Trauriger Zwischenfall bei „Zwerge 3“

Der Cache Zwerge 3 / Dwarfs 3, bereits im Jahr 2005 dort platziert, dürfte gemäß der Anzahl der User, die ihn auf der Watchlist haben (133 aktuell), sicherlich weit über die Landesgrenzen bekannt sein und wird in der Regel auch von den ihn aufsuchenden Geocachern hoch gelobt. Wo sonst bieten sich einem auch so gute Einblicke in ehemalige Bauwerke der Maginot-Linie?

Auch ich war im letzten Jahr dort und ebenfalls sehr begeistert, wie weitläufig und interessant diese Anlage doch ist. Irgendwie gehört der Cache wohl zu den wenigen, die einen Platz im Pflichtprogramm für LP-Begeisterte gefunden haben.

Umso mehr schockiert war ich, als ich heute in einer Note lesen musste, dass es dort am Wochenende zu einem traurigen Zwischenfall gekommen ist, der für einen der mitgenommenen Hunde leider tödlich endete.

Da ich weder den genauen Hergang noch den richtigen Umgang mit Hunden kenne, steht es mir natürlich nicht zu, darüber zu urteilen, auch wenn mein erster Gedanke war, dass ich dort keinen Hund mitnehmen würde. Wohlgemerkt: Ich würde keinen mitnehmen! Aber ich war ja auch schon dort, kenne (mehr oder weniger) die Örtlichkeit und weiß was mich erwartet.

Aber weiß das auch jemand, der noch nicht dort war?

Zumindest sollte er es wissen, wenn man sich die Logs und die zugehörigen Bilder anschaut. Zugegeben, Attribute sind keine vorhanden, was sich wohl auf das Erscheinungsjahrs des Caches zurückführen lässt, aber haben diese, sofern vorhanden, so einen bedeutenden Mehrwert? Ich meine nein, denn nach meiner eigenen Erfahrung werden die nur oberflächlich bzw. überhaupt nicht beachtet.  Wie sonst ist es erklärbar, dass ich eine „Mecker-Note“ bei einem meiner LPs mit „No kids – Attribut“ erhalten habe, dass der Platz doch nichts für Kinder sei?

Was kann man nun aus dieser traurigen Geschichte lernen?
Sollten alle LPs archiviert werden? Sollten die Dosen nur noch vor interessante LPs gelegt werden, statt hinein? Ist der Owner Schuld? Oder der Geocacher, der sucht?

Meine Meinung: Unsinn! Ich würde ganz sicher auch ohne Dose in ein solches Bauwerk gehen, wenn die Tür offen steht und es mich interessiert, wie es drinnen aussieht. Da ist der Cache eigentlich nur Nebensache. Und auch ohne jemals von Geocaching gehört zu haben, würde ich so handeln (vorausgesetzt natürlich, die Tür steht offen!). Auch die Klärung der Schuldfrage, die ich hiermit ganz sicher nicht betreiben will, wird an dem Geschehenen nichts mehr ändern können.

Aber eins kann man ganz sicher für die Zukunft mitnehmen: „Take care“, wie die Amis so schön sagen, oder „Pass auf dich auf“ ist sicherlich nicht nur bei LPs angebracht, sondern überall! Egal ob im Wald, in der Stadt, egal ob mit oder ohne Geocaching! Überall kann selbst eine kleine Unachtsamkeit böse Folgen haben. Dessen sollten wir uns bewusst sein!

Schließen möchte ich damit, den Betroffenen mein tiefstes Bedauern auszusprechen! Man kann sich wahrlich etwas Schöneres vorstellen als einen Cachetag so zu beenden!

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  1. Björn Molter 2010.03.25 10:32pm

    -jha- :
    Traurig für den Hund, gerecht für den Owner.

    Könnte durchaus sein, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben schlauer ist als wir Cacher.

    Könnte sein, dass die „Bundesanstalt gegen Dummes Geschwätz“ dich zu 200 Stunden Nachsitzen im Fach „Social Skills“ verdonnert.

  2. Die Geocräsher 2010.03.24 4:48pm

    Gefährlich ist es dort, dunkel und gruselig. Ein Ort an dem Hunde schnell nervös werden können und unruhig werden. Dies kann zu Abstürzen führen. Ich hätte keinen mitgenommen.

    Die Geocräsher

  3. -jha- 2010.03.24 10:14am

    @Chris Race
    Zugegeben „gerecht“ ist es nicht. Aber sicher lehrreich für den Hundebesitzer. Dass dieser Effekt erst über den Tod eines Wirbeltiers erzielt wurde: Betrüblich für das Tier.

  4. Chris Race 2010.03.24 12:29am

    -jha- :

    Traurig für den Hund, gerecht für den Owner.

    Sofern du mit dem „Owner“ tatsächlich den Hundehalter und nicht etwa den Cache-Owner meinst, dann ist dieser Teil des Kommentars ebenso überflüssig wie geschmacklos :irre:!

  5. -jha- 2010.03.24 12:11am

    Traurig für den Hund, gerecht für den Owner.

    Jeder Cacher ist für sich selbst verantwortlich.
    Und wer meint, mit Hunden unbedingt in einen T4-LP hineinlaufen zu müssen, der sollte wissen, dass das nicht gut ist. Selbst wenn der Hund aufs Wort hört, bei Fuß läuft und diese Rettungshunde-Schuhe trägt.

    Die Leute von den Rettungsstaffeln wissen schon, warum sie so vorsichtig sind…

    Ich habe schon bei mehreren Caches Leute mit Hunden gesehen, die ihre Tiere dann über weite Strecken getragen haben oder die Tiere „geräuschtechnisch“ nicht unter Kontrolle hatten.

    Wenn jetzt so eifrig die „Schuldfrage des Owners“ diskutiert wird, dann möchte ich nicht sehen, was passiert, wenn mal einer von den „Epandrillos&Bermuda“-LP-Cachern zu Schaden kommt.

    Wird dann auch auf Owner und LP-Besitzer geschimpft, weil das Gebäude nicht sicher war?
    Könnte durchaus sein, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben schlauer ist als wir Cacher.

    Und bevor jetzt jemand sagt „Möchte Dich sehen, wenn Du auf einem LP zu schaden kommst“: Ja, das ist das Risiko bei dieser Freizeitgestaltung. Das ist mir bewusst. Und wenn mir dabei etwas passiert, dann werde ich mich -so ich noch kann- über meine eigene Unvernunft ärgern. Aber bestimmt nicht auf Ownern oder fehlenden Attributen herumhacken.

    P.S. Und dass die Diskussion im Listing unterbunden wird, das finde ich gut.

  6. Lady Allista 2010.03.23 8:53am

    Auch von mir tief empfundenes Mitgefühl an den Hundebesitzer – ich habe selbst so eine Fellnase zu Hause und mir geht die Geschichte wirklich nahe.

    Trotzdem oder gerade deshalb: Natürlich HILFT die Klärung der Schuldfrage niemandem mehr. Aber ich denke, die Antwort ist hier auch eindeutig. ICH als Hundebesitzer habe die ALLEINIGE Verantwortung. Punktum.

    Ich kann nur von mir sprechen, aber es ist mir durchaus auch schon passiert, daß ich auf Gelände kam, welches sich als schwieriger und vor allem für den Hund gefährlicher erwies, als ich vorher dachte. Da habe ich schlicht und einfach abgebrochen und bin dann nochmal ohne Hund wiedergekommen. Denn kein Hobby dieser Welt ist es wert, daß man dafür Leben und Gesundheit von sich oder anderen aufs Spiel setzt.
    Das geht übrigens auch in der Gruppe… Als LP Neuling bin ich damals klugerweise MIT Hund bei der FSB Site (!) aufgetaucht. Was dann dazu führte, daß meine Mitcacher alleine kletterten und über Scherbenhaufen stiegen; und ich mit Kira außerhalb des Geländes Bällchen spielte. So what – ist doch nur ein Cache!

    Das hilft dem Besitzer des verunglückten Hundes jetzt natürlich nicht weiter; und ich möchte mich auch ausdrücklich von allen Vorwürfen distanzieren – er ist wahrlich gestraft genug. :(

    Ich hofe auch, daß er seine Ursprungsnote selbst gelöscht hat, weil ihm eben das oben formulierte noch selbst klar geworden ist.

    Ich möchte nur nicht, daß wir hier amerikanische Verhältnisse bekommen, in denen Mikrowellenfirmen für den Tod von Tieren verantwortlich gemacht werden, weil in der Anleitung nicht drinsteht, daß man keine Tiere damit trocknen darf…

    Der Wunsch, einen Schuldigen zu finden, ist verständlich und menschlich. Aber man muß auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen – im Voraus und im Nachhinein für die Folgen des eigenen Handelns.

  7. Chris Race 2010.03.22 9:17pm

    TweetyHH :

    P.S. Es scheinen im Listing Logs gelöscht worden zu sein. Ob dies vom Owner oder vom Logschreiber selber geschehen ist kann ich nicht beurteilen.

    Bislang ist lediglich die eigentliche Note verschwunden, unabhängig davon, wer sie gelöscht hat. Den Grund dafür kenne ich nicht, aber ganz sicher wird es einen geben.

  8. TweetyHH 2010.03.22 7:29pm

    Auch ich möchte zuerst dem Herrchen des Hundes und seinen Freunden mein Bedauern auszusprechen.

    So traurig meine Voraussage ist, so glaube ich, dass wir binnen 2 Jahren wahrscheinlich den ersten tödlichen Cacheunfall eines Menschen in Deutschland erleben werden (das soll den Wert eines Hundes in keinster Weise herabsetzen). Die ersten schwereren Unfälle gab es ja bereits. Die Frage nach der Verantwortung des Owners wird dabei sicherlich je nach Art des Caches auftauchen (ob man deswegen hoffen sollte, dass dieser Unfall ein Kletterunfall wird, bei dem Material oder der Mensch versagt hat scheint erstmal zynisch, doch andernfalls droht eine Diskussion bei nicht T5 Caches, ob es möglich ist, dass man während des Caches tödlich verunglücken könnte).

    In diesem Fall geht aus der Beschreibung ja hervor, dass das Gelände durchaus gefährlich ist. Symbole wären schön – andererseits sind die so dermaßen schlecht umgesetzt (lange nicht in den PQs, die Geräte stellen sie nicht da), dass ich das fast niemandem vorwerfen kann. Daher scheint es mir falsch dem Owner Vorwürfe zu machen.

    Ebenso möchte ich dem Besitzer (zumal ich den Ort nicht kenne) auch nicht vorwerfen, dass er seinen Hund nicht an der Leine hatte. Es mag jetzt im Einzelfall zynisch klingen: Lieber 100 Hunde ohne Leine von denen einer deswegen stirbt als 100 Hunde die überleben, dafür aber nur das Leben mit Leine kennen. In dem Sinne hoffe ich, dass der Hund bis dahin ein erfülltes Leben hatte.

    P.S. Es scheinen im Listing Logs gelöscht worden zu sein. Ob dies vom Owner oder vom Logschreiber selber geschehen ist kann ich nicht beurteilen.

  9. Dani 2010.03.22 6:37pm

    sehr gut geschrieben
    haben ihn auch auf der watchlist, wollen aber OHNE kinder UND hunde da hin

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