DIY Insektenhotel

Wenn der Nachbar mal wieder länger bohrt … 

… dann kann das mitunter daran liegen, dass er gerade die Löcher seines Insektenhotels, das er unbedingt selbst herstellten wollte, in mühsamer Handarbeit anfertigt .

So geschehen kürzlich auch bei mir – denn die Dinger zum Kaufen erschienen mir nach längerer Recherche im Netz (u. a. hier) als nicht so ganz optimal. Und die, die ich evtl. doch kaufen wollte, waren ausverkauft .

Wohlan, also selbst ans Werk!

Ausgangsmaterial war ein fetter Buchenklotz aus dem örtlichen Bauhaus in der Abmessung 150 x 150 mm und 450 mm lang / hoch.

Das erschien mir für einen ersten Versuch ausreichend dimensioniert und preislich (16,75 €) verkraftbar,  falls das ganze Vorhaben doch in die Buxe gehen würde.

Und kurz darauf saß ich schon da, mit meiner geständerten Bohrmaschine und ausreichend Bohrern zwischen 2 und 9 mm. 

Um mehr Löcher unterbringen zu können, sollten auch die Seitenflächen Verwendung finden, weshalb ein kleiner Plan notwendig war, damit sich die Front- und Seitenlöcher nicht versehentlich kreuzen und es den hoffentlich einfliegenden Insekten zu zugig wird – mit genügend Abstand zwischen den Front- und Seitenreihen sollte das aber kein Problem sein.

Wie eingangs bereits erwähnt (die Sache mit dem bohrenden Nachbarn) fing nun die wilde Bohrerei an und bereits nach wenigen Löchern war klar: Das wird keine Sache von 5 Minuten, das dauert länger

Das anfänglich penible Streben nach absoluter Symmetrie und millimetergenauen Abständen habe ich schnell aufgegeben, zumal auf der erwähnten Website auch stand, dass sich die erwarteten Gäste besser zurechtfinden, wenn die Löcher etwas chaotischer angeordnet sind. 

Schlussendlich waren es über 400 Löcher, die ich halbwegs ordentlich und ohne Grate in das Holz gezimmert habe .

Ein noch rumliegender verzinkter Flachverbinder dient als Halter auf der Rückseite, mit dem das Klötzchen ruckzuck an den Holzschuppen geschraubt werden konnte – und fertig!

 

Knödelbremse

Wer Vögel (ganzjährig) füttert, wird bestimmt schon einmal die Erfahrung gemacht haben, dass ein nicht zu vernachlässigender Teil des dargebotenen Futters auf dem Boden landet.

Bei Körnerfutter, sofern es sich denn um ordentliches Futter ohne allzuviel Füllmaterial handelt,  ist das eher weniger ein Problem, irgendwann kommt schon jemand, um „untenrum“ sauberzumachen. 

Aber bei sämtlichem Fettzeuchs kann es schnell unangenehm werden, spätestens dann, wenn sich auf dem Boden eine schmierige Schicht bildet, die man regelrecht abkratzen muss.

Bei meiner Futterstelle (hier live) zeigte sich das Problem hauptsächlich unter den üblichen Meisenknödelspendern, die von den (Jung)Spatzen und (Jung)Staren förmlich überrannt werden, ganztägig. Man mag es den Vögeln ja nachsehen, schließlich fehlen da Daumen und Hände, aber allzuviel Sauerei möchte man ja auch nicht.

Abhilfe schafft da eine selbst gebaute „Knödelbremse“, für wenig Geld und mit Teilen, die problemlos im Baumarkt zu erwerben sind. 

Man nehme dafür eine Art Knauf mit Gewindestange (im Bauhaus gibbet die bei den zahlreichen Schrauben in den Einzelfächern), der in den Meisenknödelhalter von oben eingebracht wird:

Unter den Halter kommt dann ein stinknormaler Plastik-Untersetzer für einen Blumentopf (bei mir mit 19 cm Durchmesser), darunter dann wahlweise eine entsprechende Mutter mit Unterlagscheibe oder, bei zweistöckiger Fütterung, eine Ringmutter, damit man darunter noch andere Futtergeräte anbringen kann.

Fertig ist das Ding:

Und es bremst auch ganz ordentlich, wie man bereits nach einem Tag sehen kann:

Der Langzeittest steht natürlich noch aus, aber bislang erfüllt die Knödelbremse ihren Zweck  :yes: !

Erste Brut im Kamera-Nistkasten

Gedanklich hatte ich mit einer „Kamera-Brut“ ja schon abgeschlossen, zu viele Vögel in unmittelbarer Nachbarschaft waren mit ihrem Nachwuchs bereits durch (zahlreiche Spatzen an ihrem angestammten Platz beim Nachbarn, ebenso erstmalig ein Starenpärchen unter dessen Firstziegel sowie die Kohlmeisen im neu angebrachten Schwegler Holzbeton-Nistkasten an der eigenen Doppelgarage) und latzten sich Tag um Tag reichlich an der Futterstelle.

Nachdem auch die winterliche Schlafmeise irgendwann nicht mehr unter Dach schlafen wollte, blieb der Livestream vom Nistkasten von mir eher unbeobachtet – bis eine gute Bekannte mir am Sonntag schrieb: „Ui, da tut sich was vor der Kamera …“

Und tatsächlich, geschäftiges Treiben mit Nistbaumaterial, dazwischen war sogar schon ein Ei zu sehen :)

Also dann, vielleicht wird es doch noch was dieses Jahr mit der Premiere vor der Kamera. Zuversichtlich wie ich bin, habe ich schon mal eine eigene Tagebuch-Seite angelegt.

 

 

Futterstellen-Kamera online

Seit Dezember gibt es, neben der Nistkasten-Kamera, auch eine extra Kamera für die Vogelfütterung

Das Prinzip und die Technik sind identisch, wieder ist ein RaspberryPi 3 mit dem entsprechenden Kamera-Modul am werkeln, nur dass sich das Ganze nicht in einem Nistkasten befindet, sondern witterungsgeschützt in einer HT-Rohr Konstruktion:

Und damit die Futtereien auch präsent vor der Kamera sind, musste die vormalige Unordnung einem etwas geordneteren Holzrahmen weichen. Das haben auch alle Vögel schnell kapiert, bis auf die Spatzen, die sich zwar am Boden tummeln, aber bis jetzt noch kein einziges Mal eine Futtersäule angeflogen haben! Nöh, die bleiben ausschließlich am Zaun, bloß nicht 50 cm davor. Seltsam :(

Nistkasten-Kamera

Angefixt von diversen anderen Nistkasten-Webcam-Sites musste ich da auch mal Hand anlegen – auch wenn das bedeutete, dass ich mich mal wieder mit Linux beschäftigen musste :( . Ich hab‘ ja nix gegen Linux, aber damit kenn‘ ich mich halt überhaupt gar nicht aus, so dass das Rumfummeln damit schlussendlich auch tatsächlich in Rumfummelei ausartet.

Für den eigentlichen Bau und die Konfiguration des Raspberrys wird es noch einen eigenen Blog-Eintrag geben, an dieser Stelle sei nur mal kurz auf den laufenden Testbetrieb hier hingewiesen. Mit Livestream, Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessung – und der CPU-Temperatur des kleinen Rechenknechts.

 

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