Tagged:Society for the conservation of owls

Die EGE mag keine Geocacher …

… und darüber hinaus auch keine Kletterer, Windkraftanlagen, Stromleitungen, Straßen und vermutlich sonst noch so Einiges, was kurz nach dem Mittelalter entwickelt, erdacht und konstruiert wurde  :irre: .


Quelle: Alma,  Avarim at de.wikipedia

Quelle: Stefan-Xp, Philip May at de.wikipedia

Hinter dem Kürzel EGE verbirgt sich die „Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V.“ , die sich selbst auch als „European Group of Experts on Ecology, Genetics and Conservation“ bezeichnet.

Aha, also nicht bloß ein Verein, nein, eine richtige Gruppe von Experten :roll: . Eine europäische noch dazu. Wahnsinn! Wer da mal nicht augenblicklich beim Lesen („…group of experts“) in Ehrfurcht erstarrt und fortan bereit ist, sein bisheriges Weltbild stante pede über den Haufen zu werfen, dem ist nicht mehr zu helfen. Punkt!

Lassen wir aber mal die Titel und sonstige (auch selbst erdachte) Auszeichnungen außen vor und beschränken uns vorab auf das Thema EGE und Geocaching. Und genau hier startet meine Vermutung (die Gewissheit fehlt mir noch, vielleicht mögen mich die „Experten“ im Nachgang erleuchten?):

Quelle: Karsten Huber bei fotocommunity.de

Erste Bekanntschaft mit einer ominösen, im Reviewer-Archivierungs-Log noch unbenannten Gruppe „…aus dem Bereich des Natur- und Artenschutzes“ machte ich mit meinem eigene Cache Feldspa(t)ziergang – Der Dritte, der am 25. März 2011 von Fritz-aus-Bayern, auch unter dem Namen nightjar als Moderator in der grünen Hölle bekannt, archiviert wurde.

In dem Archivierungs-Log wurden noch zwei weitere Caches (GC27BAH und GC2QG07) verlinkt (sind das dann Präzedenzfälle :wink: ), die direkt aus Seattle archiviert wurden, wobei man dort dem Kind, bzw. dem Beschwerdeführer, auch direkt einen – zwar immer noch ominösen – Namen gab:

The Society for the Conservation of owls„.

Die ganze Geschichte zwischen mir und Groundspeak (mit der EGE, sofern sie denn der Urheber war, gab es ja keinen Kontakt, dazu kommen wir später noch. Ebenso hielt es Fritz-aus-Bayern / nightjar bislang nicht für notwendig, auf meine ihm gestellte Frage zu antworten) ist unter anderem hier und hier nachzulesen.

Ob es sich dabei nun tatsächlich um die EGE handelt – keiner weiß es! Aber passen würde es schon, hat doch eben diese EGE dem Geocaching den Kampf angesagt, wie sich auf ihrer Seite anhand zahlreicher Artikel, die sich ausschließlich um die Tupperdosensuche und der damit verbundenen schädlichen Auswirkungen auf diverses Federvieh beschäftigt, erkennen lässt, auch wenn es noch keinen dezidierten Navigations-Button extra fürs Geocaching gibt – Stromtod, Windenergie und Klettersport haben schon einen :P .

Bei dem neuesten Artikel (Juni 2011) bekommt neben dem Geocaching auch der DAV bzw. dessen Jugend(-organisation?) sein Fett weg:

Im Rurtal im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel gibt es nach Beobachtungen von Dr. Lutz Dalbeck von der EGE kaum einen Felsen ohne Caches. […] Einer der in diesem Naturschutzgebiet jetzt von der EGE zugfällig in nächster Nähe zu einem Uhubrutplatz entdeckten Caches (oben im Bild) stammt von der Jugend des Deutschen Alpenvereins, die das Versteck dort ausweislich des aufgefundenen Logbuches während eines Jugendleitertreffens eingerichtet hat. […] Die Einträge auf der Website der Geocachingszene zeigen, was in diesem Europäischen Vogelschutzgebiet buchstäblich abgeht. Klicken Sie bitte hier, wenn Sie sich ein Bild von den Zuständen unmittelbar an den Uhubrutplätzen dieses Gebietes machen möchten, solange die Geocacher die Belegaufnahmen noch nicht haben verschwinden lassen. Die Geocacher selbst haben den Bildern den passenden Titel zugedacht: „Auf Abwegen“.

Quelle: Nachrichten auf www.egeeulen.de

Weiter geht es dann unter dem lustigen Titel „Dosenpfand“:

Es gibt offenbar kaum noch Habitate, die vor dem sich ausweitenden Geocaching sicher sind. In das Visier der Versteckspieler sind nun auch die Brutplätze der Steinkäuze geraten. Aus Mainz wurden der EGE gleich zwei Fälle mitgeteilt. In diesen Fällen wurden die Cache-Dosen in die tatsächlichen oder geeigneten Bruthöhlen von Steinkäuzen gesteckt und binnen weniger Monate 118- und 270-mal gesucht und gefunden. Nun sind die Vögel verschwunden. […] Die Beobachtungen aus dem Raum Mainz zeigen, wie riskant das scheinbar harmlose Versteckspiel für bedrohte Arten und wie wenig hilfreich die Haltung des Bundesumweltministers zum beschriebenen Problem ist. […] Vielleicht sollten die Deutschen das Dosenpfand auf Cache-Dosen ausdehnen.

Quelle: Nachrichten auf www.egeeulen.de

Bezüglich der angesprochenen Haltung des Bundesumweltministers muss man wissen, dass sich die EGE im Januar 2011 in einem Schreiben an Dr. Norbert Röttgen zum Thema Geocaching gewandt und diesen um die „Bewältigung dieses Problems“ ersucht hat.

Augenscheinlich ist seine Antwort nicht so ganz im Sinne der EGE ausgefallen, denn in ihrem Statement dazu heißt es:

Das Ministerium zeigt Verständnis für die Sorge der EGE, bietet aber keine annähernd durchgreifende Lösung an. Zwar heißt es in dem Schreiben, das Bundesumweltministerium setze sich gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) für ein naturverträgliches Geocaching ein. Tatsächlich bleibt dieser Einsatz vage. […] Wir fragen beide Behörden an dieser Stelle ganz konkret: „Was tun Sie für den Schutz der Uhus vor Geocaching?“

Tja, der Minister will also wohl doch keine Geopolizei einrichten, die die Reviewer vor Ort unterstützt und jeden Geocache auf seine Uhu-Verträglichkeit überprüft 8) .

Und während die EGE in ihrem Schreiben noch feststellt, dass die „Bemühungen, die Geocachingszene für ein Deaktivieren naturschutzkritischer Geocaches zu gewinnen, […] keineswegs durchweg erfolgreich“ verlaufen, lässt sich feststellen, sofern ich mit meiner Vermutung, dass es sich bei der „Society for the conservation of owls“ um eben genau diese EGE handelt, dass sie den Kontakt (mit dem Owner) erwiesenermaßen noch nicht einmal suchen sondern direkt beim Papa in Seattle für die Archivierung der Caches sorgen.

Insgesamt sind auf die beschriebene Art und Weise die folgenden Caches (zumindest sind mir nur diese bekannt) zwangsarchiviert worden:

GC1PTTA – Feldspa(t)ziergang – Der Dritte (meiner)

GC2G1RC – GRENZGÄNGER: Kletter- und Abseilcache (Volcano Rider)

GC2FZ1A – BIG HIT: Abseilcache (Volcano Rider)

GC2A4BJ – JAH DROP Volcanos First: Abseilcache (Volcano Rider)

GC27BAH – Die Wand T5 (dr.plama)

GC2QG07 – Toprope T5 (dr.plama)

GC24GE5 – Tuff Bonus (oljoka)

GC1KX54 – Im Schatten der Neuerburg (oschwoin74)

GC286BE – Hodin und die Silberfalter (DWIDZ)

(Falls jemand noch andere kennt, die mit dem üblichen Copy&Paste-Log von Fritz-aus-Bayern oder anderen archiviert wurden – her damit)

Interessant auch: 2 der genannten Caches waren keine T5-er, also nix mit „dem Uhu in den Horst klettern“ oder dergleichen!

Aber egal, wie wir ja mittlerweile gelernt haben sind fehlende Nachweise der vorgebrachten Beschuldigungen (gibt es da überhaupt  die angesprochenen „streng und besonders geschützten Vogelarten“) in Seattle durchaus zu verschmerzen, das macht nur Arbeit und bringt keine Kohle :pfeif: .

Stattdessen wird die Archivierungskeule geschwungen und eindeutig uneindeutig darauf verwiesen, dass auch zukünftig in diesen Gebieten (was auch immer damit gemeint ist) keine Caches mehr versteckt werden dürfen.

Touché, Punkt(e) für die seltsame Gesellschaft für die Rettung der fliegenden Fraktion! Die aktuell nicht müde wird, auf das böse Geocaching zu verweisen – auch wenn der gemeine Mitteleuropäer auf den von ihr verlinkten Logfotos mit spielenden Kindern vielleicht nicht unbedingt den drohenden Weltuntergang erkennt.

Aber was solls, Hauptsache man hat aktionsmäßig etwas vorzuweisen und die Nachrichtenseite auf dem Internetauftritt ist stets aktuell gefüllt – die fördernden Mitglieder wollen schließlich etwas sehen für ihr Geld :mrgreen: !

Ob es tatsächlich der Sache dienlich ist, sei mal dahingestellt, aber zumindest bei meiner Dose könnten die Uhu-Kontrolleure netterweise bei ihrem nächsten Besuch im Steinbruch (bestimmt sind die täglich vor Ort, woher wüssten sie sonst … :wink: ?) doch mal einen schicken Stempel im Logbuch hinterlassen, ähnlich wie bei den Kontrollstellen der ganzen organisierten Wanderungen – und, versprochen: Ich werde es auch kontrollieren :mrgreen: ! Dann wäre dieses Geheimnis endlich mal gelüftet  :mrgreen: .

Der Spiegel hat es in seiner Ausgabe 50/2000 übrigens gut getroffen:

Am schlimmsten sind bei uns die Vogelschützer“, berichtet ein führendes Nabu-Mitglied. „Die träumen ein Leben lang davon, eine Großtrappe in Balzstellung zu erleben – und dabei wollen sie sich nur ja nicht von irgendwelchen Wanderern stören lassen.“

Scheint etwas Wahres dran zu sein :mrgreen:

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