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Ausweichsitz der saarländischen Landesregierung: Fernmeldezentrale

Einer glücklichen Fügung ist es zu verdanken, dass mir (und einigen anderen) am vergangenen Donnerstag Zutritt zu einem Teil der Anlage gewährt wurde, die bis in die jüngere Vergangenheit als Ausweichsitz der saarländischen Landesregierung fungierten sollte: Der Fernmeldezentrale in einem umgebauten Wehrmachtsbunker, auch SANI II genannt.

Zufällig bin ich nämlich einige Tage vorher auf eine Aktion von SR2 KulturRadio gestoßen, bei der insgesamt 20 Plätze für eine Besichtigung der genannten Anlage ausgelost werden sollten. Und weil mir das Glück ausnahmsweise einmal hold war, fand ich kurze Zeit später diesen Brief im Briefkasten:

Nun denn, immerhin mussten mehr als 4 Jahre vergehen, bis ich nach dem erstmaligen Besuch der Anlage (leider nur von außen), veranlasst durch den Geocache „STAATSGEHEIMNIS (GC1NF98)“ von Dr. Alzheimer, mir nun auch die Innereien anschauen durfte.

Zusätzlich wurden den Besuchern durch Hans-Georg Seimetz vom THW Wadern zahlreiche technische Details und durch Professor Ulrich Pantle von der HTW des Saarlandes die architektonischen Besonderheiten nähergebracht:

Seitens des SR war Barbara Renno zugegen, die zu dem Thema bereits für einen Hörfunkbeitrag recherchierte:

Aber nicht nur mit Worten war reichlich gedient, das THW Wadern sorgte darüber hinaus mit reichlich Beleuchtung und warmen Getränken für das Wohl der Besucher und den reibungslosen Ablauf:

Was mich persönlich am meisten überrascht hat war die Tatsache, dass der Bunker zum Einen unglaublich eng und niedrig (zumindest im alten Teil) war, zum Anderen ein Großteil des zur Verfügung stehenden Raums nicht für die Kommunikation, sondern für den Betrieb an sich verwendet wurde: Autarke Strom- und Wasserversorgung sowie die Filterung und Klimatisierung der Luft nahmen ordentlich Platz weg. Raum ist zwar in der kleinsten Hütte, aber das Aushändigen von Schutzhelmen durch das THW war eine sehr gute Idee. Zumindest für diejenigen, die größer als 1,60 m waren :) !

Doch genug der Worte, lassen wir die Bilder sprechen:

Nachtrag vom 29.11.2013:
Der Hörfunkbeitrag mit dem Audiomaterial vom Besuchstag findet sich hier.

Geocaching in Rheinland-Pfalz: Jetzt wird reglementiert!

So zumindest ist es der folgenden Reviewernote von Eulili (vermutlich gibt es davon aber nicht nur einen, sondern gaaaanz viele :( ) zu entnehmen:

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion SGD-Süd Rheinland-Pfalz stellt in Abstimmung mit der SGD-Nord sowie dem Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (LUWG) und weiteren Säugetier-Spezialisten fest, dass eine ganzjährige Ausübung von Geocaching in Stollen, Höhlen, Bunkern, Erdkellern und ähnlichen Orten nicht im Einklang mit den einschlägigen Bestimmungen des besonderen Artenschutzes nach § 44 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) steht.

Wir wurden daher gebeten, alle uns in Rheinland-Pfalz bekannten Caches in Stollen, Höhlen, Bunkern, Erdkellern und ähnlichen örtlichen Gegebenheiten dauerhaft zu archivieren und in solchen Bereichen keine weiteren Caches mehr zuzulassen. Öffentliche Höhlen und Stollen können ausgenommen werden, sofern sie als solche offiziell erkennbar sind.

Die Begründung der Behörde lautet folgendermaßen:

Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass
• ein Teil der Cacher nicht Willens ist, sich an die entsprechenden gesetzlichen Regeln wie Fledermausschutzzeit nach § 39 BNatSchG zu halten (Legen und Suchen von Caches in der Fledermausschutzzeit, Fotografieren von Tieren, selbstständiges Suchen nach Fledermäusen, usw.)
• außer Fledermäusen noch weitere streng oder besonders geschützte Arten wie Wildkatze oder Garten- oder Siebenschläfer ganzjährig entsprechende Bereiche nutzen und durch Beeinträchtigungen gefährdet sind
• die genannten Bereiche von Fledermäusen z.T. auch außerhalb der Fledermausschutzzeit vom 1. Oktober bis 1. April als Balzquartier oder Tageseinstand im Eingangsbereich genutzt werden
• der Nutzungszeitraum durch die Fledermäuse sich je nach Witterungsverlauf auch ausweiten kann
• es sich bei der kleinsten Störungen der Fledermäuse im Winterschlaf um ein für die Tiere extrem kritisches Ereignis handelt, welches zum Tod von Einzeltieren bis hin zur Gefährdung der im Artenschutzrecht u.a. zu beachtenden lokalen Population führen kann
• in aller Regel von den Eigentümern der Stollen, entgegen der Festlegung in den Geocaching-Richtlinien, keine Genehmigungen zum Betreten der Örtlichkeiten vorliegen
Groundspeak respektiert den Wunsch der zuständigen Behörde auch im Sinne eines naturverträglichen Geocachings.

Daher bitte ich dich deinen Cache innerhalb einer Woche selbstständig zu archivieren und den ggf. vorhandenen Geocache zu entfernen. 

Quelle: Reviewernote bei GC

Sieht so aus als hätten die „Säugetier-Spezialisten“ ( :?: ) ordentlich an die Türen diverser Behörden getrommelt und dort allerhand Getier aufgeführt, welches durch die „ganzjährige Ausübung von Geocaching“ in seiner Existenz bedroht ist (erinnert mich irgendwie an www.feldhamsterverleih.de).

Und weil zumindest das Argument mit dem „ganzjährig“ und „Fledermäuse“ in Geocaching-Kreisen nicht wirklich zieht (genau aus diesem Grund werden ja diverse Caches während der Fledermausschutzzeit deaktiviert und oft auch die Dose entfernt), dehnt man einfach die Zeit auf das komplette Jahr aus mit dem Hinweis, dass sich ja auch außerhalb dieser Zeit … und auch andere Tiere … und dass sowieso keine Genehmigung vorliegt.

Im Gegensatz zu vorherigen Zwangsarchivierungen lässt Groundspeak den Ownern nun aber immerhin noch ein klein wenig Handlungsspielraum – diese dürfen nämlich den „Archive-Button“ selber drücken :roll: !

Die Selektion der „Problemcaches“ war dieses Mal vermutlich besonders einfach: Verantwortungsvolle Owner hatten ja brav ihre Caches mit dem „Fledermausschutzzeit-Vermerk“ versehen und vorübergehend deaktiviert – und genau die sind wohl als erstes fällig. Wenn Eulili nun also während der Nachtschicht fleißig ist (Sissi Voss unterstützt auch schon), dann wird es in einer Woche eine Vielzahl an interessanten Caches nicht mehr geben – und wohl auch nie mehr.

Wären die Jungs bei Groundspeak nun konsequent, was sie ja bekannterweise überhaupt nicht sind  :roll: , müssten sie eigentlich weltweit alle Caches mit einer solchen Reviewernote versehen, die jetzt (oder irgendwann im Laufe des Jahres) im Interesse des Fledermausschutzes vorübergehend deaktiviert sind – es sei denn, die Fledermäuse, Wildkatzen und Gartenschläfer speziell in RLP wären etwas ganz Besonderes :wink: .

Sind wir mal gespannt wie lange es dauert, bis sich die „Säugetier-Spezialisten“ in anderen (Bundes-)ländern mit Bezug auf die o.g. Entscheidung an Groundspeak wenden und eine Gleichbehandlung fordern. Man munkelt ja, dass das Netz derartiger Spezialisten recht weitreichend ist, angefangen von lokalen Helden seltsamen Gemüts, über Moderatoren in bekannten Geocaching-Foren bis hin zu einzelnen Reviewern bekannter Schatzversteckdatenbanken  :roll: .

Wohlan denn, es leben die Leitplanken!

Oder ist doch alles bloß ein Aprilscherz? 

Vögel im Bunker

Gestern war wieder einmal Fahrrad-Explorationstour angesagt, um einen potentiell bedosungswürdigen Platz auszukundschaften: Zwei lt. Karte ungesprengte WW-Bunker. Und dabei erstmal festgestellt: Ganz schön schöne Gegend :wink: , in der ich hier rumfahre :) . Und trotzdem ich nur knapp 20 km davon entfernt wohne, war ich hier noch nie – weder mit dem Fahrrad, zu Fuß noch mit dem Auto.

Kurz vorm Ziel dann die erste Überraschung: Der eben erreichte Ort hört an dieser Stelle einfach auf, sehr gut erkennbar an dem Ortsschild, dass zwar in der untern Hälfte das Ende des Ortes anzeigt, im oberen Bereich aber gänzlich leer bleibt :mrgreen: :

Auf dem weiteren Weg stolperte ich dann über die nächste Sehenswüdigkeit: Die Donnersbachquelle, der man schon zu früherer Zeit ein schmuckes Häuschen spendiert hat. Die Tür war zwar verschlossen, aber bedingt durch die geringe Größe des Bauwerkes kann man sich in etwa vorstellen, wie es dahinter ausschaut.

Kurz darauf war dann das eigentlich Ziel der Reise erreicht, der Erste der beiden erhaltenen Bunker 8) . Leider war auch hier die Tür verschlossen (nicht zubetoniert, wie sonst üblich, sondern mit „echter“ Tür und Vorhängeschloß). Beim versuchten Blick ins Innere durch eines der Belüftungslöcher war ich dann spontan überrascht. Sobald ich mich dem Loch näherte, war direkt ein lautes Fiepen zu hören, das jedoch nur kurz andauerte und dann wieder abrupt endete :( . Die Ursache war schnell geklärt: Ein Vogelnest samt geschätzten 5 Jungvögeln  :)  . In dem Moment fiel mir auch auf, dass ich von einem Elternteil auf dem daneben stehenden Baum lautstark „beschimpft“ wurde. Aber trotzdem – Zeit für ein Bild muss noch drin sein:

Gar nicht mal so unclever, die Sache mit der Nistplatzwahl. Durch das Gitter vornedran dürfte es für eine Katze schlicht unmöglich sein, bis zum Nest vorzudringen, und Schutz vor der Witterung ist auch ausreichend gegeben. Ob es da drin allerdings so richtig warm ist wage ich zu bezweifeln, denn die Sonne wärmt dort sicherlich nicht und zudem dürfte es in dem Rohr auch noch einigermaßen zugig sein.

Wie auch immer, die Vögel scheint das wohl nicht zu stören, machten sie doch alle noch einen ordentlichen Eindruck und ausreichend Radau :pfeif: . Schön, dass so ein Bunker wenigstens heutzutage noch einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird  :mrgreen: !

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