Neue Cinch-Kabel und neue Stecker
Wenn das Teil schon mal nackt vor einem steht, sollte man ihm auch einen neuen Kabelsatz samt ordentlichen Cinch-Steckern sowie eine neue Masseverbindung gönnen . Die Empfehlung, die diesbezüglich überall ausgesprochen wird, geht zu folgendem Material:
- Sommer Cable ONYX 2025 BK (z. B. hier)
- Neutrik Cinch Stecker NYS 373 (z. B. hier)
- Litze, 1,5 mm² (z. B. hier)
- Kabelschuh (z. B. hier)
Möglicherweise gibt es bessere und teurere Kabel und Stecker, wie bei jedem Hobby gibt es nach oben hin wohl keine Grenze, aber irgendwann ist auch gut . Außerdem ist, was den Kabeldurchmesser angeht, das Ende der Fahnenstange schnell erreicht, denn es muss noch durch eine Zugentlastung, angebracht auf der Metallabdeckung der Tonarmeinheit, passen, in der es ordentlich geknickt wird .
Eine Alternative zu den Steckern, wenn es mal etwas rauher zugehen sollte, wären vielleicht noch die Neutrik NF2CB2 in der Profi-Ausführung, zum Paarpreis von schlappen 15,90 EUR (z. B. hier).
Was die Länge des Cinch-Kabels angeht, sollte man bei der herstellerseitigen Länge von rund einem Meter bleiben, Phono-Signale sind ja in der Regel nicht so der Brüller und quetschen sich ungern durch kilometerlange Kupferadern .
Die alte Masseverbindung kann man einfach direkt an der Platine trennen und die neue an der bislang noch unbenutzten Lötstelle direkt neben der Kreuzschraube anlöten – das erspart ein wenig Fummelei und sieht auch noch sehr eingängig aus .
Kosten: ca. 7,00 EUR / Stück
Anmerkung: Die linke äußere Lötstelle bei dem neuen Kabel (Bild 3) ist übrigens nicht schwarz – dort spiegelt sich nur das schwarze Gehäuse in dem blanken Lötzinn .
LED-Umbau (Strobe, Needle, Pitch)
Habe ich doch glatt vergessen, von diesem Umbau die entsprechenden Bilder zu machen . Macht aber nix, denn dieser Umbau wurde ja schon zigfach irgendwo dokumentiert, am Schönsten übrigens hier, wo sich auch weitere Anleitungen und Mods zu den ehrwürdigen Zwölfzehnern finden lassen (Danke dafür, ohne diese Seite hätte ich vermutlich nichtmal eine einzige Schraube herausgedreht !).
Hin wie her, die folgenden Bauteile müssen raus (die Nadellampe hat den Ausbau leider nicht überlebt und fehlt demzufolge auf dem Bild):
Und diese hier müssen rein:
Und am Ende sieht es auf jeden Fall so aus:
Kosten: ca. 5,00 EUR / Stück
Teller-, Pitch-Fader-, Start-/Stop – Beleuchtung
Dieser Teil war der eigentliche Hauptgrund, warum ich den Zwölfzehner überhaupt erst der schwierigen Operation unterzogen habe . Und letztendlich wohl auch der am meisten sichtbare .
Das Abschrauben der Abdeckung kann problemlos von oben erfolgen, es empfiehlt sich dabei (wie eigentlich bei allen hier gezeigten Arbeiten), den Netzstecker zu ziehen . 230 Volt in der Steckdose sind gut und schön, am Finger dann allerdings nicht mehr.
Für die Beleuchtung wählte ich einen sog. RGB LED-Strip, wie er zahlreich z. B. in der Bucht angeboten wird. Benötigt werden insgesamt rund 90 cm, bei den aktuellen Preisen empfiehlt es sich aber durchaus, die meist feilgebotenen 5m – Rollen zu kaufen – so hat man ausreichend Ersatz, wenn mal was schiefgeht oder die Dinger später irgendwann ihr Leben aushauchen (Gott bewahre!).
Mit dabei ist in der Regel auch gleich ein passender Controller, der die Farbsteuerung bzw. -wechsel, auf Befehl einer ebenfalls mitgelieferten IR-Fernbedienung, übernimmt.
Ursprünglich sollte der Strip außen an der Abdeckung vorbeigeführt werden, um die Sache mit den Löchern in derselben zu umgehen, aber so ganz geheuer war mir das nicht. Zudem hatte ich einen wasserdichten Strip bestellt, der durch die aufgebrachte Gummi- / Plastik / Irgendwas – Masse nicht dünn genug ist, um das Freidrehen des Plattentellers noch zu ermöglichen. Pult man diese Masse allerdings fein säuberlich ab (oder kauft sich gleichen einen „normalen“ Strip), hat es in einem ersten Test mit einem kleinen Stück aber funktioniert.
Dennoch: Wenn sich wider Erwarten das rückseitige Klebeband mal lösen oder sonst irgendwas quer gehen sollte, dann wird der Teller stoppen. Denkbar ungünstig mitten in einem Set . Dann wird auch die Tatsache, dass der Plattenspieler zwar weiterhin leuchtet, dafür aber nicht mehr dreht und spielt, die Zuhörer nur wenig besänftigen .
Also blieb nur die Variante mit den Löchern in der Abdeckung und das Aufbringen des Strips von hinten / unten. Das Material lässt sich relativ problemlos bohren, man wird aber wohl nicht umhin kommen, die Löcher im Nachgang etwas nach rechts und links zu weiten, am besten mit einer Art Dremel (oder den billigen Nachbauten vom Feinkosthändler ), damit später jede LED ihre Leuchtkraft ungehindert und einigermaßen passgenau nach Außen entfalten kann.
Befestigt habe ich das Ganze mit Heißkleber, natürlich nur an den nicht gebohrten Stellen. Zusätzlich wurden noch zwei Bahnen Kleber von hinten angebracht, damit das Ding auch ordentlich (hoffentlich!) hält.
Nachdem alles kalt, fest und transportbereit war, stand die Generalprobe an: Wie wird das wohl aussehen, leuchtet es überhaupt ?
Es leuchtet, so viel steht mal fest !
Alles weitere, die Verkabelung, die Unterbringung des Trafos, des Controllers und der IR-Diode für die Fernbedienung kommt erst im nächsten Schritt – aber das wird auch noch irgendwie hinhauen.
Das Verstauen des Trafos war, gemessen an der Zeit für’s Probieren und Einbauen, fast das größte Problem. Irgendwie haben dann doch immer ein paar Millimeter gefehlt , damit er wirklich genau dorthin passt, wo ich ihn eigentlich haben wollte. Man muss allerdings dazu sagen, dass ich an dieser Misere größtenteils selbst schuld war, denn ich wollte unbedingt einen Trafo mit einer etwas überdimensionierten Leistung (1,5 A), auch wenn weniger durchaus gereicht hätten (insgesamt galt es ja „nur“ 39 RGB-LEDs zu versorgen), aber mein Vertrauen in die überwiegend in China gefertigten Teilen und den dort angegebenen technischen Daten war nicht ganz so ausgeprägt .
Zudem zeigte sich beim Demontieren, dass die innere Plastikschale bei meinen beiden Zwölfzehnern nicht exakt identisch ausgeführt ist (unterschiedliche Produktionsjahre ). Letztendlich war ich aber darüber recht froh, denn während bei der Erst-OP wirklich ein paar Fräsarbeiten notwendig waren, damit der Trafo seinen Platz findet, war es bei dem zweiten Plattenspieler überhaupt kein Problem: Dort passte er fast gänzlich ohne Aufwand direkt an die richtige Stelle !
Und hier die Positionierung des jeweiligen Trafos im Überblick:
Ist der Trafo dann endlich an der richtigen Stelle platziert, kann es mit der Verkabelung weitergehen. Sowohl die Stromversorgung des Trafos als auch dessen 12 Volt – Output werden auf der rechten Seite in das Gehäuse geführt und gehen ab dann jeweils ihren eigenen Weg:
Die Trafo-Versorgung läuft im oberen Bereich des Tellers vorbei in Richtung des Technics-eigenen Trafo und wird dort an den entsprechenden Pins auf der Platine verlötet. Die 12 Volt-Leitung wird im unteren Bereich des Tellers bis zu ihrem Bestimmungsort, nämlich dem RGB-Controller geführt.
Gibt man sich mit der reinen Tellerbeleuchtung zufrieden, dann reichen nun 4 Leiter (gemeinsames (+) oder (-), R, G, B), die mit dem bereits an der Tellerabdeckung befestigten LED-Strip verbunden werden. Will man zusätzlich noch den Pitchfader und die Start-/Stop – Taste von unten beleuchten, sind zwei weitere Kabelstränge vom Controller zu den entsprechenden Stellen hin notwendig (im Nachhinein betrachtet würde ich mir beim nächsten Mal die Beleuchtung der Start-/Stop – Taste sparen: Ist recht fummelig, einen kleinen LED-Strip unterzubringen und der Effekt ist nicht wirklich prall ).
Wie bereits erwähnt: Ich habe alle Belechtungen von unten mit LED-Strips realisiert, natürlich kann man sich auch die Arbeit machen, einzelne RGB-LEDs an den entsprechenden Stellen zu platzieren, aber dafür war ich, ganz ehrlich gesagt, zu bequem . Und natürlich kann man auch, wenn man sich noch mehr Arbeit macht, auch die Nadelbeleuchtung und das Stroboskop RGB-mäßig mit Einzel-LEDs illuminieren, aber das wird dann definitiv ein Fummelei (im Strobe kommen 4 LEDs zum Einsatz, in der Nadelbeleuchtung ist es arg eng)! Mir reicht an diesen Stellen die „einfache“ Ausführung in Blau (Strobe, Nadelbeleuchtung, Pitch-LED) völlig aus.
Apropos Pitch-Fader: Den LED-Strip (insgesamt 9 LEDs) habe ich dort einfach mit Heißkleber um das Gehäuse herum befestigt. Nicht unbedingt schön, aber es wirkt und hält . Auch das Ablösen, sofern man irgendwann wieder den Urzustand haben will, dürfte unproblematisch sein: Mit ein bisken sanfter Gewalt lässt sich der ausgehärtete Heißkleber problemlos wieder von dem Metall lösen.
Bei der Start-/Stop – Beleuchtung würde vermutlich genau eine LED ausreichen, da man von den anderen von oben so gut wie nichts sieht, aber die kleinste Einheit für die Trennung eines Strips ist nunmal drei. Macht aber auch nix, genau für drei ist ja auch Platz :):
Kosten: ca. 20,00 EUR / Stück (+ Kabelkram und Zeuchs )
Zusätzlich zu den Bildern gibt es hier auch noch ein Video, auf dem man (mehr oder weniger gut, die Kamera wollte im Dunkeln nicht ganz so tolle Videos aufzeichnen ):
FAZIT:
Bereits bei dem zweiten Umbau hat sich gezeigt, dass dieser wesentlich schneller über die Bühne ging als der Erste . „Übung macht den Meister“ trifft also auch hier, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, zu. Abgesehen von den kleinen Fräsarbeiten für den Trafo und die diesbezügliche Kabelführung sowie die „verbohrte“ Elektronikabdeckung würde sich der komplette Umbau wieder rückgängig machen lassen, auch wenn es durch die Verwendung von Heißkleber auf den ersten Blick nicht wirklich so aussieht. Aber die Erfahrung bei Umbau 1, wo ich den Trafo bereits in mehreren Positionen fix und fertig montiert und befestigt, dies aber letztendlich wieder verworfen hatte (weil es dann doch nicht gepasst hat ), hat gezeigt, dass ein Ausbau der Teile relativ problemlos möglich wäre.
Die rund 30 gebohrten und gefrästen Löcher in der Elektronikabdeckung könnte man übrigens auch etwas filigraner und sorgsamer gestalten, aber da greift wieder der Satz von oben: Ich bin wohl einfach zu bequem und zu ungeduldig , jedes der Löcher akkurat und auf den Millimeter genau oval auszuführen, wenn es denn auch so funktioniert und letzten Endes im fertigen Zustand ohnehin nicht sichtbar ist .
Auf jeden Fall sieht es genau so aus, wie ich es haben wollte. Und es funktioniert auch genau so, wie es soll. Und das ist die Hauptsache !
Hier noch ein paar Bilder von zwischendurch: