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Verfickte Scheiße !!!

Man möge mir die Kraftausdrücke entschuldigen, aber außer Alkohol, den ich mittlerweile bewusst einsetze, sehe ich aktuell keine andere Möglichkeit, meinen Puls samt Blutdruck wenigstens einigermaßen in den Normalbereich zu bringen. Und dabei fing alles so harmlos an …

Mehr oder weniger gefrustet von einem sinnlosen und mit lustigen, nichtssagenden Fachausdrücken überfrachtetem Arbeitstag komme ich endlich gegen 20:00 Uhr (!) nach Hause, um das kleine bisschen Freizeit zu genießen, das einem zwischen Feierabend und nächstem Arbeitstag noch bleibt, nur um dann festzustellen, dass die grüne Power-LED an meiner Fritzbox in regelmäßigen Abständen blinkt.

Für den ebenso kundigen wie abhängigen Internet-Junkie bedeutet das Blinken eben dieser LED nicht einfach nur irgendeine Störung, nein, sie bedeutet den absoluten Kommunikations-Super-GAU: Keine Synchronisierung, nix mit Surfen, keine News, keine E-Mails, kein Internet – das world-wide-web findet heute Abend ohne mich statt!

Eigentlich eine Frechheit von AVM, gerade die Farbe grün für diesen bedrohlichen Zustand auszuwählen, kommt das Blinken doch in gewisser Hinsicht einer Art Weltuntergang gleich. Für mich zumindest!

Nach dem probeweisen Abheben des Telefonhörers und dem Vernehmen eines grauenvollen, leeren Rauschens ist klar: Die Fritzbox ist ohne Schuld, es liegt definitiv an dem gesamten Anschluß. Auch der letzte Rettungsanker, der sorgenvolle Blick nach dem Hausanschluß, ob dort vielleicht einfach eine Schraube, respektive ein Kabel locker ist, bedeutet keine Besserung – alles ist ordnungsgemäß verkabelt, nix ist lose, alles ist wie immer. Wenn da diese grauenvoll blinkende LED nicht wäre

Mit letzter Kraft gelingt es mir noch, die 11 Minuten (kein Scherz!) in der Telekom-Störungs-Hotline-Warteschleife mit abartiger Musik zu ertragen, bis endlich eine gut gelaunte Frau in der Leitung ist, die mich darüber unterrichtet, dass eine „Großstörung“ in meinem Bereich vorliegt, weil irgendwo in der Nähe eine Leitung abgesoffen sei. Ihren auflockernden Bemerkungen, dass da bei uns wohl einiges an Regen runter gekommen und dass ich bereits der 7. Anrufer sei, der in dieser Region eine Störung meldet, kann ich nichts wirklich Positives abgewinnen, ebenso wenig wie ihrer Anmerkung, dass die Störung voraussichtlich bis morgen Abend anhalten werde.

Morgen Abend? Weiß die gute Frau eigentlich, wie sich so eine Internet-Diaspora anfühlt?

Ich bedanke mich teilnahmslos, lege auf, und kneife mich sicherheitshalber in den Oberschenkel, auf dass ich gleich aufwachen und die LED an der Fritzbox mich mit einem freundlichen und dauerhaften Leuchten begrüßen möge. Tut sie aber nicht, egal wie fest ich auch kneife

Na gut, sehen wir der Realität ins Auge: DSL kann ich für mindestens heute Abend abschreiben, was bleibt ist die Backup-Lösung über den O2-Surfstick, mit dem ich gottlob bis zu 5 GB an Daten in Highspeed verbraten darf, bevor man mich bzw. meinen unersättlichen Datenhunger drosselt. Allerdings wird ein meiner Homezone lediglich EDGE angeboten, UMTS gibt es erst rund 30 Kilometer weiter.

Also schnell den Stick an den Rechner gefummelt und los gehts. Wäre da nicht die Tatsache, dass ich bislang sowohl die Software als auch die passenden Treiber nur auf meinem Laptop und nicht auf meinem stationären PC installiert hätte. Und genau diese Installation raubt mir nun den letzten Nerv: Über nicht bestandene Windows-Logo-Tests bis hin zu schweren Ausnahmefehlern ist alles dabei, was das gemütlich Surfen in weite Ferne rücken lässt. Das gibts doch alles gar nicht, ich will doch bloß ins Netz!

Nach meinem Willen fragt heute jedoch scheinbar niemand mehr, die Installation auf dem PC schlägt gnadenlos und dauerhaft fehl, also bleibt als letzte Möglichkeit, den Laptop anzuwerfen. Hätte ich doch bloß für eine solche Situation vorgesorgt und mir bereits beizeiten die passende Software installiert bzw. mich um das Tethering über das HTC HD2 gekümmert. Plan B und C sollte man nämlich schon in der Tasche haben, auch wenn Plan A noch funktioniert. Aber wer denkt schon in der Zeit an die Not?

Und so sitze ich nun hier, schaue jedem einzelnen Bit beim Quetschen durch die Leitung zu und hake tief im Innern diesen Tag als keinen schönen ab. Aber eins weiß ich: Wenn morgen Abend die „Großstörung“ immer noch besteht, bekomme ich definitiv einen „Groß-Anfall„. Mit oder ohne Alkohol …

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