig Holz befeuert, um eine ordentliche Hitze, z. B. für Flammkuchen, zu bekommen. In meinem Fall war es aber tatsächlich nur Holzkohle – ich hatte nämlich Angst, dass die Plastikteile sonst schmelzen würden :roll: .

Sogar das Deckelthermometer war noch nicht durchgedreht (< 300° C / 572° F) und somit eigentlich innerhalb der Spezifikation.

Weil das nicht nur scheiße aussieht, sondern im Regelfall auch mit einer Geruchsbelästigung einhergeht – von dem festgebrannten Schmodder am Kessel mal ganz zu schweigen :( – muss da was anderes hin.

Aber was :?: ? Schließlich soll das Teil ja nicht bloß der Hitze standhalten, sondern darüber hinaus auch noch weich sein, damit der Deckel beim Darüberrollen keinen Schaden nimmt. Irgendwas aus Metall – handwerklich wohl die einfachste Lösung – scheidet also aus.

Auf der Suche nach einem hochtemperaturbeständigen Kunststoff (kurzzeitig bis 400° C) bin ich zwar fündig geworden, allerdings kostet da das Rohmaterial, ein Stäbchen mit einem Durchmesser von 2 cm und einer Länge von 240 cm, schlappe 216,- EUR :o .

Als vorläufige, preiswerte und schnelle Lösung, deren Temperaturfestigkeit allerdings noch zu validieren ist,  fiel mir spontan das ein:

Einfach ein Stäbchen Buchenholz, zugeschnitten und durchgebohrt – fertig.

Die Schmodder-Reste am Kessel werde ich beim nächsten Mal noch entfernen, ich glaube fast, dass sogar die Emaille-Schicht darunter etwas gelitten hat :( , aber es hilft ja nichts: Der Grillbetrieb muss weitergehen :) !

Der „neue“ Schaumbergturm

Nach gefühlten (eventuell auch tatsächlichen :?: ) 20 Jahren war ich gestern zum ersten Mal wieder auf dem Schaumbergturm – und war angenehm überrascht: Schön ist es geworden :) !

Der seltene Turm-Besuch liegt nicht etwa in meiner Faulheit begründet, sondern in der langen Zeit der Sperrung desselben: Seit 2007 war ein Aufstieg aus Brandschutzgründen nicht mehr möglich – es gab ja nur eine einzige Zugangsmöglichkeit (Treppenhaus bzw. Fahrstuhl im Innern). Aber auch vor 2007 war das Begehen des Turms irgendwie nicht ganz so einfach, so zumindest meine Erinnerung. Gaaanz früher musste man dazu noch den Schlüssel in der damals auf dem Plateau befindlichen Gaststätte abholen, die aber längst abgerissen ist. Wie es danach war, weiß ich gar nicht mehr, Fakt ist aber, dass ich offiziell schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr oben war (inoffiziell 1 x im Jahr 2009, um einen Stecker am Afu-Relais DB0LZ zu tauschen). In meiner Kindheit dagegen war ich recht häufig auf dem Turm, das war oft so eine Art Abschluss diverser Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung.

Und, woran ich mich auch noch erinnern kann: Irgendwann gab es im Turm selbst eine kleine Gaststätte (hieß die nicht „Falkenstube“ :?: ?), die naturgemäß zwar nicht riesig war, aber trotzdem war das etwas ganz Besonderes, dort bei Kaffee und Kuchen zu sitzen und durch die kleinen Fenster einen Blick nach Draußen zu riskieren. Schade, dass es das heute nicht mehr gibt.

Während der Bau- und Renovierungsarbeiten war ich ein oder zwei Mal auf dem Plateau, um dem beeindruckenden Kran bei seiner Arbeit zuzuschauen – gänzlich unbekannt war mir also die Szenerie nicht, aber auf den Turm an sich war ich wirklich gespannt.

Der Eintritt für den Turm gestaltete sich mit 1 EUR durchaus geldbeutelfreundlich und über den automatisierten Einlaß via Drehkreuz auch als unkompliziert. Vorausgesetzt, man hatte zwei 50-Cent Stücke oder eine 1-Euro Münze am Mann, wechseln ist an dem kleinen Kassenkästchen nämlich nicht. Hätte ich persönlich anders gelöst, genau wie die Ausgangstür, durch die besuchswillige Personen problemlos ohne Obulus rein könnten, so denn ein anderer gerade den Turm verlässt. Aber sei’s drum, man kann es ja auch übertreiben.

Ist man erst mal hinter dem Drehkreuz und somit im Bereich des neu angebauten Freiluft-Treppenhauses, hat man zwei Möglichkeiten: Zu Fuß bis nach oben oder mit dem Panorama-Fahrstuhl, der allerdings nur nach zwei Seiten ein tatsächliches Panorama bietet und überdies auch relativ klein ist. Baulich bedingt ist das aber auch verständlich, denn die zwei undurchsichtigen Seiten würden ohnehin nur Blicke auf das Stahlgestell des Treppenhauses bieten, insofern verpasst man nichts.

Oben angelangt befindet man sich noch nicht direkt auf Höhe der Aussichtsplattform, sondern muss nun im Innern des Turms, wiederum hat man die Möglichkeit, zwischen Treppe und Fahrstuhl zu wählen, die letzten Meter bis ganz nach oben erklimmen. Und wird dann, unabhängig von der Aufstiegsart, mit ordentlich Wind empfangen.

Und mit einem Fast-Rundumblick. Fast deshalb, weil es auf der einen Seite keine Plattform gibt, stattdessen eine Art Notausgang über eine außen liegende Leiter, über die man im Freien die 7. Etage, also die Ebene, auf der das angebaute Treppenhaus und der Panorama-Fahrstuhl enden, erreichen könnte.

Macht aber nix, von den verbliebenen 3 Seiten der Plattform sieht man reichlich in die nähere, bei guter Sicht auch in die weiter entfernte Umgebung und wird mittels Bildtafeln stets darauf hingewiesen, was genau man denn nun eigentlich sehen kann.

Auch an die kleineren Besucher hat man gedacht und Teile der Umrandung aus Glas ausgeführt, damit man auch mit einer Körpergröße < 1,20 m den Ausblick genießen kann. Man wollte wohl nicht, dass die Eltern ihre Sprößlinge angestrengt über die Brüstung halten, damit die auch etwas sehen können. Kann ich nachvollziehen :roll: .

Auf dem Weg nach unten wollte ich mir noch die beiden Ausstellungen, die man im Turm eingerichtet hat, anschauen: „COzwo & Co“ zum Thema Klimaschutz und „Gipfeltreffen“ bzgl. der deutsch-französischen Beziehungen und dem Schaumbergturm selbst.

Funktioniert hat das nur bei einer, denn „COzwo & Co“ war aufgrund technischer Probleme geschlossen (hat ja lange gehalten, noch nicht mal eine Woche :mrgreen: ).

Immerhin war die Ausstellung „Gipfeltreffen“ recht ansehnlich und durch die Möglichkeit, sich auch Audio-Dateien anhören zu können, recht interessant und vielseitig. Passt!

Wieder zurück auf dem Boden galt es nun noch, den ebenfalls neu errichteten „Skywalk“ zu besuchen, der zwar ganz sicher nicht mit seinem großen Bruder im Grand Canyon mithalten kann,

aber trotzdem eine lustige Installation darstellt, die in das Gesamtkonzept passt.

Und zum Abschluss durfte natürlich auch ein Besuch in der Gastronomie auf dem Plateau nicht fehlen. Auf Grund des großen Andranges entschied ich mich gegen die „Schaumbergalm“ und für den Selbstbedienungs-Biergarten. Ebenfalls ordentlich gestaltet, mit ausreichendem Platz und sanitären Anlagen!

Fazit:

Schon klasse, was da im Vergleich zu Früher alles errichtet und verschönert wurde. Und auch die Tatsache, dass der Eintritt für den Turm mit einem Euro äußerst günstig und die Parkplätze nach wie vor kostenfrei sind (das möge dann auch bitte so bleiben), lässt die Örtlichkeit durchaus attraktiv erscheinen.

Aber mal ehrlich: Es war ja auch ausreichend Zeit dafür! Und bei dem Zustand des Plateaus und der Sperrung des Turms in 2007 hätte man getrost sämtliche Wegweiser, die auf den Schaumberg bzw. den darauf befindlichen Turm hinweisen, abhängen können. Da gab es (fast) nix zu sehen, keine Toiletten, keine Gastronomie, nichts. Und der Turm selbst war nicht begehbar – was also sollte man als Otto-Normal-Tourist dort oben?

So allerdings lohnt sich ein Ausflug auf den „Hausberg“ des Saarlandes auf jeden Fall!

Terrassenbeschallung mit PerfectPro Rockbox

 Nachdem die Terrasse jetzt fast (irgendwas ist immer) vollendet ist, drängte sich mir die Frage auf, wie ich denn für die Lokalität eine ordentliche Beschallung hinbekomme – mehr oder weniger einfach, nachbarschaftsstörungsfrei und trotzdem hörbar?

Die erste Idee mit außen angebrachten wetterfesten Lautsprechern wurde recht schnell wieder verworfen, denn einerseits sind wetterfeste Dröhnlinge rar gesät, und wenn man denn doch mal einen halbwegs ordentlichen zu einem halbwegs annehmbaren Preis findet, dann sind diese oftmals nur so „irgendwie, möglicherweise, unter bestimmten Bedingungen fast wetterfest“ und somit mitnichten für einen ganzjährigen Verbleib im Freien geeignet (für das ganze Gedöns mit Ab- und Anbau während des Winters habe ich nicht wirklich Lust), andererseits ist es auch ein nicht unerheblicher Aufwand, die notwendigen Lautsprecherkabel vom Radio im Kaminzimmer mehr oder weniger unsichtbar nach außen zu verlegen. Hinzu kommt dann noch die Problematik der Fernbedienung: Draußen sitzen und das Indoor-Radio steuern ist auch nicht so ohne. Favorit für die Lautsprecher wären übrigens die JBL Control One AW gewesen.

Zweite Idee wäre ein herkömmliches Badradio gewesen, aber die Dinger sind allesamt eher Spielzeug als ernstzunehmende Radios, zudem ist die notwendige Stromversorgung mit Batterien eher suboptimal (ich habe sooo viel Ah von der Sonne übrig, da will ich nicht noch Batterien wechseln!).

Die finale und auch umgesetzte Idee: Ein Baustellenradio :) !

Auch wenn den Teilen nachgesagt wird, dass sie zwar außen hui (= heavy duty Design) und innen pfui (billigster China-Kram) seien, konnte ich mich letztendlich doch mit dieser Idee anfreunden. Ganz klar stößt man bei der Recherche zuerst auf das allseits bekannte Makita-Radio BMR 100 und seine Nachfolger, aber so ganz warm wurde ich damit auch nicht.

Letzendlich fiel die Entscheidung auf eine Rockbox der Firma PerfectPro:

 

Die verfügt zwar leider, leider nicht über einen 12 Volt – Anschluss (den hat bei den kleineren Geräten nur das All-Terrain-Radio, was aufgrund seines eigenwilligen Baustellen-Designs aus der engeren Wahl fiel), kann dafür aber mit DAB  bzw. DAB+ aufwarten. Zugegeben, im ersten Moment erschien mir die Möglichkeit des digitalen Radioempfangs bei einer derartigen Kiste mehr als überflüssig, beim Blick auf die im Saarland verfügbaren Sender war ich allerdings insbesondere wegen LoungeFM äußerst angetan.

Was gibt es Schöneres, als an einem lauen Sommerabend mit ausreichend gekühlten Getränken den elektronischen Chillout-Klängen in Nikki-Beach – bwz. Café del Mar – Manier zu lauschen? Und sollte es mal etwas strammer zugehen, bleibt schließlich noch sunshine live für die elektronische Tanzmusik im DAB-Bouqet übrig :hurra: .

Also dann, das Ding wird gekauft 8) !

Beim Auspacken war ich zugegebenermaßen äußerst positiv überrascht: Fühlt sich wirklich wertig und ordentlich verarbeitet an, mit ansprechendem Gewicht und angenehmer Haptik. Nach ein klein wenig Daddelei bin ich fürs Erste zu folgendem Resultat gekommen:

Positiv:

  • massive Bauweise, gute Verarbeitung
  •  Zwei Antennen (kleine, flexible Gummiantenne + Teleskopantenne) mitgeliefert
  • guter Empfang (mit Teleskopantenne, Gummiantenne erwartungsgemäß eher mau)
  • erstaunlich guter Klang für die Größe
  • angenehme Funktion der Loudness-Taste
  • Schutz gegen Spritzwasser (IPX4 gem. Typenschild, JIS4 gem. Anleitung)
  • AC-Betrieb (230 V, 50Hz)
  • Batteriebetrieb möglich (4 x D)
  • AUX-Eingang via 3,5 mm Klinkenbuchse
  • DAB / DAB+
  • langes Gummikabel für 230 Volt (2,4 m)
  • 10 Senderspeicher für UKW + 10 Senderspeicher für DAB / DAB+
  • unkomplizierte Bedienung
  • Signal-Level im Display ablesbar (temporäre Einstellungsmöglichkeit)
  • Ordentliche, mehrsprachige Bedienungsanleitung (GB / F / S / NL / D)

Negativ:

  • hohe Stromaufnahme bei Betrieb (lt. Typenschild 13 Watt)
  • kein Equalizer
  • kein AM
  • keine Weckfunktion
  • kein Kopfhöreranschluss
  • keine 12 Volt Stromversorgung möglich
  • Sender bleiben nur dann gespeichert, wenn Backup-Batterien (2 x AAA) dauerhaft eingelegt sind
    -> Angabe lt. Bedienungsanleitung, dennoch bleiben Senderspeicher auch ohne Backup-Batterien erhalten!
  • keine Einstellungsmöglichkeit bzw. Displaybeleuchtung (z. B. dauerhaft an, Zeitverzögerung, …)
  • relativ hoher Preis
  • kein Kabelfach für 230 V – Stromkabel (stattdessen Möglichkeit des Aufwickelns auf der Rückseite)
  • einfaches, beleuchtetes LC-Display (2-zeilig)
  • kein Firmware-Update gem. Bedienungsanleitung möglich (dennoch: USB-Buchse Typ B im Batteriefach verbaut. Auf Sinn und Zweck dieser Buchse wird weder in der Bedienungsanleitung noch auf der Website des Herstellers eingegangen)
  • Keine Angaben zum Schutzgrad bzgl. Staubschutz

Neugierig, wie ich bin, musste ich natürlich direkt mal einen Blick ins Innere werfen, und war auch diesbezüglich positiv überrascht: Es sieht nicht so aus, als ob die Lötarbeiten von kleinen Kinderhänden in China gefertigt wurden, ganz im Gegenteil. Alles wirkt aufgeräumt und die Verbindungen zwischen den beiden Gehäusehälften sind ordentlich mit Steckern gefertigt:

 

 

 

 

 

 

Mein besonderes Augenmerk galt natürlich dem Netzteil bzw. dessen Sekundärspannung. Und, wer hätte es gedacht: Genau 12 Volt  :) . Stellt sich nur die Frage, ob das auch mit bis zu 14,4 Volt funktioniert, die bei ausreichend Sonneneinstrahlung in meinem Solarstromkreis vorherrschen. Damit hätte ich mir nämlich die Zwischenschaltung des Wechselrichters gespart, der nicht nur ineffizient ist, sondern auch nur bescheidene Rechteckspannung liefert, was bei Audioanwendungen ja nicht unbedingt unproblematisch ist. Alternativ könnte ich ja auch einen DC-DC Wandler zwischenschalten, der halbwegs stabile 12 Volt liefert, auch wenn die Solarmodule gerade bestrahlt werden.

Auf jeden Fall ist ausreichend Platz, um eine Niederspannungsbuchse für 12 Volt, z. B. nebem dem feuchtigskeitsgeschützten AUX-Eingang, zu platzieren – da muss ich wohl ran :) .

Was es nun aber mit dem nicht beschriebenen USB-Anschluss auf sich hat?

 

Keine Ahnung, ich vermute (und hoffe) mal, dass er für evtl. zukünftige Firmwareupdates gedacht ist, auch wenn diesbezüglich auf der PerfectPro-Website nichts zu finden ist – generell ist die Website nicht ganz up to date, wenn man sich den Katalog mit der Beschriftung 2011 – 2012 anschaut.

Bezüglich des Herstellers (= PerfectPro) bin ich auch noch nicht so recht dahinter gestiegen, was es damit auf sich hat. Schließlich sehen einige Radios von Sangean exakt aus wie die von PerfectPro (z. B. Sangean TB-100 (Toughbox) und PerfectPro ToughBox, Sangean LB-100 (Lunchbox) und PerfectPro LunchBox, Sangean U3 und PerfectPro All-Terrain-Radio, …). Sieht so aus, als stünde da der gleiche Hersteller dahinter :?: .

Wie auch immer, bislang bin ich mehr als zufrieden mit der Box, der Rest wird sich nach Einbau der 12 Volt – Buchse finden.

Links:

Website des Herstellers

Handbuch (mehrsprachig)

Rockbox bei Amazon

Sangean US (Worksite Radios)

o2 can’t do

Seit 1995 bin ich durchgehend im Besitz eines Mobiltelefons und war seitdem auch Kunde bei allen großen und kleinen Netzbetreibern bzw. Providern – mit all ihren ganz eigenen „Problemchen“ bzgl. Netzabdeckung, Sprachqualität, Preis. Mittlerweile haben sich die Prioritäten bei der Wahl des Netzbetreibers stark gewandelt, was zählt ist der erzielbare Datendurchsatz sowie das inkludierte Datenvolumen, ab dem auf eine de facto nicht mehr nutzbare Akustikkoppler-Geschwindigkeit gedrosselt wird.

Bislang war ich mit meiner Wahl von o2 (seit 2010) eigentlich ganz zufrieden, wenn auch die in meinem direkten Umfeld angebotene Geschwindigkeit (2G, EDGE) im Vergleich zu den anderen Betreibern (alle 3G, UMTS/HSDPA) eher unterirdisch ist:

Laut Netzverfügbarkeitskarte sollte zwar an einigen ausgewählten Standorten (z. B. auf’m Berg, kurz vor’m Wald :roll: ) durchaus auch UMTS vorhanden sein

aber die Realität sieht anders aus. An den drei auf der Karte markierten Punkten war gestern weder mit dem Handy, noch mit dem USB-Stick, noch mit dem im Netbook eingebauten Modem mehr als EDGE zu empfangen. Da rechnet das o2-Modell wohl etwas zu optimistisch, was die Ausbreitungsbedingungen angeht.

Aber gut, man kann nicht überall alles haben und am Arsch der Welt im ländlichen Raum hat man eben manchmal das Nachsehen (auch wenn ich mich ernsthaft frage, wieso gerade alle anderen Netzbetreiber hier aufgerüstet haben, nur o2 nicht?).

Wäre da nicht dieses klitzekleine Problem mit der Netzkapazität und dem zunehmenden touristischen Ausbau am Bostalsee!

So richtig aufgefallen ist mir dieser Sachverhalt, als hier von Freitag bis Sonntag 3 Konzerte mit Besucherzahlen zwischen 10.000 und 25.000 Personen stattfanden und ich verzweifelt versucht habe, ein Telefonat mit einem sich auf der Anreise befindenden Kollegen zu führen. Dieses eine Telefonat erforderte sage und schreibe 10 (!) einzelne Gesprächsetappen, denn wenn tatsächlich mal eine Verbindung zustande kam, wurde es nach wenigen Sekunden gleich wieder unterbrochen – die Anzahl der erfolglosen Anwahlversuche von beiden Seiten lag um ein Vielfaches höher, wie sich später herausstellte.

Nun gut, angesichts solcher Menschenmassen mag man evtl. ja noch Verständnis für Kapazitätsprobleme und Netzüberlastungen haben, und jeder, der sich des öfteren auf Konzerten und Großveranstaltungen aufhält, kann ganz sicher ein Lied davon singen. Aber bei mir liegt die Sache ein wenig anders: Ich bin nämlich höchst selten auf solcherlei Festivitäten und wenn doch, dann will ich da ganz sicher nicht telefonieren. Also alles gut?

Nein, mitnichten! Ich habe nämlich das große Problem, salopp gesagt, dort zu wohnen, wo andere feiern (und urlauben):

Am Bostalsee!

Natürlich findet nicht jedes Wochenende ein Konzert in der oben genannten Größenordnung statt, und natürlich sitze ich nicht 24 Stunden am Tag zuhause rum und daddele an meinem Handy, aber just zu solchen Zeiten, an denen am See ordentlich Halligalli angesagt ist (z. B. an Wochenenden, bei schönem Wetter, in der Urlaubszeit), halte ich mich durchaus auch mal im heimischen Garten auf. Denn, wie bereits erwähnt:

Ich wohne ja hier!

Neben dem „üblichen Halligalli“ kommt nun erschwerend hinzu, dass die Firma Centerparcs am 01. Juli 2013 ihren „Park Bostalsee“ eröffnet hat, mit rund 550 Ferienhäusern und geplanten 500.000 zusätzlichen Übernachtungen pro Jahr.

Hingewiesen auf diese Umstände sagt o2 lapidar via Twitter:

Aha, heißt konkret:

o2 weiß, dass die Kapazität nicht ausreichend ist, plant aber dennoch keinen weiteren Ausbau :irre: !

Mag sein, dass o2 dafür seine Gründe hat, aber die muss ich als Kunde weder kennen noch nachvollziehen können. Für mich bedeutet das schlicht: o2 ist es herzlich egal, ob ich hier diverse Einbußen bis hin zu überhaupt keinem Empfang mehr habe, Hauptsache ich bezahle monatlich brav mein tarifbedingtes Entgelt.

Bevor jetzt irgendein Schlaule seine Argumentation damit beginnt, dass ich ja trotz meiner Meckerei immerhin noch die Sprachdienste (sprich: Telefonieren) nutzen könnte und dass die Sache mit dem mobilen Internet nur eine großzügige Dreingabe des Anbieters sei: Nein, dem ist nicht so! Erstens kann ich je nach Besucheraufkommen am See auch nicht mehr telefonieren und zweitens ist die Datengeschichte mittlerweile das Haupt-Tarifierungsmerkmal. Die „Telefonie-Flat“ in X deutsche sowie Y ausländische Netze und die popeligen x-Tausend-Frei-SMS, einst Abfallprodukt, zwischendurch Goldesel für die Netzbetreiber, jetzt eigentlich wieder belanglos, ist heutzutage das großzügige Almosen an die mobile 4G-Generation. Aber so wirklich interessieren tut sich niemand mehr dafür.

Was also tun :?: ?

Auf LTE ausweichen? Immerhin ist das gemäß der folgenden (gut versteckten) Karte von o2 rund um den See verfügbar:

Aber erstens kostet das zusätzlich Geld, ist zweitens zu meinem aktuellen Vertrag nicht zubuchbar, wird drittens von meinem aktuellen Smartphone noch nicht unterstützt und schließlich, viertens, traue ich der Darstellung bzgl. Verfügbarkeit nur so weit, wie ich spucken kann. Was hilft es, wenn in der Theorie und auf der Karte alles schön bunt und schnell ist, in Wirklichkeit aber nur die binären Zustände 0 und 1 vorherrschen, mit der Tendenz zu 0?

Nein, ich überlege ernsthaft, eine außerordentliche Kündigung des Vertrages anzustreben, wenn sich die Sachlage nicht massiv bessert. Und das wird sie wohl nicht, wenn ich dem Tweet von o2 Glauben schenken darf. Man ist sich der Kapazitätsprobleme bewusst, will aber nichts dagegen tun. Das tut uns leid :irre: .

Bei den jetzigen Gegebenheiten kann ich auf jeden Fall mein im Vertrag inkludiertes „Highspeed-Datenvolumen“ von 5 GB pro Monat nicht  aufbrauchen, selbst wenn ich mich noch so sehr anstrenge. Bei 126 KByte in 26 Minuten würde ich dafür nämlich rund 751 Tage benötigen, trotz „hervorragender Signalstärke“ O_o :

Und so viel Zeit habe ich nicht!

Plankenlachs vs. Plankendorsch

Seitdem Ex-Nachbar kürzlich für ein paar Tage auf Angelurlaub in Norwegen weilte und von dort auch die zollrechtlich erlaubten 15 Kilogramm Fisch, vornehmlich Dorschfilet, in die Heimat einführte, genießt dieses Material höchste Priorität – hauptsächlich damit die Kühltruhe wieder einigermaßen benutzbar wird und nicht wie ein Industriefroster auf einem Fischtrawler aussieht :mrgreen: .

Am Wochenende fiel die Wahl also auf die Überbleibsel dieses Fisches

taufrisch geangelt in etwa hier, zusätzlich legte ich noch 400 Gramm Lachs aus dem heimischen Tiefkühlregal dazu, damit das Grill-Battle „Plankenlachs vs. Plankendorsch“ gleichberechtigt starten konnte.

Die benötigten Holzplanken des Riesen-Lebensbaums, auch Western Red Cedar genannt,

hatte ich bereits vor einiger Zeit besorgt (4 Stück für knapp 20 Ocken) und kurz nach dem spontanen Aufkommen der Vergrillungs-Idee für rund 4 Stunden gewässert.

Das Rezept für die Marinade war eher puristisch – Sojasauce, Olivenöl und Ingwer vermengen und darin den Fisch für 90 Minuten ziehen lassen – und eigentlich auch explizit für Plankenlachs vorgesehen. Macht aber nix, wir haben das Anwendungsgebiet kurzerhand auch auf Dorsch ausgedehnt :) .

Fertig vorbereitet sah es dann so aus:

Die Gardauer war in dem Rezept mit 6 Minuten angegeben, wurde von uns aber eigenmächtig nach hinten ausgedehnt, weil vor allem der Dorsch noch nicht so wirklich fertig aussah:

Zusätzlich kamen nun noch Kräuterbaguette und Kartoffelscheiben dazu – ganz einfach deshalb, weil die zuhause noch vorrätig waren und damit der Fisch sich nicht so einsam fühlen musste :wink: . Für etwas „ganz Besonderes“ fehlten schlicht die Zeit und die Zutaten, zum Einkaufen war auch niemand mehr zu bewegen. Aber spontan ist ja meistens am besten!

Nach ungefähr 20 Minuten – Ex-Nachbars Hund hatte die Bettelei bereits eingestellt –

stellten wir, ausschließlich basierend auf dem optischen Eindruck und der mehr als zarten Konsistenz des Fisches (= butterweich), den Grillbetrieb mit folgendem Fazit ein:

Vom leckeren Aussehen her liegen Lach und Dorsch gleichauf :yes: !

Im Eifer des Gefechts habe ich natürlich (wie immer) das eigentlich obligatorische Teller- und Anschnittbild vergessen :ups: , kann aber versichern, dass sowohl Lachs als auch Dorsch hervorragend aussahen!

Was den Geschmack angeht, muss ich nun ein wenig weiter ausholen, denn ein wirklicher Hardcore-Fischfan bin ich nicht. Keine Ahnung warum, aber bislang war ich eher mit allerlei Sorten Fleisch zu begeistern. Insofern fällt es mir auch außerordentlich schwer, diese Zubereitungsart und den Unterschied zwischen den beiden Versuchsfischen adäquat zu beurteilen.

Fakt ist auf jeden Fall: Sowohl bei dem Lachs als auch bei dem Dorsch waren die Auswirkungen der Holzplanke deutlich zu vernehmen, als Laie möchte man fast schon von „geräuchert“ sprechen. Im direkten Vergleich der beiden Fische trat der Lachs mit seinem unverkennbar typischen Eigengeschmack hervor, wohingegen der Dorsch eher unaufdringlich war.

Gut waren beide, soviel steht fest, allerdings hätte ich eine etwas kräftigere Marinade bevorzugt. Und das ist wohl auch der Punkt, wo ich mich von den Fischkennern und -puristen unterscheide: Bei mir muss eben immer, neben dem Eigengeschmack, noch ein Knaller in Form von Marinade, Gewürz oder dergleichen dabei sein, auch auf die Gefahr hin, dass der reine Fischgeschmack, der durchaus etwas Besonderes ist, ein wenig in den Hintergrund tritt.

Da trifft es sich übrigens gut, dass es für die Plankenvariante zig Rezepte gibt, angefangen von den puristischen (nur Salz und Pfeffer) bis hin zu den geschmacklichen Feuerwerken mit einem ganzen Einkaufswagen voller Zutaten.

Lachs und Dorsch werden zukünftig also noch öfter auf den Planken gegeneinander antreten müssen, zumindest mal so lange, bis die vorhandenen Hölzer das Zeitliche segnen :) . Vom Verbrennen her gab es übrigens keine Probleme, die Unterseite sieht fast noch jungfräulich aus

aber so ganz in Form sind die Brettchen jetzt nicht mehr – der Belag war wohl zu leicht :mrgreen: :

Archives

  • 2019 (1)
  • 2017 (3)
  • 2016 (1)
  • 2014 (3)
  • 2013 (21)
  • 2012 (15)
  • 2011 (60)
  • 2010 (88)
  • 2009 (3)
  • 2008 (3)
  • 2006 (2)
  • 2005 (3)
  • 2004 (4)
  • 2003 (5)