Nach gefühlten (eventuell auch tatsächlichen ) 20 Jahren war ich gestern zum ersten Mal wieder auf dem Schaumbergturm – und war angenehm überrascht: Schön ist es geworden !
Der seltene Turm-Besuch liegt nicht etwa in meiner Faulheit begründet, sondern in der langen Zeit der Sperrung desselben: Seit 2007 war ein Aufstieg aus Brandschutzgründen nicht mehr möglich – es gab ja nur eine einzige Zugangsmöglichkeit (Treppenhaus bzw. Fahrstuhl im Innern). Aber auch vor 2007 war das Begehen des Turms irgendwie nicht ganz so einfach, so zumindest meine Erinnerung. Gaaanz früher musste man dazu noch den Schlüssel in der damals auf dem Plateau befindlichen Gaststätte abholen, die aber längst abgerissen ist. Wie es danach war, weiß ich gar nicht mehr, Fakt ist aber, dass ich offiziell schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr oben war (inoffiziell 1 x im Jahr 2009, um einen Stecker am Afu-Relais DB0LZ zu tauschen). In meiner Kindheit dagegen war ich recht häufig auf dem Turm, das war oft so eine Art Abschluss diverser Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung.
Und, woran ich mich auch noch erinnern kann: Irgendwann gab es im Turm selbst eine kleine Gaststätte (hieß die nicht „Falkenstube“ ?), die naturgemäß zwar nicht riesig war, aber trotzdem war das etwas ganz Besonderes, dort bei Kaffee und Kuchen zu sitzen und durch die kleinen Fenster einen Blick nach Draußen zu riskieren. Schade, dass es das heute nicht mehr gibt.
Während der Bau- und Renovierungsarbeiten war ich ein oder zwei Mal auf dem Plateau, um dem beeindruckenden Kran bei seiner Arbeit zuzuschauen – gänzlich unbekannt war mir also die Szenerie nicht, aber auf den Turm an sich war ich wirklich gespannt.
Der Eintritt für den Turm gestaltete sich mit 1 EUR durchaus geldbeutelfreundlich und über den automatisierten Einlaß via Drehkreuz auch als unkompliziert. Vorausgesetzt, man hatte zwei 50-Cent Stücke oder eine 1-Euro Münze am Mann, wechseln ist an dem kleinen Kassenkästchen nämlich nicht. Hätte ich persönlich anders gelöst, genau wie die Ausgangstür, durch die besuchswillige Personen problemlos ohne Obulus rein könnten, so denn ein anderer gerade den Turm verlässt. Aber sei’s drum, man kann es ja auch übertreiben.
Ist man erst mal hinter dem Drehkreuz und somit im Bereich des neu angebauten Freiluft-Treppenhauses, hat man zwei Möglichkeiten: Zu Fuß bis nach oben oder mit dem Panorama-Fahrstuhl, der allerdings nur nach zwei Seiten ein tatsächliches Panorama bietet und überdies auch relativ klein ist. Baulich bedingt ist das aber auch verständlich, denn die zwei undurchsichtigen Seiten würden ohnehin nur Blicke auf das Stahlgestell des Treppenhauses bieten, insofern verpasst man nichts.
Oben angelangt befindet man sich noch nicht direkt auf Höhe der Aussichtsplattform, sondern muss nun im Innern des Turms, wiederum hat man die Möglichkeit, zwischen Treppe und Fahrstuhl zu wählen, die letzten Meter bis ganz nach oben erklimmen. Und wird dann, unabhängig von der Aufstiegsart, mit ordentlich Wind empfangen.
Und mit einem Fast-Rundumblick. Fast deshalb, weil es auf der einen Seite keine Plattform gibt, stattdessen eine Art Notausgang über eine außen liegende Leiter, über die man im Freien die 7. Etage, also die Ebene, auf der das angebaute Treppenhaus und der Panorama-Fahrstuhl enden, erreichen könnte.
Macht aber nix, von den verbliebenen 3 Seiten der Plattform sieht man reichlich in die nähere, bei guter Sicht auch in die weiter entfernte Umgebung und wird mittels Bildtafeln stets darauf hingewiesen, was genau man denn nun eigentlich sehen kann.
Auch an die kleineren Besucher hat man gedacht und Teile der Umrandung aus Glas ausgeführt, damit man auch mit einer Körpergröße < 1,20 m den Ausblick genießen kann. Man wollte wohl nicht, dass die Eltern ihre Sprößlinge angestrengt über die Brüstung halten, damit die auch etwas sehen können. Kann ich nachvollziehen .
Auf dem Weg nach unten wollte ich mir noch die beiden Ausstellungen, die man im Turm eingerichtet hat, anschauen: „COzwo & Co“ zum Thema Klimaschutz und „Gipfeltreffen“ bzgl. der deutsch-französischen Beziehungen und dem Schaumbergturm selbst.
Funktioniert hat das nur bei einer, denn „COzwo & Co“ war aufgrund technischer Probleme geschlossen (hat ja lange gehalten, noch nicht mal eine Woche ).Immerhin war die Ausstellung „Gipfeltreffen“ recht ansehnlich und durch die Möglichkeit, sich auch Audio-Dateien anhören zu können, recht interessant und vielseitig. Passt!
Wieder zurück auf dem Boden galt es nun noch, den ebenfalls neu errichteten „Skywalk“ zu besuchen, der zwar ganz sicher nicht mit seinem großen Bruder im Grand Canyon mithalten kann,
aber trotzdem eine lustige Installation darstellt, die in das Gesamtkonzept passt.Und zum Abschluss durfte natürlich auch ein Besuch in der Gastronomie auf dem Plateau nicht fehlen. Auf Grund des großen Andranges entschied ich mich gegen die „Schaumbergalm“ und für den Selbstbedienungs-Biergarten. Ebenfalls ordentlich gestaltet, mit ausreichendem Platz und sanitären Anlagen!
Fazit:
Schon klasse, was da im Vergleich zu Früher alles errichtet und verschönert wurde. Und auch die Tatsache, dass der Eintritt für den Turm mit einem Euro äußerst günstig und die Parkplätze nach wie vor kostenfrei sind (das möge dann auch bitte so bleiben), lässt die Örtlichkeit durchaus attraktiv erscheinen.
Aber mal ehrlich: Es war ja auch ausreichend Zeit dafür! Und bei dem Zustand des Plateaus und der Sperrung des Turms in 2007 hätte man getrost sämtliche Wegweiser, die auf den Schaumberg bzw. den darauf befindlichen Turm hinweisen, abhängen können. Da gab es (fast) nix zu sehen, keine Toiletten, keine Gastronomie, nichts. Und der Turm selbst war nicht begehbar – was also sollte man als Otto-Normal-Tourist dort oben?
So allerdings lohnt sich ein Ausflug auf den „Hausberg“ des Saarlandes auf jeden Fall!
Hey Chris … wir haben gerade die Bilder Saint Tropez (schreibt man das so -lach-) gesehen. „War enfach scheen“