Yearly Archive:2009

The same procedure …

…as every year!

Wieviel Wahrheit doch in diesem mittlerweile stark abgedroschenen Satz aus der jedes Jahrs aufs Neue aus der Versenkung geholten Uralt-Comedy „Dinner for one“ steckt, merkt man immer dann, wenn der Dezember sich dem Ende neigt und in sämtlichen Werbeblättchen der Discounter die besten Rakentsortimente mit „großer Effektvielfalt, coolem Sound und schrillen Tönen“ (und natürlich mit Steighöhen von jenseits der 100 Meter) auf der Titelseite die sonst üblichen Konserven verdrängen:

Bald ist (wieder) Silvester

Dabei hat der Countdown auf diesen Tag bereits lange vor der Feuerwerk-Offerte begonnen, kann man sich doch spätestens ab November die zahlreichen Formate im Fernsehen antun, die herausragende Ereignisse, Menschen, (Tiere, Moderatoren, Bilder, Peinlichkeiten, …) des aktuellen – sprich: vergangenen Jahres – präsentieren und dabei so tun, als würde in den verbleibenden Tagen zwischen Sendetermin und 31. Dezember ohnehin nichts Aufregendes mehr passieren.

Eine ähnliche „Zeitverschiebung“ gibt es ja bereits seit längerem bei der Weihnachtszeit, die Jahr für Jahr durch das Verbarrikadieren der Kaufhausgänge mit Paletten von Lebkuchen, Pfeffernüssen und Christstollenfrüher früher eingeläutet wird. Wenn die Feiertage schon so kurz sind, dann soll sich der Verbraucher wenigstens lange darauf freuen müssen.

Sehr zu empfehlen in diesem Zusammenhang auch das folgende Werk aus Stenkelfeld:

Weihnachten im Oktober                               Weihnachtsbeleuchtung
 


Kommen wir aber wieder zurück zu Silvester bzw. zu den zahlreichen Möglichkeiten, diesen Tag mehr oder weniger gebührend zu verbringen:

Variante 1
Für die weniger Kreativen unter uns bieten sich die vielen Angebot kommerzieller Anbieter geradezu an:  Man zahlt einen Betrag X für Eintritt, Buffet und das sagenhafte Indoorfeuerwerk und darf sich anschließend mit vielen Gleichgesinnten, die auch alle nicht so recht wussten, was man an diesem Tag Sinnvolles treiben könnte, die Nacht und den Morgen (mit dem traditionellen Katerfrühstück) um die Ohren schlagen. Traditionell wird kurz vor Mitternacht das Lied „The final countdown“ gespielt und der nahende Jahreswechsel lautstark rückwärts angezählt. Die organisierte Fröhlichkeit ist in jedem Winkel zu spüren und würde man nicht zufällig auf die Datumsanzeige der Armbanduhr schauen, könnte durchaus auch Rosenmontag sein, nur ohne Verkleidung. Mal abgesehen von An- und Abreise, die alkoholbedingt eher durch andere Verkehrsmittel als das eigene Auto erfolgen werden, braucht man sich um nichts zu kümmern. Den ganzen Dreck kann man getrost liegen, den modrigen Geruch nach durchzechter Nacht ruhig stehen lassen und das neue Jahr beginnt, wie die anderen Jahre zuvor auch, mit einem tollen Kater. Für manche gesellt sich zu dem tierischen Wesen auch noch ein menschliches hinzu, welches im Licht der Mittagssonne einen Großteil der gestern noch vorhandenen Attraktivität eingebüßt und für dessen Existenz in der heimischen Schlafstatt man partout keine Erklärung parat hat.

Variante 2
Die nächste Variante ähnelt stark der ersten, mit dem Unterschied, dass man nicht das Angebot eines kommerziellen Anbieters wahrnimmt, sondern das guter Freunde: Die klassische „Garagenparty“ bei Bekannten. Auch hier braucht man sich um nichts zu kümmern, wenngleich es der Anstand gebietet, beim Feiern nicht allzu sehr aufs Gas zu treten, will man nicht im Freundeskreis für den Rest des Jahres Gesprächsstoff Nummer eins und für die Zerstörung des Gastgeber-Inventars verantwortlich sein. Dann hätte man nicht nur seinen Ruf weg, sondern möglicherweise auch beim nächsten Jahreswechsel eine Feier-Alternative weniger. Man reißt sich also einigermaßen am Riemen, bringt brav ein paar Knallkörper für die mitternächtliche Sause auf dem Bürgersteig mit und achtet penibel darauf, wem man in den Ausschnitt oder auf den Hintern schaut, schließlich könnte einem das Minuspunkte beim eigenen Partner, sofern vorhanden, oder beim besten Freund oder Nachbarn einbringen. Apropos Feuerwerk: Wenig hilfreich ist es auch, mit dem Anzünden erst dann zu starten, wenn die eigene Funkuhr 00:00 Uhr schlägt, sondern dann, wenn alle anderen auch damit anfangen. Eine Diskussion, ob es denn nun schon „Zwölf“ ist oder nicht, führt unweigerlich zu Antipathie-Punkten bei den Umstehenden, auch wenn man selbst natürlich recht hat. Auch eine kurze astronomische Abhandlung über den Umstand, dass wir alle eigentlich zu spät feiern und das neue Jahr bereits um 11:55 Uhr MEZ, also vormittags, beginnt, bringt einem keine Freunde. Nicht in dieser Nacht! Zu der ganzen Terminproblematik gibt es auch einen passenden Schwank aus Stenkelfeld:

Kettenreaktion

Die Heimreise erfolgt in der Regel per Taxi oder zu Fuß, das neue Jahr beginnt ähnlich wie bei der ersten Variante. Eventuell, wenn man Pech hat und nett sein wollte, ist des Nachmittags noch Aufräumen und Reste trinken beim Nachbarn angesagt.

Variante 2a:
Ähnliche wie Variante 2, allerdings mit dem Unterschied, dass man selbst als Eventausrichter fungiert. Die Feierlichkeit an sich unterscheidet sich nicht, eventuell hat man aber im Nachgang (viel)mehr mit dem Müll und der Renovierung am Hut, als man sich je hätte erträumen können.

Variante 3:
Die einfachste aller Möglichkeiten: Zuhause bleiben, ohne Freunde, Bekannte oder sonstige Fremde. Dazu dann, um der alljährlichen Tradition gerecht zu werden, sich den üblichen Ritualen in Form von immer gleichem Essen (Raclette, Fondue, …), gepaart mit dem allseits beliebten Bleigießen („… Oh, ein Tumor …“) und dem Konsum einiger TV-Silvershows  hingeben und um Mitternacht noch eine kleine Discounter-Batterie im Innenhof oder am Straßenrand abfeuern. Danach noch brav die Hände der Nachbarn schütteln, rundherum „Prosit Neujahr“ wünschen und sich dann wieder verziehen. Dem Vorteil – wenig Aufwand, kaum Kosten, keine Sauerei – steht allerdings auch ein gravierender Nachteil entgegen: Dem ständigen Zweifel nämlich, ob man nicht nächstes Jahr mal was Anderes machen sollte…

Variante 4:
Einfach ignorieren! So tun, als sei Silvester ein Tag wie jeder andere (was er ja genau genommen auch ist) und sämtliche Ritual-Zelebrationen ablehnen. Natürlich wird einem spätestens um Mitternacht (Kanonen)schlagartig bewusst, dass andere Menschen die Sache mit Silvester anders sehen und sich für eine der anderen Varianten entschieden habe, aber mit dem Lautstärkeregler an der heimischen Hifi-Anlage lassen sich die Störgeräusche leicht ausblenden. Und man läuft noch nicht einmal Gefahr, sich dem Vorwurf der Ruhestörung auszusetzen. Und wenn man sich dann noch am nächsten Tag den hingestreckten Händen zum einfallslosen „Prosit-Neujahrsgruß“ erfolgreich mit den Worten „Danke, aber unser Meerschweinchen ist gestern Nacht gestorben“ entziehen kann, dann hat man es, zumindest für die nächsten 364 Tage, geschafft, halbwegs normal den Zähler bei den Ypsilons der Form „dd.mm.yyyy“ um eins hochzusetzen. Auf der ISS ist übrigens Silvester ein Arbeitstag wie jeder andere: Es gibt nichts Besonderes zu essen, keinen Sekt, keine Böller. In ein paar Jahren wird das wohl die Variante 5 werden.

Und das Schöne ist: Man hat wieder fast ein ganzes Jahr Zeit, sich für eine der Varianten beim nächsten Jahreswechsel zu entscheiden. Denn diese werden, egal wie hoch das Y mittlerweile steht, wieder die gleichen sein…

GCW4F8 – Der Fluch der Pharaonen

Nachdem wir erfolgreich die Welt vor den Marsianern gerettet hatten, ging es auf zum nächsten Cache des alten Ägypters Tutanchamun, und zwar zum

Der Fluch der Pharaonen

Während eben noch Hightech in Form von allerlei Radio-Equipment gefragt war, sollte es nun eher zurück zu den Basics gehen: Einfach nur mit Taschenlampe, GPS-Gerät und allerhand Mut. Eine Grabkammer sieht man nämlich nicht alle Tage!

Die Suche nach dem „schmalen Pfad“, wie es im Listing heißt, war gar nicht so einfach, das widrige Wetter gab sein Bestes, um uns immer wieder vom rechten Weg abbringen zu wollen. Wir behielten aber die Nerven (und das GPS im Auge) und standen irgendwann, nach einem mehr oder weniger anstrengendem Aufstieg (und nach gefühlten 2.343 Ellen…) direkt vor dem Zugang zur Grabkammer.
„Was nun“, sprach ich, „einfach so da rein ist sicherlich nicht das Cleverste, vielleicht sollten wir vorab noch mal ausgiebig das Listing studieren, damit wir auch ja alles finden und auf jede Gefahr vorbereitet sind“. Zustimmung fand ich jedoch nur von Horst, Klaus zog es vor, in einem unbeobachten Moment ganz alleine das Grab zu plündern, während wir noch angestrengt über dem Listing sinnierten und unsere Ausrüstung zurecht rückten.
Genau in dem Moment, als wir fertig waren, war es auch Klaus, denn die komischen Geräusche aus dem Erdinnern wiesen zweifellos darauf hin, dass er auf dem Rückweg ist. Ehe wir uns versahen, war er auch schon wieder bei Tageslicht und hielt die Beute in Händen, den Sarkophag des Tutanchamun.

Auch wenn er etwas ramponiert aussah, was bei der langen Liegezeit aber sicherlich entschuldbar ist, konnte man doch den kleinen Schein von Geheimnis drumherum deutlich erkennen. Nachdem wir ihn ausführlich studiert und ihm letztendlich sein Geheimnis entlockt hatten, machten wir anschließend alle drei eine ausgiebige Tour durch die verzweigten Gänge der Grabkammer. Der gute Tutanchamun hatte es wirklich heimelig da unten, gleichwohl das ihm geopferte Geschmeide ziemlich verstreut war. Wieder an der frischen Luft (man sollte ja nicht übermässig lange in der Kammer bleiben) ging es direkt weiter zu dem eigentlichen Schatz.

Frohen Mutes, bis jetzt die Herausforderungen des Caches gemeister zu haben, fanden wir dann an den angegebenen Koordinaten ….. NICHTS! Wie sollten wir auch, standen wir doch mitten auf einer verschneiten Wiese, die sich eher weniger als tolles Cacheversteck eignet. Und an eine Fehlfunktion des GPS war auch nicht zu denken, schließlich hatten wir drei unterschiedliche Geräte dabei, die uns alle, mehr oder weniger genau, auf eben diese Wiese führten. Nun war guter Rat teuer. Sollte das etwa schon der Fluch des Pharao sein? Waren wir schon benebelt und verflucht?

Nach einer Weile, unsere Vitalfunktionen waren immer noch deutlich erkennbar, kamen wir dann gemeinsam zu dem Schluß, dass es nur eine Möglichkeit: Noch mal zurück zum Grab, vielleicht hat der „Koordinatenableser“, um dessen Namen wir an dieser Stelle den Mantel der Verschwiegenheit hüllen, nicht richtig hingeschaut. Auserkoren für diese anspruchsvolle Aufgabe wurde ich. Unzählige Ellen später stand ich wieder vor der Grabkammer und verabschiedete mich über Funk von meinen Kollegen mit einem leisen „Lebt wohl, es hat Spaß gemacht“.

Doch auch dieses Mal war mir die Unterwelt gnädig und ich fand unversehrt wieder den rettenden Ausgang. Sogar mit den richtigen Koordinaten, mit denen dann das Finden des Finals deutlich leichter war als zuvor.

Ein ganz toller Cache mit einer tollen Story drumherum, auf jeden Fall sehens- und erlebenswert. Krickenbach wird eines Tages noch in den Cache-Olymp aufsteigen, da bin ich mir ganz sicher…

GC1GH3Y – Mars Attacks (Packet Radio Geocache)

Auf diesen doch recht ungewöhnlichen Cache wurde ich im Geoclub aufmerksam gemacht, als ich mal kurz in die Runde nach Geocachern, die zugleich auch Funkamateur sind (oder umgekehrt) fragte.

Mars Attacks (Packet Radio Geocache)

Zwar hatte ich bislang noch keinen Geocache des Owners TUTANCHAMUN gesucht und somit auch nicht gefunden, trotzdem hat er einiges an sehr interessanten Caches zu bieten, bei denen allein das Studium des Listings so richtig Lust auf mehr macht. Und so war es auch bei genau diesem hier. Krickenbach ist zwar nicht gerade um die Ecke, aber bei manchen Caches lohnt sich auch ein etwas weiterer Weg. So auch bei diesem!

Nachdem ich zwei Afu-Kollegen von diesem Cache erzählt hatte, ließ sich einer von beiden es nicht nehmen, vorab im Alleingang mal die Wellen vor Ort zu durchforsten, ob er sich denn mit seinem Interface connecten und die Koordinaten des Finals ausmachen könne. Und er konnte!

Glücklicherweise hatte er keine Zeit mehr, den Rest zu bewerkstelligen, so dass wir einen gemeinsamen Ausflug zu dritt planten. Leider war das Finden eines geeigneten Termins auf Grund unterschiedlicher Arbeitszeiten nicht ganz so einfach, aber letzendlich konnten wir uns auf einen Tag zur Rettung der Welt einigen: Rosenmontag.

Die Anreise gestaltete sich mehr als schwierig, hatten doch zahlreiche verkleidete Marsianer die benachbarten Orte um Krickenbach in ihrer Gewalt. Und irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass es nur genau einen Weg nach Krickenbach gibt…

Sei es drum, irgendwann waren wir dann endlich vor Ort und konnten die mobilen Sende- und Empfangseinheiten aufbauen.

Equipment

Das gesamte Equipment war zwar ein klein wenig „overdressed“, aber besser zuviel als zu wenig dabei. Schließlich will die Welt gerettet werden und evtl. vergessenes Material kann man ja auf Grund der Entfernung nicht einfach mal schnell herbei fahren.

Für die Kommunikation unterwegs dienten dann die ebenfalls mitgeführten portablen Geräte. Wir wollten ja auf alles gefasst sein. Und das waren wir auch, als wir uns dem Final näherten. Glücklicherweise waren die Marsianer (bis auf einen, der den Final bewachte) wohl alle im Ort versammelt, so dass wir ungestört zuschlagen konnten!

Und das hatten wir alles dabei:

  • ICOM IC-7000
  • LDG AT-200Pro Tuner
  • DV27 Antenne mit Magnetfuß
  • Eigenbau Soundcard-Interface „MX-20“
  • …viel zu viele Kabel

Ein sehr interessanter und schön umgesetzter Cache, für den auch eine weite Anfahrt lohnt. Vielen Dank dafür!!

P.S.: Und wenn man sowieso schon mal in Krickenbach ist, sollte man unbedingt auch zu dem Cache „Der Fluch der Pharaonen (GCW4F8)“ des gleichen Owners fahren. Was wir natürlich auch gemacht haben…

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