Category:Kurioses

„Hier? Ja! Sparen! Ja, bis zu 30% Billiger!“

Hab‘ ich irgendwas verpasst in letzter Zeit?

Irgendwie habe ich Spam-Mails anders in Erinnerung, nämlich meistens beginnend mit „enlarge your …“ und im weiteren Verlauf mit der Nennung von so ein bis zwei großen Pharmakonzernen! Doch seit kurzem ist alles anders, wie man direkt auf den ersten Blick beim Lesen der Betreffzeilen erkennen kann:

Hier? Ja! Sparen! Ja, bis zu 30% Billiger!

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Die Mail an sich liest sich dann mindestens genau so seltsam, wie der Betreff bereits vermuten lässt:

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Da freut man sich doch als Mailempfänger, wenn einem bislang unbekannte Menschen namens Lester Berger, Dean Stevenson oder Cleveland Pollock Mails mit solch grandiosen Angeboten schicken  :).

Seltsam nur, dass die alle so komische E-Mail-Adressen haben  :roll:

Der jeweils in der Mail enthaltene Link führt dieses Mal immer zu einer Seite in der Form „#$%&35*#%&?.spaces.live.com„, also zu einem über die Microsoft Corporation (home.spaces.live.com) eingerichteten Webspace, der in der Selbstdarstellung so schön mit

„Dies ist der Ort im Web, an dem Sie Ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen können“

umschrieben wird.

Von diesem Angebot scheinen tatsächlich immer mehr Menschen Gebrauch zu machen und dort ihrer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen, was mich persönlich ja nicht im geringsten stört, aber müssen gleich alle mir mitteilen, dass sie es tun?

Wie auch immer, gehen wir einmal zum Profil von Dean Stevenson: Auf Windows Live nennt sich der Mensch nun plötzlich KYLIE und gibt relativ wenig von sich preis. Dafür aber spendiert er uns ein nettes und verlinktes Bildchen

Aha, wir kommen der Sache näher! Der nette Mensch arbeitet also für die Firma Euro Software. Und die haben sich was ganz Tolles einfallen lassen: Den Anti-Crisis-Discount! Im Klartext (mehr oder weniger :lol: ) wird das so umschrieben:

Die EuroSoftware Inc. und der Europäischer Verband der Hersteller hat sich ein spezielles Programm für beliebte Software in der Zeit der Weltwirtschaftskrise entwickelt, um die Preise zu senken. Damit können Sie unsere Software-Produkte sehr billig und sorglos erwerben!
Wir bieten lokalisierte Versionen der beliebtesten Software für PC und Macintosh. Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und viele anderen Sprachen der Welt! Sie können den Download und Setup von Software sofort nach dem Kauf tätigen. Sie brauchen gar nicht mehr ins Geschäft zu gehen oder auf Ihr CD-Paket mehrere Wochen zu warten.

Wenn das mal nicht sagenhaft ist! Solch tolle Angebote kann man ja fast gar nicht ausschlagen, selbst wenn man noch so sehr möchte :pfeif: . Echt schade, dass ich im Moment keine zusätzliche Software mehr brauche, wie gerne hätte ich hier eingekauft!

Weitere interessante Infos zu der beschriebenen Masche finden sich bei spamtrackers.eu, genauso wie zu der spendablen Firma Euro Software.

Am seltsamsten (und zugleich auch sehr erschreckend :wallbash: ) finde ich, dass die Spam-Versender es überhaupt mit dieser Masche versuchen! Sollte es wirklich jemanden geben, der daraufhin tatsächlich über eine dieser Seiten seine Software kauft? Billig bald und bedenklos? Man sagt zwar, dass jeden Tag ein Dummer aufsteht, aber so dumm … :doh: ?

Deshalb meine eindringliche Bitte an alle Dummen:

Bitte bitte kauft eure Software nicht dort! Kauft sie legal im Geschäft, in irgendeinem seriösen Webshop oder an der Tankstelle, aber bitte nicht dort! Wenn euch Softwarepiraterie nicht stört, dann ladet sie meinetwegen auch von einer der vielen Warez-Sites, aber kauft nicht bei diesen tollen Anbietern! Denn wenn niemand mehr dort kauft, hören sie vielleicht von alleine mit ihren Spam-Mails auf und ich habe meine Ruhe  :)

Anti-Büttenrede – Alt, rezidivierend, aber immer wieder schön!

Wer kennt sie nicht, die jedes Jahr aufs Neue im Netz kursierende Büttenrede, die angeblich im Jahre 1995 in Flörsheim am Main, einer Karnevalshochburg, gehalten wurde und nach deren Aufführung der Redner mit Polizeischutz den Saal verlassen musste?

Für alle, die sie nicht kennen, sei sie hier noch einmal präsentiert:

„Alaaf und Helau! – Seid ihr bereit?
Willkommen zur Beklopptenzeit!
Mer kenne des aus Akte X,
doch Mulder rufe hilft da nix,
des kommt durch Strahle aus dem All,
und plötzlisch ist dann Karneval!
(Tusch)

Uff einen Schlach werd’n alle dämlisch,
denn das befiehlt das Datum nämlisch!
Es ist die Zeit der tollen Tage,
so eine Art Idiotenplage,
eine Verschwörung, blöd zu werden,
die jährlich um sich greift auf Erden.
Ei‘ wahre Ausgeburt der Hölle,
und Ausgangspunkt davon ist Kölle!
(Tusch)

Denn dort gibt’s nisch nur RTL,
das Fernseh-Einheitsbrei-Kartell,
sondern aach jede Menge Jecken,
die sisch auf Nasen Pappe stecken,
in Teufelssekten sich gruppieren
danach zum Elferrat formieren
und dann muss selbst das döfste Schwein
dort auf Kommando fröhlisch sein.
(Tusch)

Auf einmal tun in allen Ländern
die Leude sisch ganz schlimm verändern
Sie geh’n sisch hemmungslos besaufe
und fremde Mensche Freibier kaufe
schmeiße sisch Bonbons an die Schädel,
betatsche Jungens und aach Mädel
und tun eim jede, den sie sehen,
ganz fuschtbar uff de Eier gehen!
(Tusch)

Sie tun nur noch in Reime spreche
und sind so witzisch, man könnt‘ breche,
bewege sisch in Polonäsen,
als trügen sie Gehirnprothesen,
man möschte ihnen – im Vertrauen
– am liebsten in die Fresse hauen!
(Tusch und Konfetti-Kanone)

Doch was soll man dagege mache?
Soll man vielleicht noch drüber lache?
Es hilft kein Schreie und kein Schimpfe,
man kann sisch nich mal gegen impfe,
die Macht der Doofen ist zu staak,
als dass man sisch zu wehr’n vermag!
(kein Tusch)

Am besten ist, man bleibt zu Haus
und sperrt den Wahnsinn aanfach aus.
Man schließt sich ein paar Tage ein
und lässt die Blöden blöde sein!
Der Trick ist, dass man sich verpisst
bis widder Aschermittwoch ist!

Und steht ein Zombie vor der Tür,
mit so ’nem Pappnasengeschwür,
und sagt statt „Hallo“ nur „Helau“,
dann dreh sie um, die dumme Sau,
und tritt ihr kräftisch in den Arsch
und ruf dabei: Narrhalla-Marsch!“

So schön (und vor allem treffend!) diese Rede auch ist, gehalten wurde sie nie. Weder in Flörsheim noch sonstwo. Und somit ist auch die Sache mit dem Polizeischutz für den Redner nur eine Legende. Doch wo kommt sie denn nun wirklich her? Wer ist der (meines Erachtens) geniale Kopf, der die ganze Wahrheit über Fasching so locker ausspricht?

Die Lösung: Es war Oliver Kalkofe, sicherlich bekannt aus seiner kurzen und unverschlüsselten Sendung „Kalkofes Mattscheibe“ auf Premiere, in der er grenzwertige Fernsehbeiträge von anderen Sender treffend durch den Kakao zieht, der sich das alles ausgedacht hat. Veröffentlicht wurde die Rede am 04. Februar 2000 in Kalkofes Kolumne („Kalkofes letzte Worte“) in der Programmzeitschrift „TV Spielfilm“.

Erstmalig im Netz tauchte sie im Februar 2005 auf, und seitdem rezidivierend in jedem Jahr zur Karnevalszeit. Die Frankfurter Rundschau schrieb dazu in einem Artikel:

„Uff einen Schlach werd’n alle dämlisch…“
Warum der Mythos um eine Büttenrede wahr werden könnte und die Flörsheimer Karnevalisten über sich selbst lachen


VON STEFAN BEHR (FLÖRSHEIM)
Es gibt Geschichten, die sind so schön, dass das Leben sie eigentlich schreiben müsste. Etwa diese. Zur Zeit vermehrt sich im Internet explosionsartig eine Büttenrede, die angeblich 1995 in der hessischen Karnevalshochburg Flörsheim gehalten worden sein soll. Der Redner habe nach dem Vortrag unter Polizeischutz aus dem Saal flüchten müssen, die Sitzung habe vorzeitig geendet. Seitdem, verrät das Internet, sei die Rede „Kult“.In der Tat: Die Rede hat es in sich. „Uff einen Schlach werd’n alle dämlisch, denn das befiehlt das Datum nämlisch! Es ist die Zeit der tollen Tage, so eine Art Idiotenplage, eine Verschwörung, blöd zu werden, die jährlich um sich greift auf Erden. Ei‘ wahre Ausgeburt der Hölle, und Ausgangspunkt davon ist Kölle!“ Tusch. Treffender kann man es kaum ausdrücken.Die Rede hat nur einen winzigen Nachteil: Sie wurde nie gehalten. „So ein Schwachsinn“, sagt einer, der es wissen muss. Michael Wissenbach sitzt nämlich im Vorstand des Flörsheimer Karnevalsvereins von 1928, und der wiederum organisiert die Indoor-Sitzungen der Flörsheimer Fastnacht. „Ich finde die Rede ganz großartig und habe mich köstlich amüsiert.“ So ginge es auch den meisten restlichen Narren. Was immerhin beweist, dass die Flörsheimer Karnevalisten auch über sich selbst lachen können, denn die Rede ist eine einzige Verballhornung des Karnevals. Gehalten aber wurde die Rede nie, auch nicht im Nachhinein. Bekannt geworden ist sie tatsächlich erst in diesem Jahr, und dass ist schlicht die Schuld des Internets, das den Text lawinenartig verbreitet. Auch dem Vereinpräsidenten hat Wissenbach den Text zukommen lassen. „Wer ist denn der Verfasser dieses Textes?“ habe der amüsierte Präsident gefragt.

Dem Manne kann geholfen werden. Die ungehaltene Rede stammt aus der Feder des Komikers Oliver Kalkofe und stand in der Reihe „Kalkofes letzte Worte“ am 4. Februar 2000 in der Programmzeitschrift TV Spielfilm. Warum sie jetzt im Netz auftaucht und wer sich die abenteuerliche Rahmenhandlung ausgedacht hat, ist unklar.

Oliver Kalkofe selbst schmerzt die ganze Geschichte. „Es tut mir weh, den Mythos zu zerstören. Diese Geschichte ist viel schöner als die Wahrheit.“ In den vergangenen Tagen habe er mehrere E-Mails von Freunden bekommen, die im Netz auf die Rede gestoßen seien und sie ihm in der Hoffnung schickten, auch er würde dran Gefallen finden. Was er auch durchaus tat. Schließlich war er der Autor. An Mut mangelt es dem passionierten Karnevals-Hasser nicht. Ob er denn nach Flörsheim kommen wolle, um die nie gehaltene Rede doch noch real werden zu lassen. „Jederzeit“, sagt Kalkofe.Michael Wissenbach hätte damit keine Probleme: „Er ist jederzeit herzlich willkommen“.

Dieses Jahr dürfte es zu spät sein. Die heutige Sitzung der 1928er ist so gut wie ausverkauft. Und auf den sonntäglichen großen Umzug des Flörsheimer Narrenclubs, der ab 13.30 Uhr durch die Gassen rollt, hat er vermutlich wenig Lust.

Doch wenn beide Seiten aufeinander zugingen, dann könnten im kommenden Jahr ganz andere Töne von Flörsheims Bütt schallen. Nämlich solche: „Der Trick ist, dass man sich verpisst, bis widder Aschermittwoch ist! Und steht ein Zombie vor der Tür, mit so ’nem Pappnasengeschwür, und sagt statt ,Hallo‘ nur ,Helau‘, dann dreh sie um, die dumme Sau, und tritt ihr kräftisch in den Arsch und ruf dabei: Narrhalla-Marsch!'“ Ta-tää.

Tolles Schnäppchen in der Bucht …

Manchmal fragt man sich schon, ob die Bieter bei einer Auktion in der Bucht so richtig verstehen, auf was sie da eigentlich bieten beziehungsweise welchen Wert die Ware hat. Dass sich dies wohl nicht allen Menschen gleichermaßen erschließt, kann man bei dieser Auktion wunderbar erkennen:

ebay-gebot

Oder gibt es einen vernünftigen Grund dafür, warum man für eine 30,- EUR Prepaid-Karte (wohlgemerkt ohne SIM-Karte) 34,50 EUR bieten sollte :irre: ??

Wie auch immer, der glückliche Bieter war letzendlich auch der Höchstbietende am Ende der Auktion und hat damit in der Tat ein echtes Schnäppchen gemacht :doh: . Kurz habe ich überlegt, ob ich im hiesigen Lebensmitteldiscounter mal schnell den Prepaid-Karten Vorrat aufkaufen und mich selbständig machen soll …

LaternenLecken – Der neue Trend?

Zuerst dachte ich, es handele sich um einen Einzelfall:

Experiment klappt – Zunge klebt an kalter Laterne

bis ich ein paar Tage später eine ähnliche Meldung in den Nachrichten lesen konnte: 

Mit der Zunge an einer Laterne festgefroren

Hmm, wer hätte gedacht, dass das Experiment nicht klappt? Irgendwann in früher Kindheit lernt man doch solche Sachen mit Wasser, Minusgraden und Eis. Zumindest war das bei mir damals der Fall! Und selbst dann, wenn man es nicht gelernt hat, sollte man sich doch vor dem Eigenversuch einen Fallback-Plan ausdenken, falls das Experiment wider Erwarten tatsächlich funktioniert. Einen Fön mit Akkubetrieb, heißes Wasser, oder einen Assistenten, der mal heftig für kleine Laternenlecker muss *Igitt*. Aber auch hier: Fehlanzeige!

Wer den Selbstversuch scheut, aber trotzdem wissen will, wie das alles samt Backup-Lösung funktioniert, wird bei Youtube reichlich fündig, so z. B. hier:

Gemäß den Vorhersagen der Meteorologen dauert der Winter ja noch ein klein wenig länger und ich bin gespannt, wie viele der obigen Meldungen noch bis zum nächsten Tauwetter zu lesen sind …

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