Geocaching

Tja, Geocaching kannte ich bis April 2008  auch noch nicht, aber irgendwas muss man ja mit dem schicken GPS-Empfänger der Marke Garmin Etrex Vista HCx, der ursprünglich für den Einsatz am Fahrrad gedacht war, machen, wenn das Teil schon hier liegt, das Fahrrad aber erst in 10 Tagen geliefert wird.

Also mal im Netz suchen, ganz nach dem Motto: Was kann ich damit so alles anstellen? Und siehe da, da geht noch mehr als nur Routen planen …

Wohl an, dann auf zu meinem ersten Cache, an den ich mich noch sehr gut erinnern kann:

Der Hinkelstein

Ein vom User Cycleali versteckter „Schatz“, gar nicht so weit weg von mir!

Vor der Abfahrt hatte ich mich im Netz eher oberflächlich dem Thema Geocaching gewidmet, aber ich konnte mich daran erinnern, dass da was von Tupperdosen mit Logbuch und Krimskrams drin gesagt wurde. Nun gut, wird ja nicht so schwer sein, dort eine Tupperdose zu finden. Dafür gibbet ja das tolle Hightech-Spielzeug, welches ich in Händen halte.

Vor Ort dann die Ernüchterung. Alles da, Hinkelstein, Sitzgelegenheit, schöne Anlage – aber keine Tupperdose zu sehen. Also noch mal den Blick (stur) auf das Geocache-Gerät richten und genau dorthin gehen, wo mich der Pfeil hinführt. Das war allerdings mitten auf der Wiese, wo bitteschön sollte denn da eine Tupperdose sein?

Ernüchterung machte sich breit, und nachdem ich eine Weile verwirrt in die Gegend geschaut und mich mehrmals, auf der exakt gleichen Stelle, im Kreis gedreht habe, konnte ich im benachbarten „Gehäcks“ (=Dornen, Hecken, irgendwas) etwas erblicken: Sollte das etwa der gesuchte Schatz sein? Das wäre aber dann mindestens 5 Meter neben den Koordinaten, die mein neues Geocache-Gerät anzeigt? Nun gut, vielleicht ist Cyclealis Gerät nicht ganz so gut wie meins oder er ist schon alt und kennt sich mit dem neumodischen Kram nicht so aus…

Das Erreichen der vermeintlichen Dose war gar nicht so einfach, das Gehäcks war recht dicht und meine usrprüngliche Begeisterung für dieses tolle Hobby wich mehr und mehr einem leichten Unbehagen, schließlich muss das doch für einen Außenstehenden recht komisch aussehen, wie ich hier rumstreune. Aber was solls: Ich bin ja hier um eine Mission zu erfüllen, auch wenn es hart wird. Und wenn der Cycleali nicht in der Lage ist, mit seinem GPS-Gerät umzugehen, dann ist das zwar eigentlich sein Problem – jetzt im Moment jedoch meins!

Irgendwann war ich dann am Ziel. Direkt vor mir lag, schön eingewickelt in eine ganz dünne Nylontüte, eine weißes Etwas, das mehr nach zwei übereinander gestülpten Einwegtellern als nach Tupperdose aussah. Sollte der Verstecker etwa nicht nur nicht mit dem GPS-Gerät umgehen können sondern auch noch unkundig darin sein, wie man so ein Ding richtig versteckt? Ich konnte es nicht glauben, dass ich gerade bei meiner ersten Suche an so einen Dilettanten geraten bin *grummel*

Jammern hilft aber alles nix, das mache ich später mit dem Herrn persönlich aus, jetzt muss erst mal das Ding aus der Tüte und mein Name ins Logbuch, so stand es jedenfalls im Internet. Der beißende Geruch aus der Tüte konnte mich nun auch nicht mehr stören, so kurz vor dem Ziel.

Und dann:     Bäääääh

Das „Ding“ war genau das, was ich ursprünglich vermutet hatte: Zwei aufeinander gestülpte Einwegteller, hübsch mit Essensresten drin, in einer durchsichtigen Nylontüte! Und somit war klar: Das war kein Cache, sondern Abfall! Stinkender, ekliger Abfall!

Nun war das Maß aber voll: Ungenaue Koordinaten + kein Cache + Dreck in der Hand! Leicht angewidert trat ich den Rückzug an, auf dass ich mich zuhause noch ein klein wenig mehr in die Materie einlesen kann. Vielleicht hatte ich in der Eile etwas Wichtiges übersehen?

Und während ich das jetzt so schreibe, muss ich wirklich dauernd über die ganze Geschichte (und natürlich auch über mich) lachen, wie man so blauäugig einfach drauf los fahren und sich irgendwo in der Halb-Wildnis zum Affen machen kann. Ein paar Tage später habe ich dann den Cache dank Hint gefunden, aber er wird mir ganz sicher auf ewig in Erinnerung bleiben!

Cycleali, sofern er das liest, möge bitte Nachsicht haben mit all den bösen Dingen, die ich damals über ihn gedacht habe, irgendjemand (außer mir natürlich) musste ja an der ganzen Misere Schuld sein …

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