Zumindest will man mir das ansatzweise unterstellen, wenn ich mir die Kommentare des anonymen Posters zu folgendem Blogeintrag anschaue. Denn dort heißt es ganz plakativ:
Chris Race,
Sie sind der Owner des Caches: GC1PTTA Feldspa(t)ziergang – Der Dritte
Auf dem Foto mit der Pumpstation sehen Sie im Hintergrund einen Brutplatz des dort im Steinbruch lebenden Uhu-Brutpaares. Das Suchen des Caches führt dort zu hohem Stress. Sollten die Cacher aus Abenteuerlust den See umrunden wollen, wird es zwangsläufig zu einem Brutabbruch kommen. Die Uhus gewöhnen sich an den dort stattfindenden Abbaubetrieb sehr gut, da sie wissen, das das Personal lediglich die Pumpstation aufsuchen wird und sich nicht weiter im Gelände bewegt. Cacher hingegen bewegen sich anders, intensiver und dies führt zu Problemen!
Das angesprochene Bild der Pumpstation sieht übrigens so aus:
Die erste Aufgabe lautet nun:
Finde den Brutplatz des dort im Steinbruch lebenden Uhu-Brupaares!
Gemäß dem anonymen Kommentarschreiber ist dieser ja zweifelsfrei auf dem Bild zu erkennen (so sehr ich mich auch anstrenge, ich kann den Brutplatz nicht finden).
Ist aber auch nicht schlimm, denn ich behaupte, dass der anonyme Kommentarschreiber genauso wenig den Brutzplatz auf dem Bild findet wie ich, denn er war ganz sicher noch niemals dort! In seinem lustigen Kommentar schreibt er unter anderem:
Sollten die Cacher aus Abenteuerlust den See umrunden wollen …
Das werden weder die Cacher noch sonstige Personen, die sich zufällig im Steinbruch rumtreiben, tun wollen oder können, denn es gibt noch nicht mal ansatzweise einen Weg um den See. Ohne Schwimmen geht da gar nichts .
Zu seiner Aussage:
Die Uhus gewöhnen sich an den dort stattfindenden Abbaubetrieb sehr gut …
kann ich nur sagen: In diesem (hinteren) Teil des Steinbruchs wird schon lange nicht mehr abgebaut, im vorderen mittlerweile auch nicht mehr, wie ich mir kürzlich habe sagen lassen.
Bleibt noch die Pumpstation:
… das das Personal lediglich die Pumpstation aufsuchen wird und sich nicht weiter im Gelände bewegt …
Von dem kleinen Rechtschreib-Fauxpas mal abgesehen, wird sich wohl niemand mehr in die besagte Pumpstation begeben, denn deren beste Jahre sind lange schon gezählt, dort drin funktioniert schlicht nichts mehr:
Der anonyme Schreiberling mag sich vielleicht mit Uhus auskennen (aber auch das glaube ich mittlerweile nicht mehr), aber ganz sicher nicht mit den Gegebenheiten in dem besagten Steinbruch! Darüber hinaus muss der geneigte Geocacher an der genannten Location lediglich etwas ablesen, von einem Schild, außen über der Tür zur Pumpstation. Es gibt also gar nichts zu suchen (das verschimmelte Inventar im Innern war mir dann doch etwas zuwider) und demzufolge wird sich dort auch niemand „intensiver bewegen“, wie es so schön heißt.
Weiter im Text – weg von den Uhus, hin zu meinen persönlichen Bekannten. Aus mir nicht erklärlichen Gründen kommt Mister Anonym nun zu der folgenden Erkenntnis:
Übrigens kennen Sie Vulcano Rider gut!
Aha?
Bei „Vulcano Rider“ (er meint sicherlich „Volcano Rider“) handelt es sich um einen Geocacher, den ich bislang genau einmal zufällig getroffen habe. Muss ich ihn deshalb gut kennen? Nein, weder muss noch tue ich es! Und selbst wenn, hätte es mit dem eigentlichen Sachverhalt ja recht wenig zu tun.
Aber in Richtung „Vulcano Rider“ hat unser anonymer Schreiberling in seinen Kommentaren in dem o.g. Blog auch noch einiges parat, schließlich ist er Owner von Caches, die sich teilweise an senkrecht stehenden Felswänden befinden, und dass obwohl wir doch alle wissen, dass an allen senkrechten Felswänden Brutplätze von Uhus vorzufinden sind.
Pfui, kann ich da nur sagen, der Vulkan-Reiter möge sich echt was schämen !
Nun, die anonymen Kommentare in dem erwähnten Blog sind schon ein Weilchen älter und ich wurde erst heute durch einen Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass ich bzw. einer meiner Caches dort thematisiert wurden. Das wiederum hat mich dazu veranlasst, anstatt eines weiteren Kommentares diesen Artikel zu verfassen. Und während ich diesen nun schreibe (ganz ehrlich!), erreicht mich folgende Mail des Reviewers Fritz-aus-Bayern bzgl. der Archivierung des Caches :
Groundspeak wurde vor einigen Tagen aus dem Bereich des Natur- und Artenschutzes angesprochen, dass sich dieser Cache im direkten Umfeld des Brutplatzes einer streng und besonders geschützten Vogelart befindet.
In der Guideline steht u.a. „All local laws apply“. Die EG-Vogelschutzrichtlinie, die FloraFaunaHabitat-Richtlinie und das Bundesnaturschutzgesetz
beinhalten Regelungen im Sinne des Artenschutzes.
Danach sind Störungen jeglicher Art während der Brut-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderzeiten nicht erlaubt. Auch außerhalb der Brutzeit, können Freizeitaktivitäten dazu führen, dass die Fortpflanzungs- und Ruhestätten beschädigt oder zerstört werden und dieser Lebensraum zukuünftig für dort lebende, streng und besonders geschützte Vogelarten qualitativ entwertet wird. Diese Eingriffe sind nach geltendem Recht verboten.
Deshalb wird dieses Listing archiviert und für weitere Logeinträge gesperrt. Bitte entferne den Cache und sämtliche Stages, jedoch frühestens nach dem Ende der Brut- und Aufzuchtzeit (im Monat Oktober). Siehe auch die Archivierungen durch Groundspeak: http://coord.info/GC27BAH und http://coord.info/GC2QG07 .
Im Bereich dieses Gebietes sind zukünftig keinerlei Caches mehr erlaubt.
Da brat‘ mir doch einer einen Uhu !
Da meint doch tatsächlich irgendeine Fraktion von Gutmenschen, bei Groundspeak eine handvoll Caches anschwärzen zu müssen, weil sich dort eine „streng und besonders geschütze Vogelart“ aufhält.
Sind nun ab sofort alle Felswände tabu, unabhängig davon, ob sich dort tatsächlich ein Brutplatz irgendeines Vogels befindet? Zumindest in meinem Fall lasse ich mir gerne vor Ort genau diesen Brutplatz zeigen und werde danach vollstes Verständnis haben. Aber vorher auf gar keinen Fall!
Bedeutet das nun auch im Umkehrschluss, dass ich mir einfach einen wichtig (am besten noch amtlich) aussehenden Vereinsnamen ausdenken kann (z. B. Vogelschutzverein A-Z), damit an Groundspeak herantrete, irgendwas von Flora-Fauna und Vogelmord fasele, und danach der oder die gewünschten Caches zwangsarchiviert werden? Ohne jemals den Beweis erbracht zu haben, dass das, was ich geschrieben habe, überhaupt der Realität entspricht ?
Nichts anderes hat der anonyme Uhu-Rheinland-Pfalz-Schwätzer-Schützer nämlich gemacht:
Er hat keine Ahnung von dem Steinbruch, weiß aber ganz sicher, dass dort das Uhu-Paar XY brütet, rein zufällig auch noch genau an der Stelle, an der sich eine QTA von meinem Cache befindet.
Und Zack: Die Groundspeak-Lakaien greifen zur Zwangsarchivierungskeule und machen den Cache dicht!
Wenn es nicht die ahnungslosen und größtenteils unschuldigen Owner treffen würde, würde ich mit dem Anschwärzen gleich morgen anfangen. Ich kann mich nämlich noch gut daran erinnern, dass vor einigen Jahren der Ausbau der Landebahn des Flughafens Hahn massiv behindert wurde, weil doch just zu der Zeit und just in diesem Gebiet angeblich die Mopsfledermaus wieder heimisch wurde. Ein Art Cache-Bannmeile rund um den Flughafen wäre da doch mehr als angebracht!
Gleiches gilt natürlich für den Stuttgarter Bahnhof, auch dort sollte man sofort alle Caches im Umkreis von mindestens x Kilometern archivieren, treibt sich dort doch der gemeine Juchtenkäfer herum!
Wenn man sich bei Wikipedia das Ranking zu den Todesursachen von Uhus anschaut (32,5 % Stromtod, 29,5 % Verkehr, 10,3 % Drahtopfer), dann sollten wir eigentlich noch ganz andere Maßnahmen zum Schutz des Uhus ergreifen: Wir gehen zurück in unsere Höhlen, zünden Kerzen statt Glühbirnen an, gehen wieder zu Fuß, statt mit dem Auto oder der Bahn zu fahren und bauen Holz- statt Stacheldrahtzäune, um unser Vieh am Weglaufen zu hindern.
Und weil wir dann sowieso keinen Strom mehr benötigen, können wir auch gleich die ganzen Windkraftanlagen wieder abbauen, an denen auch das ein oder andere Flügeltier zu Tode kommt.
Fazit:
Es gibt gab eine QTA in einem (von Menschen gemachten!) Steinbruch, ein selbst ernannter Uhu-Flüsterer ist sich ganz sicher, dass dadurch ein Uhu-Brutpaar dem sicheren Tod geweiht ist (die bloße Annahme reicht schon!) und Groundspeak macht den Laden zu (ohne den Sachverhalt auch nur ansatzweise zu prüfen!).
Bei der nächsten „Beat-im-Bruch“ – Veranstaltung (übrigens genau in dem besagten Steinbruch) werde ich mich persönlich für eine Schweigeminute in Gedenken an alle lebenden und verstorbenen Uhu-Brutpaare einsetzen. Ganz sicher!
An dieser Stelle sei übrigens Herr Battefeld noch herzlich gegrüßt: War’s das oder haben Sie sich in Ihrem Referat noch anderen Mumpitz ausgedacht?