Nach der kürzlich erfolgen Bison-Burger-Vergrillung sollte es heute etwas gewöhnlicher zugehen – mit selbst gepressten Burgern aus 1,2 kg Rinderhack.
Leider hatte mein Vertrauensmetzger schon geschlossen, so dass ich mich im benachbarten REWE-Markt mit der Hauptzutat eindecken musste:
Immerhin wurde das Hackfleisch frisch gewolft, ein leckeres Nackenstück vom Rind, was ich mir eigentlich dafür vorgestellt hatte, war dort allerdings nicht zu bekommen . Jammern hilft aber nicht, die kürzlich erstandene Burgerpresse wollte unbedingt kurzfristig eingeweiht werden, Widerstand zwecklos:
Was die Würzung angeht – mit oder ohne – war ich mir ziemlich unsicher, also entschied ich mich ganz spontan, mit Salz, Pfeffer und Worcestersauce zu würzen:
Da ich zum ersten Mal mit der Presse arbeitete war ich natürlich neugierig, wie viel Gramm da wohl reinpassen mögen, denn rein konstruktionsbedingt sind dem Ding ja Grenzen, zumindest nach oben, gesetzt. Also flugs die Küchenwaage austariert und gemessen:
Der erste Pressvorgang lief erstaunlich glatt, vermutlich aber nur deshalb, weil ich irgendwo den Tipp mit dem Gefrierbeutel als Einlage gelesen hatte, die zuverlässig das Festkleben an dem Maschinchen verhinderte. Frisch aus der Presse ging es dann direkt zum Vakuumieren der Rundlinge, denn heute stand ja lediglich ein 200-Gramm-Einzelburger als Testobjekt auf dem Programm, während sich das restliche Kilo bis auf Weiteres bei Minustemperaturen in der Tiefkühltruhe erholen darf:
Dem Testburger blieben sowohl die enge Tüte als auch die frostigen Temperaturen erspart, stattdessen durfte er ein letztes Mal gaaanz nah an die Kamera:
Als Grillgerät wurde der Smokey Joe in rückenfreundlicher Position und mit Sear-Grate-Einsatz ausgewählt, in der 57er – Kugel würde sich so ein einzelner Burger ja bestimmt schrecklich einsam vorkommen müssen :
Mangels bisheriger Erfahrung entschied ich mich dafür, nach exakt 3 Minuten zu wenden und zu Beginn ein klein wenig mit Buchenholz-Chips aus eigener Fertigung für ordentlich Dampf im Kessel zu sorgen. Rauch muss eben einfach sein :
Na also, sieht für den Anfang doch gar nicht schlecht aus !
Nachdem die 6 Minuten um waren und die Farbe schon halbwegs passte, wurde das Teil zum weiteren Ausruhen in der indirekten Hitze und auf Alufolie gelagert. Und zwar so lange, bis die Kerntemperatur exakt bei …., ähem, …. – hmm, wie hoch sollte die eigentlich idealerweise sein ?
Einerseits soll es ja ein Burger und keine Schuhsohle werden, andererseits ist da aber noch die Sache mit den Salmonellen, die ja angeblich tierisch auf Hackfleisch stehen ? Wenn ich mich recht erinnere lag die KT nach den erwähnten 6 Minuten bei rund 60 Grad, bauchgefühlmäßig strebte ich aber eher die 75 Grad an.
Nach weiteren 10 Folienminuten waren es ca. 76 Grad, also höchste Zeit, den Cheddar-Käse aufzubringen:
Nachdem auch dieser recht zügig angesichts der vorherrschenden Hitze im Kessel aufgab, war nun die Zeit reif für das große Finale: Runter vom Grill, rauf auf den Teller, zum Belag fassen (eine Scheibe Käse musste übrigens kalt drauf, irgendwie mag ich diese Mischung aus heiß und kalt):
Herrjeh, die Zwiebeln fehlten, die Zwiebeln …
Die KTTM (Kern-Temperatur-Teller-Messung) zeigte 83,8 Grad an, damit dürfte das Schicksal der Kleinstlebewesen in und auf dem Patty hoffentlich besiegelt sein:
Fehlt eigentlich nur noch der Deckel
und das ABB (Abbiss-Bild):
Fazit:
Hat ja gar nicht weh getan ! Und war auch gar nicht schwer. Doof fand ich nur, dass das Vakuumieren die Patties am Rand etwas zermatscht hat (ist ja irgendwie auch logisch), ob das für das Auge allerdings sooo abträglich ist, wird sich bei der nächsten Vergrillung zeigen. Außerdem habe ich mir vorgenommen, nächstes Mal die Zwiebelringe nicht zu vergessen . Und bezüglich der Kerntemperatur muss ich noch in mich gehen, wo ich sinnvollerweise gegen Ende liegen sollte.
Aber ansonsten: Lecker war’s !