Angefixt durch diverse Webseiten, auf denen es Nistkasten-Kameras bzw. die dazu passenden Livestreams gibt, musste ich mir auch so ein Ding samt Nistkasten bauen – der alte war sowieso in die Jahre gekommen und schrie nach einem Austausch.
Der Nistkasten
Als Baumaterial kamen 30 mm dicke Bretter aus Douglasie zum Einsatz, unzählige Edelstahlschrauben und für das Dach ein paar Metallschindeln, die von der letztjährigen Dachdeckung noch übrig waren. Von der Form her sollte das Einflugloch gegenüber dem eigentlichen Kasten etwas nach vorne versetzt sein, um zum einen einen zusätzlichen Schutz vor sonstigem Getier zu bieten, zum anderen aber auch, um der Meise im Brutbetrieb eine Plattform zu bieten, auf der sie nach dem Einflug erst einmal grob das Wasser abschütteln kann, wenn sie klatschnass ist.
Außerdem sollte auf dem Dachboden genügend Platz für den „Maschinenraum“ sein, um dort den notwendigen Technikkram unterzubringen.
Die Technik
Als Herzstück fungiert ein Raspberry Pi der dritten Generation, die passende NoIR-Kamera extra dafür, sowie der BrightPi-Bausatz, um die entsprechende Beleuchtung (bei Tag weiße LEDs, nachts IR-LEDs) sicherzustellen.
Für die Bewegungserkennung bzw. die bewegungsgesteuerte Aufnahme läuft die Software PikrellCam, die Steuerung der Beleuchtung funktioniert mit einem selbst erstellten Python-Skript, welches in regelmäßigen Abständen den Solarladeregler nach der aktuellen Modulspannung der Module am Kaminzimmer abfragt. Wird dort ein bestimmter Wert über- bzw. unterschritten, wird entweder das weiße Licht langsam gedimmt / hochgefahren und die IR-LEDs hinzu- oder abgeschaltet.
Zusätzlich ist im Nistkasten noch ein Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor untergebracht, der ebenfalls kontinuierlich abgefragt wird. Die jeweiligen Werte werden automatisch in eine MySQL-Tabelle auf dem Webserver eingetragen, von wo sie anschließend mit Highcharts passend dargestellt werden. Für die aufgenommenen Videos steht ein USB-Stick – geschützt unter dem Grillport angebracht – an einem verlängerten USB-Kabel zur Verfügung. So kann man das Ding einfach wechseln, ohne zum Nistkasten zu klettern bzw. ohne das WLAN zu beanspruchen.
Die Stromversorgung läuft komplett autark über das 12 Volt Netz vom Kaminzimmer und hat sich als äußerst sparsam erwiesen, mehr als 300 mA sind es nicht.
Fix und fertig sieht das dann so aus:
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9qw4b6
g8zt65
yjxdu1
epbqub
Hallo Armand,
der Nistkasten an sich erfordert erst mal ja nur etwas handwerkliches Geschick. Was die Technik angeht braucht es bloß einen RaspberryPi mit Kameramodul und für die Beleuchtung das BrightPi-Modul.
Der Rest ist softwaremäßig zu bewältigen, was aber mit dem hervorragenden Programm „Pikrellcam“ eher unproblematisch ist.
Zugegeben, ein bisken Frickelei kann das schon noch sein, wenn man sich gar nicht auskennt, aber im Netz finden sich da schon ausreichend Tutorials dazu.
Genial, Kompliment !!!
Ich möchte auch gerne einen Nistkasten mit einer Kamera.
Deshalb habe ich etwas das WWW durchforstet. Es gibt zwar schon fixfertige Kästen inkl. Kameras, doch bin ich nicht wirklich überzeugt davon. Irgendwie bin ich dann
auf Ihre Seite gestossen, uau, so was oder ähnliches hätte ich auch gerne ;-)
Das ist wohl Wunschdenken, denn ich habe leider die Begabung nicht, mir selbstständig so was zu fertigen, vielleicht mit einer Anleitung.
Da ich von dort wo ich den Nistkasten aufhängen kann, keine Kabel bis in die Wohnung ziehen kann, stelle ich mir eine Funkverbindung vor und als Stromversorgung eine Akkuspeisung. Ideal wäre ein Solarpannel, doch wohnin damit, denn der Nistkasten wird in einem Baum sein.
Tja mit diesen Vorstellungen geh ich nun weiter auf Suche und hoffe etwas in dieser Richtung zu finden.
Ihnen weiterhin viel Vergnügen und Freude mit den Piepmatzen ;-)
Gruss Armand